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Halbinsel Malaka - wilde Staemme

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WILDE STAEMME VON MALAKA.<br />

97<br />

käbau ihnen bereits bekannt. Die Orang „Blandass" in No. 6 und die Negrito in No. 9 sind die<br />

Hauptelemente, von welcbien die scharf ausgeprägten lokalen Unterscheidungen in diesen Distrikten<br />

ihren Ursprung nahmen. Es ist daher der verschiedenen Beimischung zuzuschreiben, dass die Örang<br />

Hütan sich in der Folge in einzelne Gemeinvvesen auflösten — Malaien, Örang „Pangghan", örang<br />

„Tummeor", Siamesen, Batak, Bügis, Jawanen, Dayak, haben mitgewirkt — dass die lokalen Unterschiede<br />

in den verschiedenen Theilen von No. 6 und 9 entstanden sind, wahrend No. 5 und 2 bloss<br />

von örang „Pangghan" und Örang „Tummeor" besetzt blieben, welche aber doch anderen Stämmen<br />

Frauen haben Uefern müssen. In No. 9 bilden den Grundstock der Bevölkerung die sogenannten<br />

Negrito, doch sind sie stark mit anderen gemischt. Durch 9 sollten nur die Grenzen der Negrito's<br />

skizzirt<br />

werden.<br />

Auf der malaiischen <strong>Halbinsel</strong> treten drei Küstenpunkte hervor, welche in der Geschichte der<br />

örang Hütan eine<br />

wesentliche Rolle spielen.<br />

I. Zunächst der Pahang-Fluss an der OstkUste zwischen Parallele 3° und 4°. Da ist nach den<br />

Ueberlieferungen der Örang „Blandass", „Tummeor" und „Pangghan" der Platz, wo zuerst die Örang<br />

Malayu die Ostküste betraten und zwar in feindhcher Berührung mit den Eingeborenen. Dieser Vorgang<br />

hatte dieselben Folgen, wie bei <strong>Malaka</strong> an der Westküste, nämHch dauernde Besiedelung. Die<br />

Weiterentwickelung von No. 3 ist ebenfalls eine Folge dieses Zusammenstosses. Die Örang „Pangghan"<br />

sagen, dass die gegenwärtige Besitznahme durch die Malaien von mehr als der Hälfte des alten<br />

„Pangghan"-Gebietes an der Seeseite nur allmählich vor sich ging und einer späteren Zeit angehörte,<br />

während der erste<br />

Einbruch von Nord nach Süd stattgefunden habe.<br />

Die Örang „Pangghan" sind tüchtige Krieger und es ist sehr wahrscheinlich, dass die von Osten<br />

herankommenden örang Malayu von Kedah das von den örang „Pangghan" vertheidigte Gebiet umlagerten,<br />

bis sie in ihrem Suchen nach neuen Wohnsitzen den grossen Pähang-Fluss im Süden antrafen.<br />

Wahrscheinlich war nun dieser äusserste Platz schwach bevölkert und die Örang Malayu<br />

gewannen dort festen Grund, bis neue Zuzüge sie allmählich in Stand setzten, die örang Hütan<br />

zurückzudrängen. Der hartnäckige Widerstand der örang „Pangghan'' würde ihre Stellung als Sklaven<br />

in No. 3 erklären, in die sie geriethen, als sie von den Malaien überwunden wurden, gegenüber der<br />

einfachen Zerstreuung und Auflösung der örang „Blandass" in dem mit No. 4 bezeichneten Gebiete,<br />

da diese nur wenig Widerstand geleistet hatten.<br />

Ein noch gefährlicherer und unversöhnlicherer Feind war der Stamm der örang „Tummeor".<br />

Noch heute denkt der „Tummeor" nur an Rache für von den Malaien verübten Kinderraub und würde<br />

jeden Malaien tödten, welcher sich ausserhalb der Grenze sehen Hesse. Aber der an Zahl niemals<br />

starke Stamm ist durch Uncultur physisch herabgekommen und kann in Fällen, wo sonst ein ernster<br />

Conflict eingetreten wäre, — jetzt nur mehr ausweichen.<br />

Als die Malaien das Gebiet des Pähang-Flusses betraten, konnten die Batak- und Bügis-Elemente<br />

sich noch nicht so weit nach Osten erstreckt haben, denn ich fand in dem mit No. 3 bezeichneten<br />

Gebiete keine Spur von ihnen. Die Batak, welche von der einen Seite zur anderen vordrangen, waren<br />

die Pak-pak ') (nicht derselbe Stamm ') wie der Karo-Stamm der Batak, welche sich in No. 9 niederliessen),<br />

während andere Pak-pak entweder getödtet oder verjagt wurden. Die aussenliegenden Örang<br />

„Blandass" in No. 7 („Sinnoi";;, welche sich mit örang „Tummeor" und „Pangghan" mischten, wurden<br />

alle<br />

weggefegt, zusammen mit den aussenhegenden örang „Tummeor", „Pangghan" und „ßenar-Benar"<br />

als Gefangene von den Malaien. Daraus entstand mit etwas Beimischung fremden (malaiischen) Blutes<br />

bei den gefangenen Weibern die Bevölkerung von No. 3, welche seit dieser ersten Mischung keine<br />

weitere erlitten hat. Das auf der Skizze mit No. 7 bezeichnete Gebiet hat, nachdem es seinen durch<br />

Mischung verlorenen Theil eingebüsst hat und nachdem es von No. 2 und 3 abgeschnitten war, keine<br />

weitere Beimischung erhalten — ausser etwa von Zeit zu Zeit eintretenden geringen Zuzug malaischen<br />

Blutes durch No. 4, — die Bevölkerung muss also nahezu noch so sein, als in den Zeiten, wo sie den<br />

Distrikt (No. 7) besetzte. Damals hatten sie malaiische Elemente erhalten aus dem mit No. 3 bezeichneten<br />

Felde des Kärtchens No. i. Es ergiebt sich hieraus, dass die malaiische Beimischung hauptsächlich<br />

auf der Westseite der Insel auftritt.<br />

'I<br />

[Im Original „Puck-puck"; es handelt sich um zwei Invasionen vgl. S. 10a]<br />

[Warum nicht?]<br />

•')<br />

Veröffentlichungen. II. 3/4. l3

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