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Halbinsel Malaka - wilde Staemme

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VORREDE.<br />

Die folgenden Materialien stammen von der Hand des Reisenden Hrolf Vaughan<br />

Stevens, welcher im Auftrage des Königlichen Museums für Völkerkunde und der Virchowstiftung<br />

eine mehrjährige Reise zu den „<strong>wilde</strong>n" Stämmen der malaiischen <strong>Halbinsel</strong><br />

unternommen hat zum Zweck ethnologischer und anthropologischer Arbeiten.<br />

Neben den ethnologischen Sammlungen hat derselbe eine Reihe von zusammenfassenden<br />

Berichten eingesandt, von welchen die ersten hiemit dem Druck übergeben werden. Vor<br />

allem muss der Herausgeber betonen, dass Herr Stevens seine Arbeiten als noch nicht abgeschlossen<br />

bezeichnet: die Verantwortung für das Gegebene bleibt ihm allein vorbehalten.<br />

Der Herausgeber konnte nur von sprachlicher Seite einigermassen die gegebenen<br />

Materialien controliren. Die naturwissenschaftliche Seite bleibt Anderen zur Beurtheilung.<br />

Die Berichte sind in einem eigenthümlich gedrungenen Englisch geschrieben, von dem<br />

die in die Noten gestellten Partieen Proben abgeben mögen. Die Uebersetzung ist möglichst<br />

wörtlich und nichts W^esentliches ausgelassen. Von Seite 104— 129 an stammt die deutsche<br />

Uebersetzung von der Hand des Herrn Eugen Sinogowitz.<br />

Der erste Bericht besteht aus zwei Theilen, welche zu verschiedenen Zeiten eingesandt<br />

wurden, doch passen die Theile genau zusammen. Ueber diesen ersten Theil hat der<br />

Herausgeber seine eigenen Ansichten. Wer sich mit der Geschichte des Landes beschäftigt<br />

hat, wird zugeben müssen, dass Herr Stevens sich die Lage viel einfacher denkt, als sie<br />

wirklich war. Zunächst ist der Mangel jeder Chronologie zu betonen — die Vorgänge mit<br />

den Batak, mit Bertjanggei u. s. w. können ebenso gut vor 25 Jahren stattgehabt haben als<br />

vor 300 — ausserdem kann der Herausgeber nicht umhin, darauf hinzuweisen, dass unter<br />

dem malaiischen Gewände, in welchem die Traditionen auftreten, so manches ganz andere<br />

Element verborgen steckt.<br />

Einzelne Erzählungen können malaiischen Volksetymologien alter<br />

Khmer- oder siamesischer Namen und Titel ihren Ursprung verdanken. Sicher ist es bei<br />

dem Bätin Perah der Fall, aber auch in dem BSrtjanggei steckt etwas Aehnliches. Herausgeber<br />

hat den Reisenden ersucht, nach linguistischer Richtung hin etwas mehr zu sammeln.<br />

Darauf wurde ein kurzes Glossar eingesandt, welches hiermit unverändert folgt (nur die<br />

Reihenfolge der englischen Worte ist nach dem Alphabet umgestellt). Die Colonne, welche<br />

die BersTsi-Worte enthält, mag mit dem verglichen werden, was E. Kuhn, Beiträge zur<br />

Sprachenkunde Hinterindiens, Sitzungsber. d. philos.-philolog. Classe d. k. bayer. Acad. d.<br />

Wissenschaften i88g. H. 2, zusammengestellt hat.

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