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Halbinsel Malaka - wilde Staemme

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WILDE STAEMME VON MALÄKA. 123<br />

Sobald es zu einer Kappe gebraucht wird, schneidet man ein Stück vermittelst eines Pärang<br />

ab und eine kleine Vertiefung wird herausgeschnitten, so dass ein glühendes Stück Kohle aus dem<br />

Hausfeuer darin Platz findet. Ein Bambusrohr (etwa i Fuss lang) wird gebraucht, um diese Kohle<br />

zu einer Flamme anzublasen, die das weiche Holz schnell verkohlt.<br />

Sobald genug herausgebrannt ist (vgl. Abbildung), wird der verkohlte Theil mit dem Rande des<br />

Pärang herausgeschabt, neue glühende Kohlen werden in die Höhlung hineingethan und wieder zur<br />

Flamme angeblasen. So entsteht die nöthige Höhlung.<br />

L_<br />

der Originalgrösse.<br />

J,^<br />

5^ der OriginalgrSsse. \^ der OriginalgrSsse.<br />

Der KScIierdeckel der örang MjntSra.<br />

1. 2. 3.<br />

Stadium der Herstellung.<br />

Die äussere Form wird mit dem P3rang fertig gemacht. Die natürliche Markhöhle im Centrum<br />

wird mit Bienenwachs oder mit Harz ausgefüllt.<br />

Die Herstellung der Blasrohrpfeile ist im wesentlichen dieselbe wie oben (S. 106) beschrieben.<br />

Die auf den Pfropfenenden eingebrannten Punkte, um die Stärke des Giftes zu unterscheiden<br />

(„Nn'tek"), werden im allgemeinen nur gebraucht, wenn zwei Qualitäten von Gift in dem Tubus<br />

enthalten sind. Bei den örang MentSra zeigt ein punktirter Pfeil ein stärkeres Gift an als ein unpunktirter.<br />

Die Namen der Theile des Pfeiles sind:<br />

„Nn'tek" '), der Punkt;<br />

„Haboong" der Pfropfen<br />

''),<br />

„Hooyoong"'), der Pfeilstab;<br />

„Rangoie", der Theil, aus welchem die Pfeilspitze geschnitten wird;<br />

„Gintel" *), die Kerbe oder Furche, welche bewirkt, dass die Pfeilspitze in der Wunde<br />

abbricht.<br />

Der „Hooyoong" wird, sobald er fertig ist, mit Bienenwachs eingerieben.<br />

Der „Haboong" wird an den „Hooyoong" mit Harz befestigt.<br />

Wenn, was ziemlich selten vorkommt, ein Pfeil krumm wird, so wird er durch Halten über das<br />

Feuer wieder gerade gerichtet und so lange zwischen den Fingern gerollt, bis er ganz correct ist.<br />

Das Maass für die Länge des Pfeiles ist (mal.):<br />

1. „Ukor Susu" ^), d. h.: „von Brustwarze zu Brustwarze";<br />

2. der „Ukor Susu"-Pfeil angelegt wie vorher bestimmt, das dicke Ende oder der Pfropfen<br />

den Ellenbogen berührend.<br />

Die Entfernung von der Spitze bis zu dem Handgelenk wird in drei Theile getheilt.<br />

Der eine dieser Theile dem „Ukor Susu" hinzugefügt, giebt die Länge des „Stengah Tulang" ')<br />

3. „Satu Tulang" ')<br />

= ein „Arm".<br />

Das Maass für die Pfropfen ist „Klinking" ^). Länge des letzten Gliedes am kleinen Finger; „Eboo<br />

') [Mal. Intik.]<br />

') [Mal. Ambung-Arabung.j<br />

3) [Mal. Hüdjung?]<br />

*) [vgl. mal. GJtil, Toba-bat. Gotil.;<br />

») [Mal. Ükur Süsu.]<br />

«) [Mal. SütSngngah Tulang.]<br />

') [Mal. S4tu Tulang.<br />

») [Mal. KSlengkeng.]<br />

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