13.11.2018 Aufrufe

Quality Engineering 04.18

Themen additive Fertigung, Big Data, Spanntechnik und Management mit Branchenschwerpunkten Werkzeugbau sowie Verpackung. Sonderteil zum 5. Quality Engineering Innovationsforum Stuttgart

Themen additive Fertigung, Big Data, Spanntechnik und Management mit Branchenschwerpunkten Werkzeugbau sowie Verpackung.
Sonderteil zum 5. Quality Engineering Innovationsforum Stuttgart

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

:: Innovationsforum<br />

Neue Kompetenzanforderungen für die Qualitätsverantwortlichen<br />

Fit für Qualität 4.0<br />

Der digitale Wandel hat große Auswirkungen auf den gesamten Qualitätsbereich. In der<br />

Qualitätssicherung zeigt sich ein zunehmender Bedarf an Anwendungs-Know-how aus dem<br />

Bereich Data Science. Im Qualitätsmanagement rücken Prozesswissen und handlungsorientierte<br />

Kompetenzen in den Vordergrund. Lebenslanges Lernen ist gefordert.<br />

Ein sicherer Umgang mit<br />

Informationstechnologie<br />

ist nicht nur im beruflichen<br />

Alltag wichtig<br />

Bild: mrmohock/Fotolia<br />

Der Referent<br />

Malte Fiegler<br />

Senior Specialist Innovation<br />

und Transformation<br />

Deutsche Gesellschaft<br />

für Qualität (DGQ)<br />

www.dgq.de<br />

Es ist natürlich ein himmelweiter Unterschied, ob Sie einen<br />

bereits eingetretenen Fehler eingrenzen und untersuchen<br />

oder ob Sie mögliche zukünftige Defekte prognostizieren<br />

wollen – Predictive Analysis ist in aller Munde.<br />

Noch einen Schritt weiter geht, wer mithilfe analytischer<br />

Modelle entscheidet, was getan werden muss, damit<br />

ein mögliches zukünftiges Ereignis, das vermieden<br />

werden soll, erst gar nicht eintritt: preskreptives Handeln<br />

sozusagen.<br />

Damit unmittelbar verknüpft ist eine gesteigerte Bedeutung<br />

von Transparenz und Rückverfolgbarkeit. Unternehmen<br />

und Märkte werden transparent, Herstellungsbedingungen<br />

sind nachvollziehbar. Aber auch<br />

Kunden- und Nutzerdaten sind leichter zugänglich und<br />

verwertbar.<br />

Das ist nur ein Beispiel für die Veränderungen der<br />

vergangenen Jahre, von denen wir alle berührt werden.<br />

Die Konsequenzen dieser Entwicklungen sind schwer<br />

abzuschätzen. Klar ist, dass sich die Organisationen, in<br />

denen wir arbeiten, verändern und mit ihnen die dort<br />

benötigten Kompetenzen.<br />

Dabei überbieten sich die Apologeten des Wandels<br />

mit dramatischen Szenarien. Der Kampf zwischen Menschen<br />

und mit künstlicher Intelligenz ausgestatteten<br />

Maschinen wird herbeigeschrieben.<br />

Vielleicht sollten wir weniger Energie darauf verwenden,<br />

uns zu überlegen, wo Maschinen den Menschen ersetzen<br />

könnten, sondern noch intensiver<br />

gemeinsam darüber nachdenken, wo und<br />

wie Mensch und Maschine sinnvoll zusammenarbeiten.<br />

Um eine vernünftige Aufgabenverteilung<br />

muss es gehen, um Stärken<br />

und Schwächen und gute Schnittstellen.<br />

Die Interaktionsräume werden von uns<br />

selbst gestaltet. In den Mittelpunkt solcher<br />

Designs gehört dann – natürlich – der<br />

Mensch, nicht das technisch Machbare.<br />

Ein sicherer Umgang mit Informationstechnologie<br />

ist wichtig, nicht nur im beruflichen<br />

Alltag. Aber natürlich erschöpfen sich die Anforderungen<br />

unserer Zeit nicht darin. Über Fach- und Methodenwissen<br />

hinaus werden auch Kooperationsfähigkeit<br />

oder Flexibilität immer wieder genannt, wenn es um<br />

Schlüsselkompetenzen geht. Hier liegen eindeutige<br />

menschliche Stärken.<br />

Homo sapiens kann sich also gut in andere hineinversetzen,<br />

deren Bedürfnisse verstehen. Er manövriert<br />

recht gut auch durch unbekanntes Gebiet. Auf Vorhandenem<br />

aufbauend durchdenkt er Neuartiges und<br />

schafft innovative Lösungen. Muster und Zusammenhänge<br />

findet er auch, selbst wenn diese nicht auf der<br />

Hand liegen.<br />

Digitale Assistenten und Robotik scheinen uns recht<br />

gut zu ergänzen. Sie können sich in klar beschreibbaren<br />

Grenzen nach kurzer Zeit enorm gut zurechtfinden. Sie<br />

erkennen in diesen klar abgegrenzten Räumen nach<br />

Vorgaben Muster, sind gleichbleibend aufmerksam und<br />

akkurat in der Ausführung von Aufgaben, bei äußerst<br />

robuster Gedächtnisleistung. Von seiner Anlage her ist<br />

der Mensch eher kreativer Generalist, die künstliche Intelligenz<br />

oder das Robotiksystem eindeutig ein klar fokussierter<br />

Spezialist.<br />

Die Substituierbarkeitspotenziale zwischen Mensch<br />

und Maschine werden in unzähligen Studie eingeordnet<br />

und beziffert. Als Faustregel gilt, dass die Effekte bei<br />

eher Geringqualifizierten, die viele Routinearbeiten aus-<br />

36 <strong>Quality</strong> <strong>Engineering</strong> 04.2018

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!