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Unterstützung der Pflege zu Hause - Bericht über die - Vorarlberg

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6 Finanzierung<br />

Hospizbewegung <strong>Vorarlberg</strong> ohne Mobiles Palliativteam<br />

Eine <strong>der</strong> zentralen Leistungen <strong>der</strong> Hospizbewegung ist das Angebot, für eine bestimmte<br />

Zeit mit schwerkranken und sterbenden Menschen, mit trauernden Menschen und mit <strong>der</strong>en<br />

Angehörigen in eine freundschaftliche Beziehung <strong>zu</strong> treten. Diese Leistung ist ein Akt<br />

menschlicher Solidarität und wird fi nanziell nicht vergütet. Rund 200 Menschen sind es, <strong>die</strong><br />

sich Jahr für Jahr in den Dienst <strong>der</strong> betroffenen Menschen gestellt haben. Um sie gut auf ihre<br />

Begleitungsaufgabe vor<strong>zu</strong>bereiten, haben sie alle eine umfangreiche Einschulung durchlaufen.<br />

Einmal im Team aufgenommen, nehmen sie an den verbindlichen Monatstreffen, Supervisionen<br />

und an diversen Weiterbildungsveranstaltungen teil, um ihre Einsätze <strong>zu</strong> refl ektieren und <strong>die</strong><br />

Qualität <strong>der</strong> Begleitung weiter<strong>zu</strong>entwickeln. Die Kosten für <strong>die</strong> Schulung und Begleitung <strong>der</strong><br />

Ehrenamtlichen fi nden sich im Budget <strong>der</strong> Hospizbewegung wie<strong>der</strong>. Weitere Kosten entstehen<br />

durch <strong>die</strong> hauptamtlichen Koordinations- und Beratungstätigkeiten und <strong>die</strong> erfor<strong>der</strong>liche<br />

Infrastruktur. In den Kosten spiegeln sich <strong>zu</strong>dem <strong>die</strong> Vernet<strong>zu</strong>ngstätigkeit, Informationsarbeit,<br />

administrative Aufgaben und <strong>die</strong> notwendigen Fundraising-Aktivitäten wi<strong>der</strong>.<br />

Die Finanzierung <strong>der</strong> Hospizarbeit in <strong>Vorarlberg</strong> (ohne Mobiles Palliativteam) ist eine Mischfi<br />

nanzierung. Zwischen 58 % und 62 % steuerten in den Jahren 2007 – 2009 Land und Gemeinden<br />

<strong>über</strong> eine För<strong>der</strong>ung des <strong>Vorarlberg</strong>er Sozialfonds <strong>zu</strong>m Gesamtbudget <strong>der</strong> Hospizbewegung<br />

<strong>Vorarlberg</strong> bei. Rund ein Viertel (zwischen 22 % und 27 %) wurden aus Spendenmitteln <strong>der</strong><br />

Caritas aufgebracht. För<strong>der</strong>beiträge <strong>der</strong> Diözese Feldkirch und <strong>der</strong> Krankenhaus-Betriebsgesellschaft<br />

sowie Kostenersätze tragen ebenfalls <strong>zu</strong>r Aufbringung <strong>der</strong> notwendigen Mittel bei.<br />

Die Hospizbegleitung für Kin<strong>der</strong> wird <strong>zu</strong>r Gänze aus Spendenmitteln fi nanziert.<br />

Finanzierung Hospizbewegung<br />

Mobiles Palliativteam<br />

2007 2008 2009<br />

Gesamtaufwand<br />

(ohne Mobiles Palliativteam)<br />

512.425 € 520.502 € 566.432 €<br />

davon Sozialfonds 310.468 € 320.650 € 354.430 €<br />

Spendenmittel<br />

Beitrag <strong>der</strong> Diözese, Kosten-<br />

114.545 € 126.130 € 127.980 €<br />

ersätze und sonstige Erlöse 87.412 € 73.722 € 84.022 €<br />

Das Mobile Palliativteam arbeitet im Auftrag des <strong>Vorarlberg</strong>er Landesgesundheitsfonds und<br />

wird <strong>zu</strong> 90 % aus Mitteln des Landesgesundheitsfonds und <strong>zu</strong> 10 % aus Spendenmitteln <strong>der</strong><br />

Caritas fi nanziert.<br />

Finanzierung Mobiles Palliativteam 2008 2009<br />

Gesamtaufwand<br />

170.089 € 152.010 €<br />

Anteil Gesundheitsfonds 153.080 € 136.809 €<br />

Anteil Caritas 17.009 € 15.201 €<br />

34<br />

7 Zusammenfassung und Ausblick<br />

III Hospizbewegung 35<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich <strong>die</strong> Hospizbewegung <strong>Vorarlberg</strong> in den letzten<br />

drei Jahren sehr gut entwickelt hat. Seit dem Jahr 2007 ist <strong>die</strong> Nachfrage nach Hospizbegleitung<br />

noch einmal deutlich gestiegen, was mit viel Engagement <strong>der</strong> MitarbeiterInnen und mit<br />

leichten Anpassungen <strong>der</strong> Personalressourcen erfolgreich bewältigt werden konnte. Eine weitere<br />

Nachfrage nach Begleitungen wird ohne Personalanpassung kaum möglich sein. Es wird sich<br />

also für <strong>die</strong> nächsten Jahre <strong>die</strong> Frage stellen, ob es <strong>zu</strong> einer Umschichtung <strong>der</strong> Prioritäten und<br />

Dienstleistungen kommen soll o<strong>der</strong> ob nicht doch ein mo<strong>der</strong>ater weiterer Ausbau zielführen<strong>der</strong><br />

ist. Was <strong>die</strong> Einsätze im häuslichen Bereich betrifft, soll <strong>die</strong> Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Hauskrankenpfl<br />

ege verstärkt und <strong>die</strong> Kommunikation des Angebotes verbessert werden. Im stationären<br />

Bereich hat sich <strong>die</strong> regelmäßige Präsenz von HospizbegleiterInnen sehr bewährt und soll auch<br />

in Zukunft beibehalten werden, da dadurch alle Beteiligten profi tieren.<br />

Das Mobile Palliativteam konnte nach jahrelangem Ringen Anfang 2008 erfolgreich gestartet<br />

werden und sich bereits in <strong>der</strong> ersten Projektphase bewähren. Mit 1.1.2010 wurde das Mobile<br />

Palliativteam beauftragt, seine Dienstleistungen im ganzen Bundesland <strong>Vorarlberg</strong> an<strong>zu</strong>bieten.<br />

Hier werden <strong>die</strong> nächsten beiden Jahre zeigen, ob das Team weiter ausgebaut werden muss<br />

o<strong>der</strong> ob <strong>zu</strong>sätzliche Teams installiert werden sollen. Eine Entscheidungsgrundlage für <strong>die</strong>se<br />

Fragen werden <strong>die</strong> Erfahrungen <strong>der</strong> nächsten beiden Jahre mit sich bringen. Im Österreich-<br />

Vergleich arbeiten <strong>die</strong> Mobilen Palliativteams sehr unterschiedlich, was mit <strong>der</strong> uneinheitlichen<br />

Finanzierung <strong>zu</strong>sammenhängt. Möglicherweise wird es hier in den nächsten Jahren <strong>zu</strong> einer<br />

Anpassung kommen.<br />

Ein Baustein im Gesamtplan <strong>der</strong> Hospiz- und Palliativversorgung ist noch offen: das Stationäre<br />

Hospiz. Zu <strong>die</strong>sem Baustein wurden bereits umfangreiche Vorarbeiten gemacht. Ähnlich wie<br />

bei <strong>der</strong> Errichtung <strong>der</strong> Palliativstation gilt es Bedenken und Wi<strong>der</strong>stände <strong>zu</strong> bearbeiten. Im<br />

nächsten Schritt ist daher <strong>zu</strong> klären, ob es möglich sein wird, <strong>die</strong> Kritiker <strong>die</strong>ses Projekts von <strong>der</strong><br />

Sinnhaftigkeit <strong>zu</strong> <strong>über</strong>zeugen und eine Finanzierung für den Betrieb <strong>die</strong>ses wichtigen Angebots<br />

auf <strong>die</strong> Beine <strong>zu</strong> stellen.

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