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Bunte Salze, weiße Berge

Wachstum und Wandel der Kaliindustrie zwischen Thüringer Wald, Rhön und Vogelsberg

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ständig aus Hartsalz. Die Normalausbildung des unteren<br />

Lagers zeigt einen Hartsalzfuß, der zwei Drittel<br />

seiner Höhe ausmacht. Das restliche Drittel bildet<br />

eine Carnallititauflage, deren Mächtigkeit im<br />

Beckenzentrum mehrere zehn Meter erreichen<br />

kann. Infolge von tektonischen Beanspruchungen<br />

haben sich auch bis zu 80 Meter hohe Carnallititkuppen<br />

entwickelt.<br />

Der Vulkanismus<br />

beeinflusst die Lagerstätte<br />

6<br />

7<br />

Südlich grenzt die Rhön, ein im Tertiär vor etwa<br />

20 Millionen Jahren entstandenes und vulkanisch<br />

überformtes Mittelgebirge, an die Werra-Lagerstätte.<br />

Die Fulda-Lagerstätte bei Neuhof liegt zwischen Europas<br />

größtem Basaltmassiv, dem Vogelsberg im<br />

Westen und der Rhön im Osten.<br />

Von den vulkanischen Aktivitäten in Rhön und Vogelsberg<br />

ist auch die Salzlagerstätte stark beeinflusst<br />

worden. Im Tertiär sind Magmen aus einer Kammer<br />

in großer Tiefe in alt angelegten, etwa in Nord-<br />

Süd-Richtung verlaufenden Schwächezonen im Untergrund<br />

aufgestiegen. Beim Aufstieg haben sie das<br />

oberhalb befindliche Salzgebirge durch explosionsartiges<br />

Aufreißen von Spalten durchschlagen. 5 In diesen<br />

Spalten ist das Magma zu Basalt erkaltet. Die damals<br />

entstandenen Basaltvorkommen bilden die charakteristischen<br />

Kegelberge der nördlichen Rhön wie<br />

Öchsen, Dietrichsberg, Soisberg und Stoppelsberg.<br />

In der Lagerstätte erreichen die steil stehenden Basaltgänge<br />

eine durchschnittliche Stärke von etwa<br />

einem Meter. Allerdings schwankt dieser Wert zwischen<br />

zwanzig Zentimetern und zehn Metern. Vorgegeben<br />

durch die Richtung der im Tertiär aufgerissenen<br />

Schwächezonen verlaufen die oft mehrere Kilometer<br />

langen Basaltgänge von Norden nach Süden.<br />

Ihr Abstand voneinander beträgt in der Regel<br />

ein bis drei Kilometer, in seltenen Fällen sind die<br />

Abstände geringer. Im Bereich von Neuhof sind die<br />

Basaltgänge in nordwestlicher Richtung ausgerichtet.<br />

Im Rahmen vulkanischer Erscheinungen werden<br />

nicht nur Gesteinsschmelzen zur Oberfläche<br />

transportiert, sondern in der hydrothermalen Phase<br />

auch große Mengen von Gasen, wie Kohlendioxid<br />

(landläufige Bezeichnung: Kohlensäure) und Wasserdampf.<br />

Beim Aufsteigen in kühlere Gebirgsschichten<br />

kondensierte der Wasserdampf zu Wasser, in<br />

dem die Kohlensäure in Lösung ging. Das kohlensäurereiche<br />

Wasser löste zunächst selektiv einige<br />

Salzbestandteile auf, vor allem MgCl 2 und KCl. Bei<br />

den folgenden Um- und Rekristallisationsvorgängen<br />

im Salzgebirge wurden die Moleküle der Kohlensäure<br />

intrakristallin in die Salzkristalle und<br />

interkristallin zwischen den Salzkristallen eingebaut.<br />

Basaltgänge werden daher von einer unterschiedlich<br />

weit ausgedehnten Zone begleitet, in der<br />

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