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HIGHLIGHTS | 02<br />

Die Cellistin<br />

von Auschwitz<br />

Zum 94. Geburtstag der Musikerin<br />

Anita Lasker-Wallfisch am 17. Juli<br />

Natürlich rührte sich im Jänner 2018<br />

in einer ganz bestimmten Ecke des<br />

feierlich versammelten Plenums des<br />

Deutschen Bundestags zu Berlin keine<br />

Hand, als Anita Lasker-Wallfisch die humanitäre<br />

Öffnung der deutschen Grenzen<br />

im Jahr 2015 für Kriegs- und Bürgerkriegsflüchtlinge<br />

als „unglaublich mutige,<br />

generöse Geste“ ausdrücklich lobte. Stille<br />

schlug ihr von jenen Sitzen entgegen,<br />

die der Fraktion der Partei Alternative für<br />

Deutschland zugewiesen sind.<br />

Es war die Gedenkstunde für die Opfer<br />

des Nationalsozialismus. Anlässlich<br />

der 85. Wiederkehr der so genannten<br />

„Machtergreifung“ Hitlers und seiner<br />

Mordschergen war Anita Lasker-Wallfisch<br />

geladen, die einst mit sechzehn Jahren<br />

in das KZ Auschwitz kam, dann Ende<br />

1944 nach Bergen-Belsen. Und überlebte.<br />

Denn sie wurde „gebraucht“, die<br />

begabte Cellistin wurde Mitglied des Frauenorchesters<br />

des Vernichtungslagers. Im<br />

April 1945 befreit, wie auch ihre Schwester<br />

Renate, emigrierte sie ein Jahr später<br />

nach Großbritannien, wo sie Karriere<br />

als Musikerin machte und unter anderem<br />

das English Chamber Orchestra gründete,<br />

ein heute renommiertes Kammerorchester.<br />

Fast ihre gesamte Familie musiziert<br />

heute professionell und auf höchstem Niveau.<br />

Ihre Schwester Renate entschied<br />

sich hingegen für das Wort. Sie war Jahrzehnte<br />

lang mit Klaus Harpprecht verheiratet,<br />

der seit den 1960er-Jahren eine<br />

Generation lang zu den wichtigsten<br />

westdeutschen Publizisten gehörte,<br />

als Redenschreiber Willy Brandts, als<br />

Mitarbeiter wichtiger Zeitungen, Buchautor<br />

und Zeitschriftenherausgeber.<br />

Anita Lasker-Wallfisch, die einst<br />

schwor, niemals nach Deutschland zurückzukehren,<br />

brach ihren Eid 1994.<br />

1996 erschienen ihre Memoiren. 2019<br />

erhielt sie den Deutschen Nationalpreis,<br />

wie vor ihr auch Fritz Stern und Václav<br />

Havel. Nach ihrer Rede 2018 pries sie<br />

der Berichterstatter der Tageszeitung Die<br />

Welt als „eine Kämpferin, der es wider<br />

alle Wahrscheinlichkeit gelang, über den<br />

sicheren Tod zu triumphieren“. A. K.<br />

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Anita Lasker-<br />

Wallfisch überlebte<br />

die Schoah in Auschwitz.<br />

Am 17. Juli wird<br />

sie 94 Jahre alt.<br />

Neuigkeiten von Lena<br />

Dunham. Bei Industry<br />

geht es um den Kampf<br />

nach oben in der<br />

Finanzwelt.<br />

WINA PLOTKES<br />

Lena Dunhams<br />

neue HBO-Serie<br />

Nach dem Erfolg der Hit-Serie Girls –<br />

und der weniger erfolgreichen Serie<br />

Camping – paart sich Lena Dunham<br />

zum dritten Mal mit HBO. Der Fernsehprogrammanbieter<br />

hat Industry in Auftrag<br />

gegeben, eine achtteilige Serie, die<br />

einer Gruppe junger Uni-Absolventen<br />

folgt, die versuchen, heißbegehrte Arbeitsplätze<br />

bei einer Top-Investmentbank<br />

in London zu ergattern, um an die Spitze<br />

der Finanzwelt zu gelangen.<br />

Lena Dunham wird Regie und Produktion<br />

der Dramaserie übernehmen und<br />

beschreibt Industry auf ihrem Twitter-<br />

Profil als eine Mischung aus Wolf of Wall<br />

Street und Melrose Place.<br />

Gedreht wird im Sommer in Wales, wo<br />

sich auch die Produktionsfirma der Serie,<br />

Bad Wolf, befindet. Ein Veröffentlichungstermin<br />

wurde jedoch noch nicht<br />

bekanntgegeben.<br />

Ausverkauftes<br />

Konzert von Reggaeton-Superstar<br />

Ramon Luis Ayala Rodriguez, besser bekannt<br />

unter seinem Künstlernamen<br />

Daddy Yankee, trat in den letzten fünf<br />

Jahren dreimal in Israel auf. Nach Hits<br />

wie Despacito und Con Calma stand der<br />

42-Jährige Ende Juni im ausverkauften<br />

Live Park von Rischon LeZion.<br />

Yankee bedankte sich beim Publikum<br />

und betonte, dass er sich in Israel immer<br />

zu Hause fühlt. Israels große lateinamerikanische<br />

Community bejubelte seine<br />

Anwesenheit und wehte mit Fahnen aus<br />

Kolumbien, Ecuador, Venezuela, Chile,<br />

Brasilien, Uruguay und Kuba. Yankee<br />

kam nicht nur für das Konzert, sondern<br />

besuchte die Klagemauer und feierte mit<br />

Freunden in den Bars von Tel Aviv. I.L.<br />

© Joel C Ryan/picturedesk.com; Mirjam Reither/picturedesk.com; instagram<br />

wına-magazin.at<br />

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