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Bunte Salze, weiße Berge

Wachstum und Wandel der Kaliindustrie zwischen Thüringer Wald, Rhön und Vogelsberg

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DAS ABTEUFEN DER SCHÄCHTE<br />

Hermann-Josef Hohmann<br />

Bergmännisch wird unter anderem der Bau eines<br />

Schachtes als „abteufen“ bezeichnet. Bei Kalioder<br />

Salzbergwerken gelten ganz besondere Anforderungen,<br />

denn wegen der Wasserlöslichkeit des<br />

<strong>Salze</strong>s muss der Schacht völlig wasserdicht sein.<br />

An Werra und Fulda hat vor allem der, nur wenig<br />

oberhalb der Salzschichten liegende, meist 20 bis<br />

30 Meter mächtige Plattendolomit wegen seiner<br />

starken Wasserführung große Schwierigkeiten verursacht.<br />

Hier waren Wassereinbrüche keine Seltenheit,<br />

bei denen viele tausend Liter Wasser pro Minute<br />

zuflossen.<br />

Als die Kalischächte angelegt wurden, war das Abteufen<br />

in Handarbeit die gebräuchlichste Methode.<br />

Nur im Plattendolomit kamen bei Bedarf Spezialverfahren,<br />

wie das Schachtbohren nach Kind-Chaudron<br />

oder das Zementierverfahren zur Anwendung. Das<br />

Thomson’sche Wasserziehverfahren ermöglichte es<br />

bei einigen Schächten, auch im Plattendolomit weiter<br />

von Hand zu teufen.<br />

Damit die Schachtröhre dauerhaft gegen den Zufluss<br />

von Wasser gesichert war, wurde sie mit Tübbingen,<br />

großen Elementen aus Gusseisen, ausgekleidet.<br />

Diese konnten abgedichtet werden und<br />

wurden zusätzlich mit Zement hintergossen. In<br />

trockenen Bereichen sind die Schächte mit Ziegelsteinen<br />

ausgemauert worden.<br />

A Schacht Neuhof: Der Abteufschacht mit eingehängter Thomson'scher<br />

Wasserziehanlage [zwischen 1906 und 1909]<br />

B Das Innere eines Abteufturmes [vor 1907] mit Schachtbohrer<br />

und Teufkübel.<br />

C Ansicht der Gewerkschaft Buttlar<br />

D Der Einbau der Tübbinge im einem Schacht [vor 1907]<br />

E Schachtsohle im Kaliwerk Ronnenberg, Revier Hannover<br />

beim Abteufen [vor 1906]<br />

A<br />

B<br />

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