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Bunte Salze, weiße Berge

Wachstum und Wandel der Kaliindustrie zwischen Thüringer Wald, Rhön und Vogelsberg

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3<br />

1-2 Motive von alten Kali-Werbepostkarten [um 1930]<br />

3 Verladeanlagen der Braunkohlenzeche Glimmerode<br />

mit Feld- und Seilbahn, [um 1920]<br />

4-6 Motive von alten Kali-Werbepostkarten [um 1930]<br />

7 Werbung der französischen Kaliindustrie<br />

[vor 1945]<br />

1919 standen auch hier die Räder still, weil ein Eisenbahnerstreik<br />

den Transport verhinderte. 25<br />

Auch wenn die Fabriken ruhten, gelang es den Werken<br />

mit Ausnahme von Heiligenroda und Neuhof<br />

im Jahr 1919 mehr zu verkaufen als 1918. Dies war<br />

nur möglich, weil jetzt wieder der Absatz der niedrigprozentigen<br />

Rohsalzmarke Kainit forciert wurde.<br />

Weil das einzige Unterscheidungskriterium der chloridreichen<br />

Kalimarken der K 2 O-Gehalt war, konnten<br />

andere Kalidüngemittel mit 20 , 30 oder 40 Prozent<br />

K 2 O-Anteil aus dem geförderten maximal 15 Prozent<br />

K 2 O-haltigen Rohsalz und dem im Jahre 1918<br />

auf Lager gelegten Produkt Chlorkalium (60 Prozent<br />

K 2 O) gemischt werden. Dieses Produkt wurde somit<br />

unter Wert verkauft. Selbst die großen Mengen an<br />

schwefelsauren <strong>Salze</strong>n, die die Gewerkschaften absetzen<br />

konnten, stammten aus Lagerbeständen. 26 Der<br />

Absatz reichte aus, um Gewinne zu erwirtschaften 27<br />

und damit einen Teil der Kriegsverluste auszugleichen.<br />

Dennoch hinterließen die ersten beiden Jahre<br />

nach Kriegsende sowohl bei den Kaliindustriellen<br />

als auch bei den Arbeitern ihre Spuren: Die Zeiten<br />

hoher Gewinne bei niedrigem wirtschaftlichen Risiko<br />

schienen beendet, die sicher geglaubten Arbeitsplätze<br />

waren nachfrageabhängig geworden. Der<br />

Überlebenskampf vieler Werke begann.<br />

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