Bunte Salze, weiße Berge
Wachstum und Wandel der Kaliindustrie zwischen Thüringer Wald, Rhön und Vogelsberg
Wachstum und Wandel der Kaliindustrie zwischen Thüringer Wald, Rhön und Vogelsberg
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ichtet. Insgesamt konnten in wesentlichen Produktionsabschnitten<br />
große Fortschritte erzielt und ein<br />
mit den hessischen Werken in etwa vergleichbares<br />
technisches Niveau erreicht werden. Die Kalibergleute<br />
aus Thüringen, denen die Nachkriegsgeschichte<br />
ein besonderes und wechselvolles Schicksal beschert<br />
hatte, erbrachten dabei beachtenswerte Leistungen.<br />
1974 produzierten die thüringischen Kaliwerke erstmals<br />
mehr als eine Million Tonnen K 2 O-Kalidüngemittel.<br />
Damit wurden zwar die Kapazitäten voll<br />
ausgelastet, aber im Vergleich zu anderen<br />
Kaliproduzenten nicht das erforderliche<br />
Produktivitäts- und Effektivitätsniveau erreicht. Die<br />
physikalische Zusammensetzung und das<br />
Lagerverhalten der Produkte, besonders von K60,<br />
Brom und Natriumsulfat, entsprachen nicht den<br />
Anforderungen des Marktes. Großgeräte- und<br />
Brechertechnologie konnten aufgrund der fehlenden<br />
Leistungsfähigkeit der Zulieferindustrie – die<br />
Bergwerksmaschinenfabrik in Dietlas war der einzige<br />
Maschinenproduzent für den Bergbau der DDR –<br />
nicht den internationalen Stand erreichen.<br />
Aufgrund eines seit 1988 von einer Absatzkrise<br />
erfassten Kali-Weltmarktes und der Anbindung an<br />
die Marktwirtschaft 1990 wurden diese Defizite in<br />
den thüringischen Kaliwerken zum Problem und<br />
führten zur Stilllegung der Standorte Dorndorf und<br />
Merkers.<br />
1<br />
2<br />
1 Die Kalifabrik in Dorndorf beherrscht um [um 1980] mit<br />
ihrer Silhouette das Werratal<br />
2 Das charakteristische Fördergerüst des Kaliwerks in Unterbreizbach<br />
mit einem Teil der Fabrikanlagen<br />
3 Zeichnungen einiger der im VEB Bergwerksmaschinenfabrik<br />
Dietlas hergestellten Bergbaugeräte<br />
3<br />
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