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WILDE STAEMME VON MALÄKA. "5<br />
„ßuluh ') Teemeeyung", aber sie liefen keine Internodien, die lang genug wären, um ein Sumpitan ')<br />
daraus herzustellen ohne ein verbindendes Glied, wie bei denen der örang „Tummeor".<br />
Sobald die Bambus zwischen den anderen Pflanzen in dem Dschangel herausgeschnitten<br />
worden sind, werden sie an ihren Aussenflächen sorgfältig mit feinem<br />
Sand, Wasser und Zeuglappen abgescheuert, um die feinen Haare „Miong" ') zu<br />
entfernen, welche durch ihre Schärfe bei der Bearbeitung die Haut reizen würden.<br />
Der Bambus muss von einem gewissen Alter sein, bevor er in Arbeit genommen<br />
wird. Er wird zwischen Zeigefinger und Daumen gequetscht. Wenn er merküch<br />
nachgiebt, nennt man ihn „Kichur" *) und lässt ihn weiter wachsen.<br />
dass<br />
Bei der Auswahl des Bambus für den Schaft wird Sorgfalt darauf verwendet,<br />
das Bindeglied „Chemaf' der „Sooloo" und „Toonkat"-Abtheilungen des eigentlichen<br />
Tubus den Knoten des Schaftes nicht erreicht, und die Höhe des Bambusschaftes<br />
„Targoo" wird so ausgewählt, dass sie sich diesem „Chemat" leicht anpasst.<br />
Zwei von gleichem Kaliber, aber ungleicher Länge werden ausgesucht. Das<br />
längere ist an dem Mündungsende, das kürzere nahe dem Munde. Das längere wird<br />
„Sooloo"'), das kürzere ,,Toonkat"") genannt.<br />
Das Maass für den „Sooloo'' ist: von den Fingerspitzen eines ausgestreckten<br />
Armes (im rechten Winkel zu der Seite) bis zu dem Handgelenk des anderen, gleichartig<br />
ausgestreckten Armes.<br />
Jenes des „Toonkat" ist von der Fingerspitze des Armes in derselben Lage bis<br />
zu der Mittellinie des Körpers, so dass jedes Mannes Sumpitan in der Länge ein<br />
wenig variirt.<br />
Die beiden Längen werden durch einen Tubus von einer<br />
anderen Art Bambus,<br />
der unter dem Namen Büluh „Rappen'- bekannt ist, miteinander verbunden. Das<br />
Längenmaass für diesen ist von der Spitze des Zeigefingers bis zu der Spitze des<br />
ausgestreckten Daumens und die beiden Längen mit dem sie verbindenden Schaft<br />
bilden den eigentlichen Sumpitan, der, wie folgt, hergestellt wird.<br />
Der „Sooloo" wird, nachdem er vorher über dem HUttenfeuer trocken geräuchert<br />
ist, mit einem Zeuglappen, Wasser und Holzasche rein gescheuert.<br />
MW<br />
Der „Toonkat" wird in derselben Weise gereinigt.<br />
Eine Höhlung bis zu eines Fingers Breite wird jetzt zunächst von dem Knoten<br />
bis zu dem Grundende eines jeden herausgeschnitten, um der Luft Ausdehnung zu<br />
gestatten. Nachdem dies geschehen ist, werden die Bambusen, um sie zu erwärmen,<br />
über das Feuer gehalten.<br />
dem Wasser, welches bei dem Scheuern<br />
des Bambus gebraucht wird, macht ihn<br />
weich; er wird nun, nach oben convex<br />
gebogen, mit dem einen Ende gegen den<br />
Erdboden gestelh,<br />
Der Dampf von<br />
während das andere in<br />
einer schrägen Stellung in der Hand gehalten<br />
wird. Mit einem Stück Zeug in<br />
der Hand wird nun der Bambus stark<br />
niedergestossen und , durch das Auge<br />
allein geleitet, werden in dieser Weise die Biegungen oder Krümmungen verbessert.<br />
Von den beiden ßambusen werden nun zunächst die beiden Enden (die Knoten)<br />
\. des Originals.<br />
Verzierungen auf<br />
einem Sumpitanschaft<br />
der örang<br />
„Tummeor".<br />
') [Mal. Buluh TJmiyang: BambuarL D. F. A. Hervey, The Endau and its tributaries J. Str. Br. As. Soc. No. 8, i88a S. 114<br />
giebt: Blowpipe in der Sprache der Orang Djäkun: Tlraiang (a variety of buluh or bambu).]<br />
'} Auf der beigegebenen Skizze 3 ist die dicke Harzlage, welche das untere Ende über die eingravirten Ringe weg bedeckte,<br />
weggelassen, da sie theilweise abgesprungen war.<br />
') [Mal. Miyang.]<br />
*) [Mal Ketjilj „klein'-?]<br />
») [Mal. Sülur>]<br />
, 'I [Mal. Tongkat, stut, s'eun; wandelstok]<br />
l5*