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Berliner Zeitung 13.04.2019

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 87 · 1 3./14. April 2019 19<br />

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Schönes Wochenende<br />

STADT, LAND, MENSCH<br />

Wenn die<br />

Mädchen<br />

kreischen<br />

KOCHSTUNDE<br />

Rezept der Woche<br />

Hüfthockerkuchen<br />

Prince Damien siegte<br />

einst bei „Deutschland<br />

sucht den Superstar“.<br />

Nun gibt er im<br />

Theater des Westens<br />

sein Musical-Debüt –<br />

mit Songs von<br />

Take That<br />

VonFlorian Thalmann<br />

Das Theater des Westens<br />

in der Kantstraße gehört<br />

zu Berlins schönsten<br />

Bühnen. Das Spiegelfoyer,<br />

die goldenen Verzierungen im<br />

Saal –vieles dorterzählt Geschichten<br />

aus der Theatergeschichte. Das<br />

Haus, am1.Oktober 1896 eröffnet,<br />

war Spielortunterschiedlichster Produktionen,<br />

von„Cabaret“ über „Frau<br />

Luna“ bis hin zum „Käfig voller Narren“.<br />

Josephine Baker, Enrico Caruso,<br />

Marlene Dietrich, Hildegard<br />

Knef und Ute Lemper haben hier<br />

schon gesungen.<br />

Nach der Übernahme durch die<br />

Stage Entertainment zogen moderne<br />

Musicals ein. Nach „Ghost“ und einem<br />

kurzen Intermezzo der tanzendenVampireist<br />

im ehrwürdigen Haus<br />

nun „The Band“ zu sehen, eine Jukebox-Showmit<br />

Hits vonTake That; sie<br />

läuft seit Donnerstag. Und der Premierenjubel<br />

galt auch ihm: Prince<br />

Damien, der sich einst als Sieger der<br />

RTL-Castingshow „Deutschland<br />

sucht den Superstar“ einen Namen<br />

machte,gibt hier sein Musical-Debüt<br />

auf den Spuren noch größerer Stars.<br />

Als Messiah Prince Sheridan Damien<br />

Ritzinger wurde er in Johannesburg<br />

geboren, die Mutter Südafrikanerin,<br />

der Vater ein Bayer. Nach dem<br />

Todseiner Mutter lebte Ritzinger mit<br />

Vater und Schwester in München.<br />

„Früher wollte ich Musicaldarsteller<br />

werden, weil ich ,König der Löwen‘ so<br />

liebte“, sagt er.Doch nach dem Abitur<br />

entschied er sich dafür, Musikproduktion<br />

und Tontechnik zu studieren<br />

–der Traum von der Bühnenkarriere<br />

geriet inVergessenheit.<br />

Nach verschiedenen Projekten<br />

landete er 2015 in der 13. Staffel von<br />

„Deutschland sucht den Superstar“,<br />

sang sich bis an die Spitze. Ein Plattenvertrag<br />

und eine Tour folgten –<br />

und mit „The Band“ nun eine Aufgabe,<br />

die unerwartet einen Kindheitstraum<br />

erfüllt. „Ich freue mich<br />

sehr darüber“, sagt Prince Damien.<br />

Messiah Prince Sheridan Damien Ritzinger –kurz: Prince Damien –spielt in „The Band“ ein Boygroup-Mitglied.<br />

„Ich muss mich dafür aber etwas<br />

umgewöhnen. Man ist in so einem<br />

Cast nicht der Star der Manege und<br />

bekommt alles hinterhergetragen<br />

wie bei einer Solo-Show. Man muss<br />

sich gut in die Rolle einpassen und<br />

sich selbst etwas zurücknehmen.“<br />

Das Stück erzählt die Geschichte<br />

einer Mädchen-Clique, deren Mitglieder<br />

sich nach einem Schicksalsschlag<br />

aus den Augen verlieren. 25<br />

Jahrespäter führtdie Liebe zur Musik<br />

die inzwischen erwachsenen Frauen<br />

wieder zusammen. Die Songs sind<br />

die von Take That –auch Ritzinger<br />

war immer ein Fander Band. „Ich bin<br />

für Take-That-Poster an der Wand<br />

zwar etwas zu jung“, sagt der 28-Jäh-<br />

Original und Fälschung: Die Theater-Boygroup mit den Mitgliedernvon Take That. IMAGO<br />

SABINE GUDATH<br />

rige. Aber die Musik sei der Soundtrack<br />

seiner Kindheit gewesen, bei<br />

langen Autofahrten mit seinem Vater<br />

liefen die Songs der Band im Radio.<br />

Und erteilt als DSDS-Gewinner<br />

eine Erfahrung mit den Mitgliedern<br />

von Boybands: Konzerte trällernder<br />

und tanzender junger Männer –Auftritte<br />

von Take That nicht anders als<br />

die vonPrince Damien –sind stets in<br />

Gefahr, vom Kreischen weiblicher<br />

Fans übertönt zu werden. Das, sagt<br />

Ritzinger,könne er zwar nur bedingt<br />

verstehen. Aber er fühle sich natürlich<br />

geehrt. „Ich hatte erst kürzlich<br />

einen Auftritt in Halberstadt –und<br />

dort standen auch Mädels am Rand<br />

und schrien. Es fühlt sich merkwürdig<br />

an. Ichdenke: Ichhabe nichts getan,<br />

außer ein paar Töne zu singen.“<br />

Ein paar Töne werden es nicht<br />

bleiben –„The Band“ läuft bis September.<br />

Und macht danach für den<br />

nächsten Jukebox-Klassiker Platz.<br />

„Mamma Mia“ kehrt mit den Hits<br />

vonAbba zurück.<br />

TheBand im Theater der Westens, Kantstr.12,<br />

Charlottenburg.Sa15und 19.30, So 14.30Uhr<br />

Kat Menschik ist nicht nur eine famose Illustratorin, sondernauch<br />

eine große Lustmacherin. Blätterte man in ihrem2014<br />

erschienenen „Der große Grubber“, wollte man sofortauch<br />

ein Gärtchen bestellen. Jetzt ist„Essen essen“ da (Galiani,<br />

18 Euro), eine handliche Sammlung vonMenschiks familienerprobten<br />

Lieblingsrezepten, und man weiß gar nicht,<br />

zu was man sich vonihrem Plauderton zuerst verführen lassen<br />

soll. Bestimmt nicht verkehrt: der Hüfthockerkuchen. (pa.)<br />

Zutaten und Zubereitung<br />

Meine Freundin Steffi bekam diesen Kuchen zum Geburtstag<br />

geschenkt. Siehat im Februar Geburtstag. Mitten in der Fastenzeit.<br />

Ichschwöre, dass ein 4mal 4Zentimeter großes Stück<br />

dieses Kuchens der einzige „Aussetzer“ während der Zucker-<br />

Fastenzeit war.Aber der hat sich gelohnt! Unddeshalb gibt es<br />

hier sofortdas Rezept!<br />

Für den Boden:<br />

200 gVollkornkekse und 100 gzerlassene Butter.Die Kekse zerbröseln<br />

und gut mit der Butter mischen. DieMasse in eine<br />

Form geben.<br />

Für die Decke:<br />

500 gMascarpone,250 gFrischkäse (Doppelrahm) miteinander<br />

verrühren. Dann: 400 gweiße KuvertüreimWasserbad<br />

schmelzen. Diese in die Schüssel zu den anderen Zutaten geben<br />

und zügig so lange umrühren, bis eine glatte Masse entstanden<br />

ist.<br />

Undjetzt kommt das Beste: 250 gHimbeeren (bis auf eine<br />

Handvoll zum Dekorieren) unterheben, die Masse auf dem<br />

Kuchenboden verteilen ,die restlichen Himbeeren hübsch<br />

darauf arrangieren, den Kuchen 2-3 Stunden in den Kühlschrank<br />

stellen, fertig! Essen!<br />

(Sehr gut dazu passt Sekt!)<br />

(Sekt natürlich immer aus Schalen trinken, am besten mit<br />

breitem Goldrand!)<br />

KAT MENSCHIK<br />

Jahrhunderten. Dazu gehört zum<br />

Beispiel das Logenhaus auf der Oranienburger.Esist<br />

TIPPS<br />

das älteste noch er-<br />

haltene Ordenshaus der Freimaurerloge<br />

in Deutschland und wurde 1791<br />

gebaut. Mit den zwei Tordurchfahrten<br />

war es ein Glanzstück der klassizistischen<br />

Postfuhramt Oranienburger Straße,<br />

EckeTucholskystraße<br />

Baugeschichte. Das<br />

Haupttelegrafenamt, 1918 als größte<br />

Telegrafenanstalt Europas eröffnet,<br />

Stiftung Neue SynagogeBerlin<br />

Oranienburger Str.28/30, Ausstellungen<br />

beherbergte eine hochmoderne geöffnet am Sonntag 10–19 Uhr,<br />

Rohrpostanlage.<br />

Eintritt: 7,50 Euro, ermäßigt 4,50 Euro<br />

Auf dem Spaziergang zwischen<br />

Monbijou-, Ziegel- und Tucholskystraße<br />

liegen weitere Architektur-<br />

Forumander Museumsinsel<br />

zwischen Oranienburger Straße und<br />

Glanzstücke. Dazu gehört das Spree, Monbijoustraße, Ziegelstraße<br />

jüngste Gebäude des Ensembles,die<br />

ehemalige Frauenklinik in der Ziegelstraße,von<br />

und Tucholskystraße. Informationen<br />

unter forum-museumsinsel.de<br />

Walter Wolff im klaren<br />

International Style entworfen und<br />

1930 bis 1932 erbaut, heute „Das<br />

Bauhaus“ genannt. Das Fernsprechamt<br />

in der Tucholskystraße, 1926<br />

GrünanlageMonbijoupark<br />

Eingang über Oranienburger Straße,<br />

Spreeseite oder Hackescher<br />

Markt<br />

und 1927 in Rekordzeit entstanden,<br />

gilt als Art-Déco-Meisterwerk. Neue Synagoge an der Oranienburger Straße IMAGO IMAGES Ehemalige Frauenklinik an der Ziegelstraße, heute „Das Bauhaus“ genannt IMAGO IMAGES

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