LÄUFT. Juli/August 2018

› KArtoffeln: Nahrhaft
—
& gesund ‹
Noch besser
als
gedacht
—
Text: Marcus Schall | Fotos: SuperGoodFood
↦ Jeder kennt sie, fast jeder mag
sie, und doch hat sie ein Imageproblem:
Die Kartoffel. Im 16. Jahrhundert
aus Südamerika nach Europa
importiert und mit einer Erntemenge
von geschätzten 300 Millionen
Tonnen weltweit zu einem unserer
wichtigsten Grundnahrungsmittel
aufgestiegen.
Einfach und abwechslungsreich in der
Zubereitung und kulinarisch weitaus
vielfältiger als uns so manche Kantinenspeisen
oder Supermarkt-Produkte
vermuten lassen. Vor allem aber
sind Kartoffeln eines: ernährungsphysiologisch
viel zu wertvoll und schade,
um sie zu matschigem und fadem
Kartoffelbrei, fettigen Pommes oder
zu salzigen Chips zu verarbeiten. Die
Kartoffel ist nahrhaft, gesund und ein
wirklich empfehlenswertes Basislebensmittel
für Sportler. Regional
und preiswert ist sie obendrein.
Kartoffeln enthalten komplexe Kohlenhydrate,
die vor allem in Form von
Stärke vorliegen und unseren Körper
so langanhaltend mit Energie versorgen.
Im Zusammenspiel mit den
ebenfalls enthaltenen Ballaststoffen
trägt der Verzehr von Kartoffeln zu
einem stabilen Blutzuckerspiegel bei.
Weiterhin liefern Erdäpfel hochwertiges
und leichtverdauliches Eiweiß
mit vollständigem Aminosäureprofil.
Kartoffeln mit Ei gelten daher nicht
ohne Grund seit jeher als ideale Kombination
zum Muskelaufbau.
Außerdem stecken in der Knolle
nennenswerte Mengen an Vitaminen,
Mineralstoffen und Spurenelementen,
vor allem Kalium und B-Vitamine.
Tipp: Ein größerer Teil dieser wertvollen
Stoffe bleibt erhalten, wenn man
Kartoffeln mit Schale kocht, beispielsweise
als Pellkartoffeln. Aus ernährungsphysiologischer
Sicht stechen
die farbigen Kartoffelsorten besonders
hervor. Im Vergleich zu normalen
Kartoffeln enthalten sie einen besonders
hohen Gehalt an Antioxidantien
(sekundären Pflanzenstoffen) wie
Flavonoiden und Anthocyanen, die
unter anderem entzündungshemmend
wirken, oxidativem Stress vorbeugen
sowie den Blutzuckerspiegel und
Immunreaktion positiv beeinflussen
können. Gute Gründe also, um gelegentlich
auf rote, violette oder blaue
Kartoffelsorten zurückzugreifen.
Eine weitere Eigenschaft macht die
Kartoffeln im Rahmen einer gesunden
Ernährung besonders wertvoll:
Kartoffeln sind basisch und tragen so
zu einem ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt
bei. Besonders wichtig
und wissenswert für intensiv trainierende
Sportler. Kartoffeln gehören daher
einfach regelmäßig auf den Speiseplan.
Gekochte und anschließend
wieder völlig ausgekühlte Kartoffeln
enthalten zudem resistente Stärke,
die einen wichtigen und wertvollen
Beitrag zur Darmgesundheit leistet.
Zusammen mit aktiven Probiotika und
Präbiotika ein wichtiger Bestandteil
einer strukturierten Grundlagenernährung.
Last but not least bieten
Kartoffeln im Gegensatz zu anderen
Nahrungsmitteln wie beispielsweise
Nudeln einen weiteren Vorteil: Sie
sind unverarbeitet und somit ein
völlig naturbelassenes, ursprüngliches
Lebensmittel.
Nicht nur intensiv trainierende
Sportler können (richtig zubereitete)
Kartoffeln ruhigen Gewissens genießen.
Ihr vergleichsweise moderater
Kaloriengehalt macht sie zur empfehlenswerten
Beilage für jedermann: 100
Gramm gekochte Kartoffeln enthalten
rund 69 Kalorien, andere Beilagen wie
Reis (ca. 93 kcal) oder Nudeln (ca. 150
kcal) liefern deutlich mehr.
Eines sollte man aber beachten:
Kartoffeln sind nicht gleich Kartoffeln
Das gilt nicht nur für den Nährstoffgehalt,
sondern auch für den Geschmack.
Eine regionale Bioland- oder
Demeter-Kartoffel von einem kleinen
Kartoffelbauer schmeckt anders und
meist viel besser als hochindustrialisierte
Standardware vom Discounter.
Garantiert.
Auf den folgenden Seiten findest du
drei Kartoffel-Gerichte. Noch mehr
Inspirationen findest du auf der Facebook-Seite
von SuperGoodFood.
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