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WILDE STAEMME VON MALAKA.<br />
14g<br />
mystische Zahlen bei den örang „Blandass". Der Wirbelwind oder das Produkt mehrerer sich treffender<br />
Winde heisst Angin püting beliyong. Das Ende des ßeliyong ist konisch:, püting. Von der konischen<br />
Form, in welche die Blätter von diesem Wind zusammengerollt werden, führt derselbe den Namen.<br />
Nachdem der Segen gesprochen ist, nimmt jeder seine Rinden- Fackel von der Erde auf, wo sie<br />
in der Nähe des „Sungkoon" aufgehäuft worden waren, als sich die Leute zuerst versammelten und<br />
taucht das Ende der Fackel in die Oelschale, welche der Beschwörer nach Schluss des Segens wieder<br />
auf die Erde gestellt hat. Darauf thun die Frauen das Gleiche und dann die Kinder. Dann händigt<br />
Jeder oder Jede der Reihe nach seine oder ihre Fackel dem Beschwörer aus, welcher sie allein in<br />
Brand setzen darf an den Kohlen des „Sungkoon". Dann laufen sie auseinander und Jeder zündet das<br />
gefällte Holz an so vielen Stellen an als nur möglich.<br />
recht<br />
Der Zauber wird zur Mittagszeit vollbracht, weil dann Blätter und Zweige von der heissen Sonne<br />
ausgetrocknet sind.<br />
3. Der Zaubersegen beim Pflanzen des „Padi" „Penowar padi". ')<br />
Nachdem nun der Boden durch das Feuer von allem<br />
mit Ausnahme der grossen Stämme gesäubert<br />
ist, kann er bei den ersten Regengüssen der nassen Jahreszeit das Saatkorn aufnehmen.<br />
Die Männer verfertigen<br />
nun zugespitzte Stöcke aus hartem Holz einer besonderen Art („Tamoon").<br />
Es sind einfache Schösslinge oder junge Bäume, so lang und stark geschnitten, wie sie den Kräften<br />
des EigenthUmers angemessen sind, abgerindet und an dem<br />
dickeren Ende zugespitzt, um ein Loch für die Aufnahme des<br />
Samenkorns zu machen.<br />
Der Samenvorrath ist in Säcken enthalten, welche in den<br />
Hütten aufbewahn werden.<br />
Die Weiber legen ihre Pflanzbeutel zurecht und wenn<br />
alles bereit ist, schreitet der Beschwörer, der den Segen sprechen<br />
soll, bei Sonnenaufgang nach dem Feld, begleitet von allen<br />
Männern, Weibern und Kindern, welche sich<br />
beim Aussäen betheiligen<br />
wollen.<br />
An irgend einer nach der Mitte zu gelegenen freien Stelle<br />
zieht der Beschwörer mit einem diesem Zwecke dienenden<br />
Stab, welcher, wie die Pflanzstöcke, aus „Tamoon" - Holz besteht,<br />
einen Kreis um sich, der hinreichend gross ist, um alle<br />
Pflanzstöcke und die übrigen ähnlichen in der Skizze auf-<br />
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geführten Geräthe aufzunehmen. Die Männer, Weiber und<br />
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Originals.<br />
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Tasche für<br />
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Padi.<br />
Kinder sitzen ausserhalb desselben in einem weiten unregelmässigen<br />
Kreise, der „Kupuk" genannt wird. In der Mitte wird der Stiel der Bunglei- Pflanze, wie bei<br />
dem Segen für das Holzfällen, in die Erde gesteckt und nahe dabei auch ein Zweig des „Tamoon" =)<br />
Baumes, aus dem die<br />
Pflanzstöcke gemacht werden.<br />
Der „Tamoon" wird gewählt, weil dieser Baum seine Früchte in einem Kranze direkt vom<br />
Stamme aus, in einer Höhe von 2 dem vom Boden an gerechnet und nicht höher, treibt. Wenn der<br />
Padi hoch wächst, wird er leicht von starken Windstössen zu Boden gelegt. Man will also symbolisch<br />
den Wunsch andeuten, dass der Padi seine Rispen wie der „Tamoon" seine Früchte niedrig treiben<br />
möge oder in anderen Worten recht kurzstenglig wachse.<br />
Die ßunglei-Pflanze wird gewählt, weil sie von keinem Thiere gefressen wird. Es soll also die<br />
Hoffnung ausgedrückt werden, dass die Hantu's den Reis in ähnlicher Weise verschonen sollen.<br />
Neben dieser Pflanze wird nun der „Sungkoon" gesetzt und Harz darüber gestreut.<br />
Nun werden sieben Löcher gestochen, etwa einen Zoll tief — wie beim Padi- Pflanzen auf dem<br />
Felde — vgl. die Skizze.<br />
') [Mal. Pfnäwar pädi.J<br />
2) vgl. S. 142. Der magische oder Zauberstab wird aus demselben Holz verfertigt, weil die Früchte des „Tamoon" wegen<br />
ihres geringen Abstandes vom Boden von dem grossblätterigen Laube kleiner Pflanzen überwuchert werden, so dass ein Mann,<br />
der den Standort der Früchte nicht kennt, sie vergebens suchen würde.