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Credit Suisse bulletin, 2001/05

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ECONOMICS & FINANCE<br />

FINANCIAL<br />

SERVICES<br />

es sich um grosse Beteiligungen handelt.<br />

Zudem kennen die meisten Länder neben<br />

der Kapitalgewinnsteuer nicht gleichzeitig<br />

auch noch eine Vermögenssteuer.<br />

C.P. Was sind die grössten Nachteile der<br />

Kapitalgewinnsteuer?<br />

R.K. Eine zu hohe Besteuerung des Vermögens<br />

vertreibt kapitalkräftige Investoren<br />

und schadet damit der Schweizer<br />

Wirtschaft. Für junge sowie kleine und<br />

mittlere Unternehmen wird es noch schwieriger,<br />

Risikokapital zu finden. Darüber<br />

hinaus wird eigenverantwortliches Vorsorgesparen<br />

durch eine Kapitalgewinnsteuer<br />

bestraft, anstatt belohnt. Immer weiter<br />

steigende Steuern verleiden den Leuten<br />

und gefährden die bestehenden Steuereinnahmen.<br />

sparer müssten einen weiteren Dämpfer<br />

hinnehmen. Laut der Initiative sollen ja<br />

bezeichnenderweise nur Kapitalgewinne<br />

besteuert werden. Verluste würden nur<br />

unter sehr restriktiven Bedingungen berücksichtigt.<br />

Das Beste zum Feste<br />

Champagne<br />

Deslier-Larbane<br />

brut<br />

nur Fr. 25.30<br />

C.P. Was wäre die Folge?<br />

R.K. Die Kapitalkosten für die Unternehmen<br />

würden sich erhöhen. Neben den<br />

ausgeschütteten Dividenden würden nun<br />

auch noch die einbehaltenen Gewinne der<br />

zweifachen Besteuerung zunächst auf der<br />

Ebene des Unternehmens und anschliessend<br />

nochmals bei den Aktionären unterliegen.<br />

Da das historisch gewachsene<br />

Schweizer Steuersystem gewisse Widersprüche<br />

aufweist, geriete es durch eine<br />

Kapitalgewinnsteuer aus dem fairen Gleichgewicht.<br />

C.P. Gäbe es auch Vorteile?<br />

R.K. Im Rahmen einer Studie haben wir<br />

das untersucht. Es gibt keine, die einer genaueren<br />

Überprüfung standhalten würden.<br />

C.P. Den Volkszorn entfachten vor allem<br />

Millionäre, die kein steuerbares Einkommen<br />

aufweisen. Wäre hier die Kapitalgewinnsteuer<br />

nicht ein Mittel, Steuergerechtigkeit<br />

zu schaffen?<br />

C.P. Braucht es eine Steuerreform, um diesen<br />

Widersprüchen zu begegnen?<br />

R.K. Falls der Erhebungsaufwand nicht<br />

gescheut wird, könnte eine Kapitalgewinnsteuer<br />

im Rahmen einer gänzlich neu und<br />

systematisch strukturierten Steuerordnung<br />

ohne Doppelbelastungen in Betracht gezogen<br />

werden.<br />

R.K. Das ist leider nicht der Fall. Gerade<br />

Personen mit grossem Vermögen können<br />

es sich leisten, ihre Kapitalgewinne nicht zu<br />

realisieren und ihren Lebensunterhalt mit<br />

Krediten zu decken. Allenfalls könnten sie<br />

ihren Wohnsitz sogar ins Ausland verlegen,<br />

womit die Schweiz erhebliche Einkommensund<br />

Vermögenssteuereinnahmen verlöre.<br />

Die Hauptlast der neuen Steuer entfiele<br />

damit auf die Vielzahl kleiner und mittlerer<br />

Privatanleger, die einen Teil ihrer bereits als<br />

Einkommen versteuerten Ersparnisse in<br />

Aktien investieren.<br />

C.P. Würde die Aktie als Kapitalanlage an<br />

Attraktivität verlieren?<br />

R.K. Zweifellos. Die Initiative für eine<br />

Kapitalgewinnsteuer ist unter dem Eindruck<br />

der historisch einmaligen Börsenhausse<br />

der Neunzigerjahre lanciert worden.<br />

Die in letzter Zeit schwer geprüften Aktien-<br />

C.P. In einer Studie schreiben Sie, dass<br />

Steuererhöhungen und neue Steuern nicht<br />

notwendigerweise zu mehr Einnahmen<br />

führen. Was meinen Sie damit?<br />

R.K. Ich will das an einem einfachen<br />

Beispiel erklären. In den letzten Jahren<br />

wurden in unseren Nachbarländern laufend<br />

die Benzinsteuern erhöht. Das hat dazu<br />

geführt, dass alle Touristen ihre Tanks nun<br />

in der Schweiz füllen. Unsere Bundeskasse<br />

freuts. Würde nun die Schweiz die Benzinsteuern<br />

ebenfalls erhöhen, würde<br />

der Benzinverkauf sicher zurückgehen.<br />

Pro Liter Benzin müsste dem Fiskus zwar<br />

mehr abgeliefert werden, da aber insgesamt<br />

weniger Benzin verkauft wird, könnten<br />

die Einnahmen sogar zurückgehen.<br />

Dazu kommt noch, dass die Tankstellen<br />

weniger verdienen und entsprechend<br />

auch weniger Gewinnsteuern bezahlen<br />

würden.<br />

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