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KAV MAGAZIN - AUSGABE 2/2019

In der aktuellen Ausgabe unseres KAV Magazins informieren wir Sie unter anderem über die KAVCAREERDAYS und die KAV Juniormitgliedschaft. Zudem können Sie in der Revue zum 12. Kölner Anwaltstag und der Ordentlichen Mitgliederversammlung alle Details des 08. Mai 2019 noch einmal nachlesen. Zudem informieren wir Sie über unsere bevorstehenden Fortbildungsveranstaltungen und unsere Ausschüsse und Arbeitskreise informieren Sie über aktuelle Entwicklungen und Neuigkeiten in den jeweiligen Rechtsgebieten. In der Rubrik KAVRECHTPERSÖNLICH standen uns für diese Ausgabe Herr Joachim Roth, Leitender Oberstaatsanwalt in Köln und Herr Kollege Dr. Frank Seebode, Mitglied des Vorstands des Kölner Anwaltverein e.V. als Interviewpartner zur Verfügung. Mit JURTOUR gehen wir wieder auf Reisen und stellen Ihnen die Metropole des Orients, Dubai vor. Auch diesmal haben Sie wieder Gelegenheit einen Aufenthalt vor Ort zu gewinnen. Diesmal im Steigenberger Hotel Business Bay, Dubai. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und viel Freude mit dieser Ausgabe.

In der aktuellen Ausgabe unseres KAV Magazins informieren wir Sie unter anderem über die KAVCAREERDAYS und die KAV Juniormitgliedschaft. Zudem können Sie in der Revue zum 12. Kölner Anwaltstag und der Ordentlichen Mitgliederversammlung alle Details des 08. Mai 2019 noch einmal nachlesen. Zudem informieren wir Sie über unsere bevorstehenden Fortbildungsveranstaltungen und unsere Ausschüsse und Arbeitskreise informieren Sie über aktuelle Entwicklungen und Neuigkeiten in den jeweiligen Rechtsgebieten. In der Rubrik KAVRECHTPERSÖNLICH standen uns für diese Ausgabe Herr Joachim Roth, Leitender Oberstaatsanwalt in Köln und Herr Kollege Dr. Frank Seebode, Mitglied des Vorstands des Kölner Anwaltverein e.V. als Interviewpartner zur Verfügung. Mit JURTOUR gehen wir wieder auf Reisen und stellen Ihnen die Metropole des Orients, Dubai vor. Auch diesmal haben Sie wieder Gelegenheit einen Aufenthalt vor Ort zu gewinnen. Diesmal im Steigenberger Hotel Business Bay, Dubai. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und viel Freude mit dieser Ausgabe.

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Aktuelles & Wissenswertes | 35<br />

2. Gibt/Gab es einen Juristen, der für Sie Vorbildfunktion hat<br />

oder den Sie bewundern?<br />

J.R.: Ich habe viel von meinen (verschiedenen) Ausbildern/Vorgesetzten<br />

gelernt und dabei stets versucht, mir das Positive abzuschauen<br />

und (selten) die von mir als negativ wahrgenommenen<br />

Dinge nicht zu übernehmen.<br />

3. Welches Gesetz halten Sie für das skurrilste?<br />

J.R.: Die Rheinische Post hat mal § 27 Abs. 6 StVO als skurril bezeichnet,<br />

dem könnte ich mich anschließen, obschon die Vorschrift<br />

wohl Sinn macht.<br />

4. Mit welchem Rechtsgebiet werden Sie sich niemals anfreunden?<br />

J.R.: Erschließungsbeitragsrecht – wenn es denn sein müsste, würde<br />

ich aber auch versuchen, dafür mein Herz zu erwärmen.<br />

5. Welches rechtlich relevante Thema wird Ihrer Auffassung<br />

nach in naher Zukunft die Juristen unseres Landes insbesondere<br />

beschäftigen?<br />

J.R.: Alles rund um das „digitale Leben“. Angefangen von elektronischen<br />

Akten, über Rechtsfragen, die sich aus dem zivil- und<br />

strafrechtlichen Handeln im Netz ergeben, über elektronische<br />

Gerichtssäle, über Cybercrime im engeren Sinn bis hin zur KI, die<br />

wir uns nutzbar machen müssen und gleichzeitig beherrschen<br />

sollten. In meinen Science-Fiction-Heftchen von früher ist Letzteres<br />

oft nicht gelungen.<br />

6. Welchen Ratschlag können Sie jungen Kollegen der Justiz<br />

oder Anwaltschaft zum Beginn ihrer Berufstätigkeit erteilen?<br />

J.R.: Miteinander reden und versuchen, den anderen zu verstehen.<br />

Innerhalb und außerhalb der jeweiligen Berufsgruppe.<br />

7. Wie arbeitet Ihr „Nachfolger“ im Jahre 2030?<br />

J.R.: Das sind nur noch gut zehn Jahre. Es wird alles digitaler (s. o.),<br />

aber die Grundsätze werden sich nicht wesentlich verschieben, das<br />

haben sie sich in den letzten zehn Jahren auch nicht wesentlich –<br />

die Schwerpunkte werden möglicherweise andere sein.<br />

II. PERSÖNLICH:<br />

1. Mit welchen Vorurteilen mussten Sie sich aufgrund Ihrer<br />

Berufszugehörigkeit häufig auseinandersetzen?<br />

J.R.: Die Einseitigkeit der Sichtweise und es stimmt doch: Die<br />

Staatsanwaltschaft ist die objektivste Behörde der Welt. Es wird<br />

leider nur nicht gesehen, dass Einzelfälle diesen Grundsatz nicht<br />

widerlegen.<br />

2. Welches ist Ihr Lieblingsgericht (Speisen oder Justiz)?<br />

J.R.: Rheinischer Sauerbraten und ansonsten, das Gericht, das sich<br />

um objektive Klärung und Bewertung eines Sachverhaltes bemüht<br />

und dabei sich selbst möglichst nicht den in Vordergrund stellt.<br />

3. In welchem Zustand befindet sich Ihr Schreibtisch freitags<br />

abends?<br />

J.R.: In völliger Unordnung, aber die wichtigen Sachen sind (zumeist)<br />

im Geschäftsgang.<br />

4. Welchen Beruf hätten Sie ergriffen, wenn Sie sich nicht den<br />

Rechtswissenschaften zugewandt hätten?<br />

J.R.: Ehrlich gesagt, keine Ahnung, vielleicht irgendwas mit Medien<br />

– oder wie sagen das die jungen Menschen heute?<br />

2. Gibt/Gab es einen Juristen, der für Sie Vorbildfunktion hat<br />

oder den Sie bewundern?<br />

F.S.: Gerhart Baum ist seit vielen Jahrzehnten ein aufrechter, unermüdlicher<br />

und erfolgreicher Freiheitskämpfer, der nicht nur mit<br />

seinen gefürchteten Verfassungsbeschwerden viel für die Rechtsstaatlichkeit<br />

in Deutschland erreicht hat!<br />

3. Welches Gesetz halten Sie für das skurrilste?<br />

F.S.: Ich kenne zum Glück nur verhältnismäßig wenige Gesetze.<br />

Aber dass es eine Ordnungswidrigkeit ist, schräg über die Straße zu<br />

gehen, ist schon merkwürdig.<br />

Aus jüngster Vergangenheit fällt mir die DSGVO ein, die an Entfremdung<br />

vom Adressaten kaum zu überbieten ist.<br />

4. Mit welchem Rechtsgebiet werden Sie sich niemals anfreunden?<br />

F.S.: Ich habe mich früh auf das Strafrecht konzentriert. Alle anderen<br />

Rechtsgebiete haben mir in der Folgezeit die Freundschaft gekündigt.<br />

5. Welches rechtlich relevante Thema wird Ihrer Auffassung<br />

nach in naher Zukunft die Juristen unseres Landes insbesondere<br />

beschäftigen?<br />

F.S.: Alles was mit dem Internet zu tun hat. Neben der klassischen<br />

Cyberkriminalität sind das auch Datenmanipulation, fake news,<br />

verhetzende Netzinhalte etc.<br />

Daneben wird es eine immer größere Herausforderung, vor allem<br />

das Strafrecht in den Grenzen der Objektivität zu halten. Die Tendenz<br />

geht dazu, weniger die objektiv ermittelbare Tat unter Strafe<br />

zu stellen, sondern die viel schwerer oder gar nicht zu ermittelnde<br />

Gesinnung, die angeblich aus der Tat spricht.<br />

6. Welchen Ratschlag können Sie jungen Kollegen der Justiz<br />

oder Anwaltschaft zum Beginn ihrer Berufstätigkeit erteilen?<br />

F.S.: Keine Angst vor Herausforderungen haben! Man darf sich nicht<br />

überschätzen, aber viele Fälle sind erfolgversprechender als sie<br />

zunächst scheinen.<br />

Nicht nur an das schnelle Geld denken! Nachhaltiges Arbeiten<br />

nach den eigenen Prinzipien ist auf Dauer erfolgreicher und auch<br />

erfreulicher, als sich von höherem Honorar den Spaß an der Arbeit<br />

nehmen zu lassen.<br />

Nicht vorschnell urteilen! Menschen sind unglaublich unterschiedlich;<br />

sie denken, fühlen und handeln alle anders. Deswegen ist nur<br />

wenig im Wortsinn „unglaublich“.<br />

Den Ausgleich von der Arbeit nicht vergessen! Familie, Sport oder<br />

Hobbys sind auch für den beruflichen Erfolg wichtig.<br />

7. Wie arbeitet Ihr „Nachfolger“ im Jahre 2030?<br />

F.S.: Innerhalb von zehn Jahren wird sich hoffentlich nicht viel<br />

ändern. Bücher und Akten werden zwar verschwinden, jede<br />

Bewegung kann online nachverfolgt werden und das Essen wird<br />

gepostet, aber der Rest bleibt gleich.<br />

II. PERSÖNLICH:<br />

1. Mit welchen Vorurteilen mussten Sie sich aufgrund Ihrer<br />

Berufszugehörigkeit häufig auseinandersetzen?<br />

F.S.: Als Strafverteidiger wird man ständig mitverurteilt. Meine<br />

Tätigkeit wird vornehmlich als Strafvereitelung und damit als<br />

nachträgliche Unterstützung der Straftat gesehen. Meist ändert<br />

sich diese Einstellung erst, wenn selbst ein Verteidiger benötigt<br />

wird. Dann ist der Rechtsstaat plötzlich der Gegner und die staatlichen<br />

Eingriffe gehen viel zu weit.<br />

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