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Quality Engineering 04.18

Themen additive Fertigung, Big Data, Spanntechnik und Management mit Branchenschwerpunkten Werkzeugbau sowie Verpackung. Sonderteil zum 5. Quality Engineering Innovationsforum Stuttgart

Themen additive Fertigung, Big Data, Spanntechnik und Management mit Branchenschwerpunkten Werkzeugbau sowie Verpackung.
Sonderteil zum 5. Quality Engineering Innovationsforum Stuttgart

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:: Innovationsforum<br />

Promotion<br />

Optische und taktile Messtechnik im Einsatz<br />

Die richtige Wahl<br />

Eine qualifizierte Analyse maschinenbearbeiteter Oberflächen basiert auf der Wahl des richtigen<br />

Messverfahrens. Zweidimensionale Profilschnitte bilden den Stand der Technik, doch nicht immer<br />

lassen sich Oberflächenstrukturen damit ausreichend beschreiben. Dann kann eine dreidimensionale<br />

Abtastung hilfreich sein.<br />

Die Wahl eines geeigneten<br />

Messverfahrens zur<br />

Oberflächenqualifizierung<br />

ist nicht trivial. Neben<br />

der etablierten taktilen<br />

Messtechnik bieten<br />

optische Geräte heute<br />

zusätzliche Möglichkeiten<br />

Bilder: Mahr<br />

Der Referent<br />

Thorsten Höring<br />

Global Productmanager<br />

Surface Metrology 3D<br />

Mahr<br />

www.mahr.de<br />

Rauheits- und Welligkeitsmessungen sind schon lange<br />

fester Bestandteil der Qualitätsprüfung. Traditionell<br />

wird darunter eine zweidimensionale Messung verstanden,<br />

bei der mit einem taktilen Messsystem ein Schnitt<br />

der Oberfläche abgetastet wird. Die so gewonnenen Informationen<br />

dienen zur Auswertung von Rauheit und<br />

Welligkeit. Beschreiben lassen sich diese Eigenschaften<br />

mit einer Vielzahl von Parametern innerhalb der DIN EN<br />

ISO 4287/4288 sowie der DIN EN ISO 13565-1/2.<br />

Allerdings sind die Strukturen auf maschinenbearbeiteten<br />

Oberflächen heute oft nicht mehr gerichtet<br />

angeordnet, sondern stochastisch verteilt. Der Haken:<br />

Diese zufällig verteilten Strukturelemente auf einer<br />

Oberfläche lassen sich durch einen 2D-Schnitt nicht<br />

ausreichend beschreiben. Um eine höhere Aussagekraft<br />

zu erzielen, ist in diesen Fällen eine dreidimensionale<br />

Abtastung der Oberfläche mit Hilfe von optischen<br />

Messgeräten sinnvoll.<br />

Die Auswahl eines geeigneten Verfahrens zur Qualitätskontrolle<br />

ist schon deshalb nicht leicht, weil sich oftmals<br />

sowohl taktile als auch optische Verfahren einsetzen<br />

lassen – und diese durchaus vergleichbare Daten<br />

liefern können. Welche Herangehensweise dann besser<br />

ist, hängt von individuellen Begebenheiten und den<br />

weiteren Anforderungen der Zielanwendung ab.<br />

Ein Beispiel bietet die Analyse von texturierten Feinblechen,<br />

wie sie in der Automobilindustrie eingesetzt<br />

werden. Für eine erstklassige Lackierung ist ein möglichst<br />

glatter Untergrund wünschenswert. Für die Umformung<br />

der Bleche dagegen wäre das ein Problem: in<br />

den Presswerkzeugen sorgt eine gewisse Mindestrauheit<br />

der Oberflächen dafür, dass Öl haften bleiben kann.<br />

Das ist notwendig, um Prozessstörungen auf ein Minimum<br />

zu reduzieren. Soll die Oberflächengüte eines solchen<br />

Blechs geprüft werden, lassen sich sowohl taktile<br />

als auch optische Verfahren einsetzen. Die zur Rauheitsanalyse<br />

herangezogenen 2D-Parameter Ra und Rpc,<br />

ebenso wie der Wsa-Wert nach SEP 1941, sind vergleichbar.<br />

Trotzdem reichen diese Informationen nicht<br />

aus. Um sicherzustellen, dass die Oberfläche den strengen<br />

Anforderungen der Automobilindustrie entspricht,<br />

müssen zusätzlich statistische Daten der Oberfläche erfasst<br />

werden. Mit einem optischen Messgerät, beispielsweise<br />

einem Konfokalmikroskop, bestimmt der<br />

Blechhersteller daher die Häufigkeit vorhandener Partikel<br />

sowie deren Größe und Volumen in der Fläche beziehungsweise<br />

die Größe von Vertiefungen (Leervolumina)<br />

und deren Lage. Erst diese Informationen liefern die prozesstechnisch<br />

wertvollen Ergebnisse, um die Mikrostrukturierung<br />

der Oberfläche qualifizieren zu können.<br />

3D-Texturparameter sowie die Operatoren zu deren<br />

Bestimmung sind in der DIN EN ISO 25178 beschrieben.<br />

Sie ist die erste internationale Norm, die Messung und<br />

Spezifikation von 3D-Oberflächentexturen berücksichtigt<br />

und darüber hinaus berührungslose Messverfahren<br />

abdeckt, wie sie etwa in den Konfokalmikroskopen der<br />

Marsurf CM-Serie von Mahr zum Einsatz kommen. Die<br />

flächenhafte Rauheitsmessung ergänzt somit die taktilen<br />

Verfahren sinnvoll.<br />

■<br />

Das Unternehmen<br />

Mahr steht für höchste Präzision, moderne Technologien<br />

und internationale Präsenz. Als Hersteller innovativer<br />

Fertigungsmesstechnik ist das Unternehmen<br />

seit über 150 Jahren am Markt aktiv. Diese Erfahrung<br />

macht Mahr zum Experten für die Qualitätssicherung<br />

in der Automobilindustrie, im Maschinenbau, der<br />

Luft- und Raumfahrt, der Optik und vielen anderen<br />

Branchen. Egal, ob manueller Handmessschieber oder<br />

vollautomatisierter Messplatz: in allen Produkten stecken<br />

die Leidenschaft und das Know-how der mehr als<br />

1.900 Mitarbeiter weltweit.<br />

32 <strong>Quality</strong> <strong>Engineering</strong> 04.2018

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