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Halbinsel Malaka - wilde Staemme

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WILDE STAEMME VON MALÄKA.<br />

nang berfimpat 3ku hendak nin tSnah. Ben sgdjdjuk dälam bädan, djängan rüsak, djängan<br />

binäsa dalam badan, beri sgdjdjuk dingin di dalam badan aku ini.<br />

Die Unfälle, welche gebannt werden sollen, sind das Niederfallen der Bäume auf die unterstehenden,<br />

fällenden Männer, Selbtsverwundungen mit den Werkzeugen Pärang und Beliyong, Anfälle<br />

<strong>wilde</strong>r Thiere; mit den Krankheiten ist das Fieber gemeint.<br />

Ist der Zauber gesprochen, so werden Pärang und Bsliyong, nachdem letzterer wieder in seinen<br />

Griff eingefügt ist, dem Eigenthümer zurückgegeben, oder wenn er selbst die Beschwörung vollzog,<br />

von ihm zurückgenommen. Dann wird eine Lichtung geschlagen von D als Mittelpunkt im Umkreis<br />

von sechs „Deppa" im Durchmesser.<br />

Die kleineren Bäume und das Unterholz werden mit dem Pärang umgehauen, die grösseren mit<br />

dem Beliyong. Ist dies geschehen, so werden Pärang und Beliyong sieben Mal im Rauch bei F im<br />

Kreise herumgedreht, jedoch ohne dass dabei etwas gesprochen wird. Dann kehren Alle nach Hause<br />

zurück. Der Eigenthümer der Geräthe beginnt seine eigentliche Arbeit am folgenden Tage.<br />

Uebrigens ist es nöthig, dass die Beschwörung für die Werkzeuge eines Jeden einzeln vorgenommen<br />

wird.<br />

Warum die Lichtung gerade sechs „Depa's" im Durchmesser haben muss, wissen die Orang<br />

„Blandass" selbst nicht mehr.<br />

2. Der Feuerzauber „Neeyoot oomak".')<br />

Der Feuerzauber wird, vollzogen, wenn das gefällte Holz genügend ausgetrocknet ist, um verbrannt<br />

werden zu können.<br />

Die Männer, Weiber und Kinder versammeln sich Mittags an irgend einem offenen Platz an der<br />

windfreien Seite des gefällten Holzes. Hier wird der „Sungkoon" aufgestellt, dessen Rauch über eine<br />

halbe Kokosnuss - Schale voll Kokosnuss Oel streicht. Ehe aber letzteres in die Schale gefüllt wird,<br />

werden noch zwei oder drei Blätter des „Akker Simplas" ') hineingelegt. Das Oel heisst: Minyäk (Oel)<br />

brängsong. ')<br />

Nun wendet sich der Beschwörer, der, wie früher, entweder ein Speziahst, wie in der ahen Zeit,<br />

oder, wie gewöhnlich heutzutage, ein Mann sein muss, der die nöthige Sachkenntniss besitzt, mit dem<br />

Gesicht nach Osten — der aufgehenden Sonne zu, führt die Schale mit Oel an seine Lippen und<br />

spricht<br />

folgenden Segen über sie<br />

Äh keelät dee längit dee boohoomey äkoo nn'ok ISpas brängsong ^pee nn'ök bäkkar oomär Jikoo<br />

mow mängil powang naing brimpat äkoo mow mängil angin toojoe penyuroe toojoe sep^ngkät rnangil<br />

angin pooting bleeong."<br />

Die Uebersetzung des Originals lautet: „Ah lightening from the sky to the ground I want to set<br />

fire in antagonism (to the timber). I want to burn this fallen timber, I desire to call the four ruling<br />

spirits, I wish to call the spirits of the winds from their seven places, their seven heights. I call the<br />

whirlwind."<br />

In der gewöhnlichen Schreibung: „Äh kilat di längh di buhümi*) äku hgndak pßrangsang<br />

äpi hgndak bäkar hüma, aku mau manggil päwang nang bgrgmpat äku mau manggil angin tüdjoh<br />

pgndjüri tüdjoh sgpangkat,<br />

manggil angin püting bgliyong.<br />

Die Naturkräfte werden beseelt gedacht von gewissen bösen Geistern, welche sie zum Schaden<br />

der Menschen verwenden. Die Kräfte selbst sind keine Hantu's. Wind und Blitz stiften nur gelegentlich<br />

Schaden: dies ist dann stets das Werk der Hantu's.<br />

Wird aber ein Hantu durch einen mächtigen Zauber gebannt, darf er den besprochenen Blitz<br />

nicht ableiten<br />

von dem gewünschten Zweck — nämlich das Holz in Brand zu stecken — zum Schaden<br />

dass er also einen Menschen trifft.<br />

Die Winde werden in der Siebenzahl gedacht, einer über dem anderen. „Drei" und „sieben" sind<br />

') [Mal. MSniyup hüma.]<br />

2) [vgl. oben S. 104, 106, 116. Die auf der Oberfläche rauhen Blätter werden, wie oben beschrieben, von den örang Hütan<br />

gebraucht, um die kegelförmigen Flugpfropfen am Ende der Sumpitan-Pfeile zu glätten. Die Blätter sollen also andeuten; man<br />

erwarte von dem Feuer, dass es den unebenen Boden glätte.]<br />

') [Mal. Minyak perangsang.]<br />

*] [Bemerkenswerthe alte Form, welche die Aspiration des Sanskritwortes Bhümi erhalten hat.]

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