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Berliner Zeitung 13.04.2019

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EIN<br />

VERLAGSTHEMA<br />

JOBSPEZIAL: TECHNISCHE BERUFE<br />

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NUMMER 46 •13./14. APRIL 2019<br />

SEITE B7<br />

COMPUTERSPIEL-BRANCHE<br />

Karrierefür<br />

fitte IT-Profis<br />

Es wird die wenigsten Eltern begeistern,<br />

wenn ihr Sprössling verkündet,<br />

er strebe eine Karriere in der<br />

Computerspiel-Branche an. Zu präsent<br />

ist bei vielen das Bild von dubiosen<br />

Ballerspielen und vom sinnlosen Zeitverdaddeln.<br />

Tatsächlich aber gibt es in<br />

der Games-Branche zahlreiche Karrieremöglichkeiten<br />

für kreative Köpfe und<br />

fitte IT-Profis. Die Branche boomt und<br />

entwickelt sich ständig weiter. Spiele<br />

werden komplexer und sind längst keine<br />

einfachen Programme mehr. Der Anspruch<br />

an ihre Entwickler wird dadurch<br />

immer höher. Ein Spiel setzt sich aus<br />

vielen Komponenten wie Programmcode,<br />

Künstlicher Intelligenz, Grafik,<br />

Steuerung, Sound und Leveldesign zusammen.<br />

Alle Bestandteile des Spiels<br />

werden von Spezialisten erstellt, die in<br />

einem Team zusammenarbeiten, wobei<br />

sich die Aufgabengebiete teils überschneiden.<br />

Die Berufe sind so vielseitig<br />

wie verschieden –eine Auswahl:<br />

Spieleentwickler oder Game Developer:<br />

Sie beschäftigen sich vornehmlich<br />

mit der Programmierung von Computerspielen.<br />

Sie müssen verschiedene<br />

Programmiersprachen und Algorithmen<br />

beherrschen. Ihre Fertigkeiten beziehen<br />

Spieleentwickler hauptsächlich aus<br />

den Wissenschaften der Informatik und<br />

Mathematik. Die Herausforderung für<br />

Spieleentwickler besteht darin, technische<br />

Innovationen und verfügbare Hardwareanforderungen<br />

zu koordinieren. So<br />

sollen Games den Anforderungen der<br />

neuesten Rechner standhalten und ein<br />

perfektes Bild erzeugen, dabei aber<br />

auch auf älteren Geräten und Konsolen<br />

spielbar sein. Eine Berufsausbildung<br />

zum Spieleentwickler gibt es zurzeit<br />

nicht. Hierfür ist ein Studium mit direktem<br />

Bezug zur Spiele-Branche erforderlich,<br />

das mittlerweile an zahlreichen<br />

Universitäten und Fachhochschulen angeboten<br />

wird. Private Institutionen wie<br />

die die Games Academy inBerlin bilden<br />

ebenfalls für den Beruf aus.<br />

Zeitvertreib für die einen, knifflige Arbeit für<br />

die anderen GETTYIMAGES/JACOB AMMENTORP LUND<br />

Game Designer: Jedes Computerspiel<br />

beginnt mit einer Idee: Game Designer<br />

sind die kreativen Köpfe hinter<br />

dem Spielspaß. Ihre Aufgabe ist es,<br />

den Spielablauf zu entwickeln und umzusetzen.<br />

Dazu kreieren sie konkrete<br />

Szenen, Spielmechaniken, Regeln und<br />

erzählerische Elemente. Kreativität und<br />

logisches Denkvermögen sind bei Game<br />

Designern ebenso gefordert wie Kommunikationsstärke<br />

und Teamfähigkeit.<br />

Wege in den Beruf gibt es viele: Vom<br />

Hochschulstudium über eine Ausbildung<br />

an einer Designschule bis hin zum Quereinstieg.<br />

Das mittlere Entgelt liegt laut<br />

Bundesarbeitsagentur in Deutschland<br />

bei rund 3100 Euro pro Monat.<br />

Game Programmierer: Steht das Spielkonzept,<br />

beginnt der Programmierer<br />

seine Arbeit. Er überträgt die Spielidee<br />

und -mechanik in konkrete Codes, wählt<br />

das Spielsystem, das Grafikprogramm<br />

und die richtigen Werkzeuge, damit das<br />

Spiel ordentlich läuft. Studiengänge mit<br />

Schwerpunkt Informatik oder eine Ausbildung<br />

zum Fachinformatiker können<br />

der Einstieg für eine Karriere als Game<br />

Programmer sein. Beschäftigte verdienen<br />

rund 4400 Euro im Monat.<br />

Game Producer: Von der ersten Idee<br />

bis zur Fertigstellung eines Spiels hält<br />

der Game Producer die Fäden in der<br />

Hand. Er plant den Personaleinsatz,<br />

kalkuliert Aufwände, beschafft Lizenzen<br />

und koordiniert die Zusammenarbeit<br />

der einzelnen Abteilungen. Game Producer<br />

müssen Teamführer und Organisationstalente<br />

sein. Viele haben eine<br />

kaufmännische Ausbildung,andere Wirtschaftswissenschaften<br />

oder Medienmanagement<br />

studiert. Beschäftigte im<br />

Bereich Game Producing verdienen laut<br />

Bundesagentur für Arbeit im Mittel monatlich<br />

rund 5500 Euro. (fwo,dpa)<br />

Orthopädietechniker brauchen nicht nur handwerkliche Expertise, sondern viel medizinisches Hintergrundwissen.<br />

GESUNDHEITSHANDWERKE<br />

Die Profis zwischen Mensch undTechnik<br />

Die Technik im Griff, den Menschen<br />

im Blick – Gesundheitshandwerker<br />

arbeiten an der<br />

Schnittstelle zwischen modernster<br />

Technik und den Bedürfnissen<br />

von Patienten. Augenoptiker, Hörakustiker,<br />

Orthopädieschuhmacher und<br />

-techniker sowie Zahntechniker sorgen<br />

dafür, dass jeder mit individuell ausgewählten<br />

und angepassten Produkten<br />

und Dienstleistungen so versorgt wird,<br />

dass er möglichst wenig Einschränkungen<br />

erfährt. Das erfordert neben<br />

fachlicher Expertise ein „gutes Händchen“<br />

für den Umgang mit Menschen,<br />

der Dienstleistungsanteil dieser Berufe<br />

ist hoch. Deutschlandweit gibt es etwa<br />

26000 Betriebe der Gesundheitshandwerke,<br />

die als Arbeitgeber und<br />

Aus- sowie Fortbildungsbetrieb etwa<br />

190 000 Menschen beschäftigen. Sie<br />

zählen überwiegend zu den kleinen und<br />

mittleren Unternehmen, und sie sind in<br />

den Handwerkskammern organisiert,<br />

die auch die Ausbildung betreuen.<br />

Augenoptiker: Der Augenoptiker ist<br />

nicht nur Fachmann für den Ausgleich<br />

von Fehlsichtigkeiten, sondern auch immer<br />

Stilberater – schließlich will jeder<br />

auch mit Brille gut aussehen. Brillen<br />

sind heute Hightech-Produkte, die scharfes<br />

Sehen ermöglichen und außerdem<br />

vor UV-Strahlen schützen und gutes<br />

Sehen auch bei Nacht, Dämmer- oder<br />

Gegenlicht erlauben. Darüber hinaus<br />

gibt es für viele Sportarten passgenaue<br />

Brillen –mit oder ohne Korrektur. Daneben<br />

spielen Kontaktlinsen und Sehhilfen<br />

für stark Sehbehinderte, beispielsweise<br />

beleuchtete Lupen oder Lesegeräte,<br />

eine große Rolle im Berufsalltag. Für die<br />

dreijährige duale Ausbildung in Betrieb<br />

und Berufsschule ist mindestens die<br />

Mittlere Reife gefragt. Auch ein Studiengang<br />

mit dem Abschluss Bachelor of<br />

Science Augenoptik/Optometrie führt<br />

zum Ziel. Wer sich selbstständig machen<br />

will, muss seinen Meister machen.<br />

Hörakustiker: Hörgeräte sind heute<br />

Hochleistungscomputer im Miniaturformat.<br />

Sie gleichen nicht nur die im Alter<br />

schwindende Hörfähigkeit aus, sondern<br />

helfen auch von Geburt an hörbeeinträchtigten<br />

Menschen, sich sicher und<br />

gewandt in ihrer Lebenswelt zu bewegen.<br />

Dazu muss nicht nur das richtige<br />

Gerät empfohlen, sondern auch jener<br />

Teil, der im Ohr verschwindet, perfekt<br />

angepasst werden. Außerdem braucht<br />

mancher ein Hörtraining, um mit Hilfe<br />

des Geräts seine volle Sinnesleistung<br />

wieder zu erlangen. Auch hier ist nicht<br />

nur Fachwissen gefragt, sondern ein gewandter<br />

Umgang mit dem Menschen in<br />

seiner speziellen Situation. Es handelt<br />

sich wiederum um eine dreijährige duale<br />

Ausbildung in Betrieb und Berufsschule,<br />

mindestens die Mittlere Reife ist gern<br />

gesehen. Nach der Gesellenprüfung ist<br />

eine Weiterbildung zum Meister oder<br />

Techniker möglich, ein Studium zum<br />

Bachelor of Engineering Hörtechnik oder<br />

Biomedizinische Technik sowie zum Bachelor<br />

of Science Elektrotechnik können<br />

angeschlossen werden.<br />

Zahntechniker: Dass Zahntechnik ein<br />

Handwerk ist, ist recht offensichtlich –<br />

hier wird mit Hartgips, Metall, Keramik,<br />

Schleifgeräten, Poliermaschinen, Öfen<br />

und mit dem PC gearbeitet. Es ist außerdem<br />

Präzisionsarbeit. Der Zahnarzt<br />

verschreibt Zahnersatz –von der Vollprothese<br />

über Brücken bis zum Implantat –<br />

und erstellt eine Kieferabformung des<br />

Patienten. Anhand dessen fertigt der<br />

Zahntechniker das Gewünschte. Und es<br />

muss nicht nur millimetergenau passen,<br />

sondern noch viel präziser. Sonst wird<br />

der Patient nicht glücklich. Der Beruf<br />

lässt sich entweder klassisch als duale<br />

Ausbildung in Betrieb und Berufsschule<br />

erlernen oder in einer rein schulischen<br />

Ausbildung. Beides dauert dreieinhalb<br />

Jahre. Auch hier sind Meister oder Technischer<br />

Fachwirt Optionen für die berufliche<br />

Entwicklung, manche studieren<br />

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• Bereitschaft zu regelmäßiger Reisetätigkeit<br />

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später auch Zahnmedizin. Ein Bachelor<br />

of Engineering Medizintechnik wäre eine<br />

andere akademische Variante.<br />

Orthopädietechniker: Durch Unfall oder<br />

Krankheit oder von Geburt anerleiden<br />

Menschen Beeinträchtigungen und<br />

können ohne Hilfsmittel ihren Alltag<br />

nicht bewältigen. Je nach Schwerpunkt<br />

fertigen Orthopädietechniker individuelle<br />

Prothesen, Orthesen oder Gegenstände<br />

der Rehabilitationstechnik an.<br />

Eine Orthese stützt ein Körperteil –als<br />

Bandage oder Stützkorsett beispielsweise.<br />

Eine Prothese hingegen ersetzt es.<br />

Bein-, Arm- oder Handprothesen sind<br />

heute Hochleistungs-Geräte, in denen<br />

jede Menge High Tech verbaut ist. Zur<br />

Rehabilitationstechnik zählen Rollstühle<br />

und Spezialanfertigungen fürs Bad.<br />

Orthopädietechniker müssen also nicht<br />

nur technisch topfit sein, sondern auch<br />

viel über Medizin wissen, und sie dürfen<br />

keine Berührungsängste Menschen mit<br />

Handicap gegenüber haben. Für die dreijährige<br />

duale Ausbildung ist die Mittlere<br />

Reife Voraussetzung. Später ist der Aufstieg<br />

zum Meister oder Techniker Medizintechnik<br />

möglich, oder Studiengänge<br />

zum Bachelor of Engineering Technische<br />

Orthopädie oder Medizinische Technik,<br />

Bachelor of Science Medizinische Informatik<br />

oder Biomedizintechnik. (fwo)<br />

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STUDIUM DER PHYSIK<br />

Generalisten<br />

für High Tech<br />

Die Technik von morgen entwickeln<br />

und so die moderne Welt gestalten<br />

–ein Studium der Physik ist die<br />

Eintrittskarte in die High-Tech-Welt. Von<br />

der Medizin bis zur Raumfahrt, von der<br />

Energie- bis zur Verkehrswende –ohne<br />

Physik geht nichts. Und so sind Physiker<br />

in vielen Branchen und Berufsgruppen<br />

außerordentlich begehrt, wie eine aktuelle<br />

Arbeitsmarktanalyse der Deutschen<br />

Physikalischen Gesellschaft zeigt. „Die<br />

im Studium erlernten Problemlösekompetenzen<br />

sind bei vielen Arbeitgebern<br />

hochwillkommen“, sagt Dieter Meschede,<br />

Präsident der DPG. „Sie tragen<br />

maßgeblich dazu bei, das Hochtechnologieland<br />

Deutschland auch in Zukunft<br />

voranzubringen.“ Kein Wunder, dass<br />

87 Prozent aller Physikerinnen und Physiker<br />

angeben, dass sie ihr Fach wieder<br />

studieren würden –das ist die höchste<br />

Zufriedenheit mit der Studienwahl über<br />

alle Fächer.<br />

Als stark theoretisches Fach bieten<br />

vor allem Universitäten –auch private –<br />

das Physikstudium an. An Fachhochschulen<br />

ist es meist Teil praktischerer<br />

Studiengänge. Auch im Fern- oder dualen<br />

Studium ist Physik nur als Teilfach<br />

möglich. Physik lässt sich ausschließlich<br />

oder in Kombination mit einem anderen<br />

Fach –dies meist fürs Lehramt –<br />

studieren. Ein reines Physikstudium<br />

geht stärker indie Tiefe. Das Bachelorstudium<br />

ist anspruchsvoll, jeder zweite<br />

gibt auf. Sehr gute Mathekenntnisse<br />

sowie abstraktes und analytisches<br />

Denken sind wichtig.<br />

Inhaltlich setzt sich das Bachelorstudium<br />

aus den Teilbereichen Theoretische<br />

Physik, Experimentelle Physik<br />

und Mathematik zusammen. Im Verlauf<br />

eines generalistischen klassischen<br />

Physikstudiums sind erst später Spezialisierungen<br />

möglich: Informatik, Biologie,<br />

Chemie, Geophysik oder Meteorologie<br />

sind denkbare Bereiche. Manche<br />

Studiengänge sehen schon früh eine<br />

Spezialisierung etwa auf Astro-, Bio-,<br />

Bau- oder Technische Physik vor. (fwo)<br />

Wenn Technik funktioniert, steckt immer Physik<br />

dahinter.<br />

GETTYIMAGES/GORODENKOFF<br />

BUNDESBAU

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