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LÄUFT. Juli/August 2018

LÄUFT. ist das Magazin von laufen.de. Und das sind die Themen dieser Ausgabe: So macht Laufen glücklich – wir lüften das Geheimnis des Runner's High. Ein neues Leben als Läuferin – wie Antje Wensel trotz einer schlimmen Fettstoffwechselstörung durch Namibias Wüste gelaufen ist. Perfekt regenerieren, schneller laufen – wir erklären, warum zu jedem Training auch die entsprechende Erholung gehört.

LÄUFT. ist das Magazin von laufen.de. Und das sind die Themen dieser Ausgabe: So macht Laufen glücklich – wir lüften das Geheimnis des Runner's High. Ein neues Leben als Läuferin – wie Antje Wensel trotz einer schlimmen Fettstoffwechselstörung durch Namibias Wüste gelaufen ist. Perfekt regenerieren, schneller laufen – wir erklären, warum zu jedem Training auch die entsprechende Erholung gehört.

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Events & Reisen<br />

» Wir schätzen, dass es in<br />

China derzeit rund 10 Millionen<br />

Freizeitläufer gibt «<br />

dreht. Die Außenwirkung ist Chinesen<br />

meistens komplett egal.“<br />

2016 gab es circa 2,8 Millionen<br />

Teilnehmer an landesweit rund 330<br />

offiziellen Laufveranstaltungen. Zahlen,<br />

die der Chinesische Leichtathletik-Verband<br />

(CAA) kommunizierte.<br />

Das waren vor zwei Jahren etwa eine<br />

halbe Millionen Teilnehmer mehr als<br />

bei Laufevents in Deutschland. Während<br />

sich die Zahlen hierzulande<br />

seit vielen Jahren kaum verändern,<br />

explodieren sie in China. Im vergangenen<br />

Jahr gingen schon rund 5<br />

Millionen Läufer bei geschätzt über<br />

1000 Läufen an den Start.<br />

Keine halben Sachen<br />

Natürlich darf man nicht außer Acht<br />

lassen, dass China mit 1,4 Milliarden<br />

Einwohnern immer noch das<br />

bevökerungsreichste Land der Erde<br />

ist. Aber bedenkt man, dass es vor<br />

gut fünf Jahren fast keine Laufszene<br />

gab, sind diese Steiergungsraten<br />

enorm. Und es geht weiter. Der Ver-<br />

band CAA schätzt, dass 2020 rund<br />

10 Millionen Menschen bei organisierten<br />

Läufen starten werden.<br />

Dass viele Veranstaltungen noch<br />

defizitär sind, verhindert nicht, dass<br />

immer mehr Events aus dem Boden<br />

sprießen. China-Kenner Toporov:<br />

„Wenn sich Chinesen etwas in den<br />

Kopf setzen, dann machen sie es<br />

richtig, dann gibt es keine halben<br />

Sachen.“ China lerne schnell und ist<br />

ein Meister darin, erfolgreiche Dinge<br />

zu adaptieren. Warum den Erfolg<br />

anderen überlassen?<br />

Das denkt sich auch die chinesische<br />

Sportartikelindustrie, die viele Jahre<br />

durch günstige Produktionsstätten<br />

den Profit der US- und europäischen<br />

Marken begünstigt hat. Heute kennen<br />

die markenbewussten Chinesen<br />

nicht nur Adidas, Nike, Asics oder<br />

New Balance. In China sind Marken<br />

wie Li Ning, Anta oder 361° nicht<br />

nur weit verbreitet, sondern auch<br />

angesehen.<br />

361° expandiert seit einigen Jahren<br />

Teamwork und Tempogefühl<br />

Beim Tung Hai Road Race geht es darum, eine bestimmte Zeitvorgabe zu erreichen<br />

und gemeinsam ins Ziel einzulaufen. Wie schnell jemand laufen kann, spielt keine Rolle<br />

mit einer eigens für den internationalen<br />

Markt entwickelten Kollektion.<br />

Die ist auf Technologie und<br />

Performance ausgelegt und wird<br />

nicht in China, sondern in Vietnam<br />

produziert. Mittlerweile wird diese<br />

sogar in China verkauft. Das Unternehmen<br />

profitiert also vom neuen<br />

Sportbewusstsein der Chinesen. Es<br />

will aber auch in Europa eine Rolle<br />

spielen. Das Unternehmen plant<br />

ein jährliches Wachstum von zehn<br />

Prozent. Bescheiden angesichts des<br />

Booms der chinesischen Laufszene.<br />

Laufschuh für 20 Euro<br />

Ein Laufschuh, für den ein Europäer<br />

rund 140 Euro ausgeben muss, bekommt<br />

man in China für umgerechnet<br />

gut 20 Euro.<br />

Trotz geringerer Margen ist der<br />

einheimische Markt hochspannend.<br />

Und hart umkämpft. Mit Li Ning (der<br />

Marke des gleichnamigen mehrmaligen<br />

Turn-Olympiasiegers), Anta,<br />

einer in Deutschland unbekannten<br />

Marke, und eben 361°, die stark<br />

international expandiert, nehmen<br />

es drei Unternehmen mit den Weltmarktführern<br />

Nike und Adidas auf.<br />

„Wir schätzen, dass es in China derzeit<br />

rund 10 Millionen Freizeitläufer<br />

gibt“, sagt Heather Spears, Global<br />

Marketing Manager von 361° International.<br />

Tendenz steigend. Und<br />

neben den Marathons boomen auch<br />

Veranstaltungen, bei denen es nicht<br />

um Leistung, sondern nur um Spaß<br />

geht. Wie dem Tung Hai Road Race<br />

in Taichung (Taiwan). Bei diesem<br />

Rennen siegt nicht der schnellste<br />

Läufer, sondern das Team mit dem<br />

besten Tempogefühl.<br />

Die Aufgabe: Als Team einen Kurs<br />

von 10 Kilometer in einem Tempo<br />

von 8:06 Minuten pro Kilometer zu<br />

bewältigen. Natürlich ohne GPS-Uhr<br />

und andere Hilfsmittel. Heather<br />

Spears war auch dabei. Und hatte<br />

mit ihrem Team einen Heidenspaß.<br />

„Es ist toll, zu sehen, wie Laufen<br />

überall auf der Welt Menschen<br />

verbindet. Die Chinesen schaffen es,<br />

andere Menschen mit ihrem Enthusiasmus<br />

anzustecken – vielleicht ist<br />

auch das ein wichtiger Grund für<br />

den Laufboom in China.“<br />

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