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Bunte Salze, weiße Berge

Wachstum und Wandel der Kaliindustrie zwischen Thüringer Wald, Rhön und Vogelsberg

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rand hin an.<br />

Die zuerst entstandenen Kalk- und Gipsablagerungen<br />

sind am Beckenrand grundsätzlich mächtiger ausgebildet.<br />

Dort, wo an den Schwellen die Wassertiefe<br />

geringer war, sind sie stärker vertreten als in Bereichen<br />

mit größerer Wassertiefe. Die Ursache hierfür<br />

ist in der höheren Wassertemperatur der Flachwasserbereiche<br />

zu suchen, die zu einer bevorzugten<br />

Ablagerung dieser Gesteine geführt hat.<br />

Überdeckt, schwach geneigt<br />

und flach gelagert<br />

Die Zechsteinsalze wurden in späteren geologischen<br />

Zeitabschnitten mit anderen Gesteinsschichten überdeckt.<br />

Ihre maximale Überdeckung im Werra-Fulda-<br />

Becken wurde im Jura vor circa 180 Millionen Jahren<br />

mit etwa 2.000 Metern erreicht. Seitdem ist ein großer<br />

Teil wieder abgetragen worden und die Überdeckung<br />

beträgt heute noch zwischen 300 und<br />

1.000 Meter. Im Norden der Lagerstätte ist sie mit<br />

300 Metern am geringsten. Im mittleren Bereich<br />

zwischen Eiterfeld-Reckrod und Fulda befinden<br />

sich die Kalilager weitgehend horizontal gelagert<br />

unter einer circa 800 Meter mächtigen Überdekkung.<br />

Im Süden um Neuhof herum ist das Deckgebirge<br />

nur noch circa 500 bis 600 Meter stark ausgebildet,<br />

da bereits ein größerer Teil des Buntsandsteins<br />

abgetragen worden ist.<br />

Wegen der vergleichsweise geringen Gesteinsüber-<br />

deckung ist die Lagerstätte über viele Millionen<br />

Jahre hinweg weitgehend in ihrer ursprünglichen<br />

flachen Lagerung verblieben. Allerdings haben die<br />

insbesondere bei der Heraushebung des Thüringer<br />

Waldes, beginnend vor etwa 70Millionen Jahren,<br />

wirksamen tektonischen Kräfte ihre Spuren auch in<br />

der Salzlagerstätte hinterlassen. Sie stellen die Ursache<br />

für eine leichte Schrägstellung der Salzschichten<br />

mit etwa zwei Grad Neigung von Nordosten nach<br />

Südwesten dar. Daher haben die Abbaue der Kalibergwerke<br />

eine unterschiedliche Tiefe von circa 400<br />

bis über 1.000Meter. Tektonische Kräfte waren es<br />

auch, die den Kalilagern eine weitgespannte Welligkeit<br />

aufgeprägt haben. Sie wird an manchen Stellen<br />

so intensiv und steil, dass ihr die Gewinnungsmaschinen<br />

beim Abbau nicht nachfahren können.<br />

Auch die manchmal vorkommenden, kleinräumigen<br />

Verfaltungen der einzelnen Schichten in den<br />

Kaliflözen gehen auf tektonische Einwirkungen zurück.<br />

Sehr mächtige Carnallitite sind in einigen Bereichen<br />

des Beckenzentrums vorhanden. Sie geraten durch<br />

erhöhten Druck und höhere Temperaturen leicht in<br />

Bewegung. Bedingt durch tektonische Kräfte und<br />

hohe Überdeckung begann der Carnallitit zu wandern<br />

und ist in Form von kuppenartigen Aufwölbungen<br />

bis zu 80 Meter in die darüber liegenden Salzschichten<br />

hochgepresst worden.<br />

Die Kaliflöze erstrecken sich über eine Fläche von<br />

1 Gesteine aus dem Buntsandstein prägen weite Teile des<br />

Werra-Fulda-Gebietes<br />

2 Verfaltungen im Flöz Hessen im Kaliwerk Neuhof<br />

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