Unterstützung der Pflege zu Hause - Bericht über die - Vorarlberg
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2 Angebot und Leistungen <strong>der</strong> Mobilen Hilfs<strong>die</strong>nste<br />
Die Mobilen Hilfs<strong>die</strong>nste bieten stundenweise bis halbe Tage <strong>Unterstüt<strong>zu</strong>ng</strong> an. Die meisten<br />
können auch Nachtbetreuung (Anwesenheit von 22 bis 6 Uhr) bei Bedarf organisieren. Die<br />
Betreuungen fi nden hauptsächlich wochentags, aber auch am Wochenende und an Feiertagen<br />
statt.<br />
Betreuerische Hilfen<br />
– Mitmenschliche Begleitung wie <strong>zu</strong>hören, vorlesen, spazieren gehen …<br />
– Eigeninitiativen aktivieren und unterstützen, Fähigkeiten för<strong>der</strong>n …<br />
– Behördengänge, Besorgungen, Fahr<strong>die</strong>nste (<strong>zu</strong>m Arzt) …<br />
Hauswirtschaftliche Hilfen<br />
– Reinigung des genutzten Wohnbereiches<br />
– Wäsche in Ordnung halten (waschen, bügeln)<br />
– Zubereitung kleiner Mahlzeiten, den Bedürfnissen entsprechend<br />
Hilfestellungen<br />
– <strong>Unterstüt<strong>zu</strong>ng</strong> <strong>zu</strong>r För<strong>der</strong>ung des körperlichen Wohlbefi ndens<br />
– Einfache Handreichungen bei den Aktivitäten des täglichen Lebens, Hilfe <strong>zu</strong>r Selbsthilfe<br />
Tagesbetreuungseinrichtung<br />
Acht Mobile Hilfs<strong>die</strong>nste bieten <strong>zu</strong>sätzlich <strong>zu</strong> den herkömmlichen Leistungen Betreuung in<br />
einer eigenen Tagesbetreuungseinrichtung an – fünf sind in einem Pfl egeheim untergebracht,<br />
drei in an<strong>der</strong>en Räumlichkeiten.<br />
Die Klienten werden hier außerhalb <strong>der</strong> eigenen Umgebung in Gruppen betreut. Der Vorteil<br />
liegt in den „sozialen Kontakten“, <strong>der</strong> Abwechslung <strong>zu</strong>m „Alltagstrott“ für <strong>die</strong> <strong>zu</strong> Betreuenden<br />
und <strong>der</strong> noch besseren Entlastung für pfl egende Angehörige. Ein weiterer Vorteil ist <strong>der</strong> Kostenfaktor.<br />
Hier braucht es selten ein Eins-<strong>zu</strong>-eins-Verhältnis. Meistens kann eine Person zwei bis<br />
mehrere Klienten betreuen. Hier kommt es auf den <strong>Unterstüt<strong>zu</strong>ng</strong>saufwand, <strong>die</strong> Höhe <strong>der</strong><br />
Pfl egestufen, Diagnosen wie Demenz usw. an. Die Anzahl <strong>der</strong> MOHI-HelferInnen wird immer<br />
entsprechend angepasst.<br />
Die Tagesbetreuungen können täglich o<strong>der</strong> an bestimmten Tagen, den ganzen o<strong>der</strong> halben Tag<br />
und regelmäßig o<strong>der</strong> kurzfristig gegen Anmeldung in Anspruch genommen werden. Die meisten<br />
bieten einen Mittagstisch und manche einen Fahr<strong>die</strong>nst (abholen und heimbringen) an.<br />
Familienentlastung auf Gutschein<br />
Ab 1. 1. 2009 wurde vom Land <strong>die</strong> Familienentlastung auf Gutschein nach dem Chancengesetz<br />
für Familien bzw. pfl egende Angehörige mit Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen mit einer Beeinträchtigung<br />
ihrer geistigen Fähigkeit bzw. körperlichen Funktion eingeführt. Vorher gab es dafür<br />
<strong>die</strong> Integrationshilfe. Bei <strong>die</strong>sem neuen Gutschein-System sind <strong>die</strong> Mobilen Hilfs<strong>die</strong>nste als<br />
Dienstleister mit dabei und konnten sich auf Anhieb nach <strong>der</strong> Lebenshilfe an <strong>die</strong> zweite Stelle<br />
38 IV Mobile Hilfs<strong>die</strong>nste 39<br />
positionieren. Der Hauptgrund dürfte darin liegen, dass sich <strong>die</strong> MOHI’s durch ihre große<br />
Flexibilität und Anpassungsbereitschaft auszeichnen und auch Putz<strong>die</strong>nste <strong>über</strong>nehmen. So<br />
machten <strong>die</strong>se Einsätze 1,6 Prozent <strong>der</strong> gesamten Betreuungen aus.<br />
Koordinationsstelle – Einsatzleitung – HelferInnen<br />
Je<strong>der</strong> <strong>der</strong> 52 Mobilen Hilfs<strong>die</strong>nste hat eine eigene Koordinationsstelle, wo <strong>die</strong> Einsatzleitung für<br />
detaillierte Auskünfte und Beratungen von Klienten und Angehörigen <strong>zu</strong>r Verfügung steht. Es<br />
werden <strong>die</strong> genauen Bedürfnisse erhoben und nach Klärung ein/e passende/r MOHI-Helferin<br />
o<strong>der</strong> -Helfer ausgesucht. Diese MitarbeiterInnen müssen <strong>zu</strong> Beginn verpfl ichtende Schulungen<br />
absolvieren, sich laufend weiterbilden und unterliegen <strong>der</strong> Schweigepfl icht.<br />
Zur Qualitätssicherung werden <strong>die</strong> Schulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen für <strong>die</strong> MOHI-<br />
MitarbeiterInnen immer wie<strong>der</strong> verbessert und ergänzt. So wird großes Augenmerk auf<br />
Validation, Biografi e usw. gelegt, was <strong>zu</strong>m richtigen Umgang mit Menschen mit Demenz<br />
wesentlich beiträgt.<br />
Eine weitere Maßnahme ist <strong>die</strong> Heimhelferausbildung für MOHI-HelferInnen, wofür im Jahr<br />
2009 ein Konzept <strong>zu</strong>r Umset<strong>zu</strong>ng und Finanzierung entwickelt wurde. Gelernten HeimhelferInnen<br />
dürfen rechtlich gewisse pfl egerische Tätigkeiten von diplomiertem Pfl egepersonal<br />
<strong>über</strong>tragen werden. Ziel ist, bis 2013 ca. 10 Prozent <strong>der</strong> MOHI-HelferInnen entsprechend<br />
<strong>zu</strong> qualifi zieren. Die Ausbildung beinhaltet jeweils 200 Stunden Theorie und Praktikum. Im<br />
Jahr 2009 haben 1.610 MOHI-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter an Schulungsmaßnahmen<br />
teilgenommen.<br />
Die Beschäftigungsverhältnisse <strong>der</strong> MOHI-Helferinnen und -Helfer (3 Prozent Anteil Männer)<br />
teilen sich aktuell folgen<strong>der</strong>maßen auf:<br />
– Im Vermittlungsvertrag als Neue Selbständige 70 %<br />
– Im Freien Dienstvertrag (bei <strong>der</strong> VGKK angemeldet) 28 %<br />
(davon 27 % <strong>über</strong> <strong>der</strong> Geringfügigkeitsgrenze)<br />
– Fixe Dienstverhältnisse 1,30 % (hauptsächlich Gemeindeangestellte)<br />
– 0,70 % ehrenamtlich Tätige<br />
Die geringfügige Anmeldung und damit freiwillige Versicherung ist hauptsächlich <strong>zu</strong>m Erwerb<br />
von Pensionsjahren interessant. Für Freie Dienstnehmer <strong>über</strong> <strong>der</strong> Geringfügigkeit gibt es seit<br />
1.1.2008 große sozialrechtliche Verbesserungen. So erhalten <strong>die</strong>se Krankengeld, sind bei <strong>der</strong><br />
betrieblichen Vorsorge dabei und sind arbeitslosenversichert. Damit gibt es für Freie Dienstnehmer<br />
<strong>über</strong> <strong>der</strong> Geringfügigkeit erstmals wirkliche berufl iche Perspektiven. Der große Vorteil<br />
dabei ist <strong>die</strong> Arbeitsmöglichkeit im eigenen Ort und daher ist für Frauen Beruf und Familie<br />
besser <strong>zu</strong> vereinbaren.<br />
Die Vertragsform als Neue Selbständige wird hauptsächlich von Personen in Anspruch genommen,<br />
<strong>die</strong> einen an<strong>der</strong>en Hauptberuf ausüben, bereits in Pension o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>weitig versichert<br />
sind.