HIGHLIGHTS | 01 Ihre Dienste nicht mehr benötigt Gedenkstein vor der Volksoper erinnert an verfolgte, vertriebene und ermordete Ensemblemitglieder. „Gedenken und Erinnern hat immer nur dann einen Wert, wenn aus den geschichtlichen Erfahrungen auch die richtigen Lehren für die Gegenwart gezogen werden. Um das zu erreichen, sind historische Vergleiche nicht nur erlaubt, sondern unverzichtbar“, betonte Gemeinderabbiner Schlomo Hofmeister. Die Volksoper Wien hat den 120. Geburtstag des Hauses und das Gedenkjahr 2018 zum Anlass genommen, um jenen zu gedenken, die das Haus einst zum Glänzen gebracht und ab 1938 aufgrund ihrer nicht arischen Abstammung verfolgt und/oder ermordet wurden. Einerseits erschien das Buch von Marie-Theres Arnbom Ihre Dienste werden nicht mehr benötigt. Andererseits wurde ein Gedenkstein, der an die einstigen Ensemblemitglieder erinnert, vor dem Haupteingang der Volksoper aufgestellt. „Der Stein vor unserem Haus soll Ausdruck unseres Anliegens sein, niemals zu vergessen und derartige Entwicklungen niemals wieder zuzulassen“, sagte Volksopern-Geschäftsführer Christoph Landstätter bei der Zeremonie, der viele Künstler des Hauses und prominente Persönlichkeiten der Stadt beiwohnten. 81 Prozent der neulich von der FRA befragten jüdischen Europäer zwischen 16 und 34 Jahren sagen, dass Antisemitismus ein Problem in ihren Ländern ist. 83 Prozent von ihnen glauben, dass er in den letzten fünf Jahren zugenommen hat.* jpr.org.uk ZITAT DES MONATS „Das Regime im Iran hat sich klar dafür entschieden, Terrorismus nicht nur zu finanzierenunddieAusrüstung dafürbereitzustellen, sondern Terrorismus, Gewalt und Unruhen im gesamten Nahen Osten sowie weltweit auch auf Kosten seiner eigenen Bevölkerung zu schüren.“ US-Außenministerium Zukunft braucht Erinnerung. Der Gedenkstein vor der Volksoper in Wien erinnert an verfolgte und ermordete Mitglieder des Hauses. Über 70 Jahre unzertrennlich: Maria und Artrur Brauner, 2010 in Berlin. 100 Jahre unerschrocken Artur Brauner überlebte die Schoah im Versteck und ließ sich danach im Land der Täter nieder, wo er die Filmindustrie entscheidend mitprägte. So ausdauernd und lange wie kein anderer prägte Artur Brauner das deutsche und europäische Filmgeschehen der Nachkriegszeit. Stets unerschrocken und eigensinnig, lotete er die Grenzen zwischen Kunst und Kommerz aus. Er war besessen von seiner Arbeit und galt als „sehr sparsam“ im Privatleben. Großzügig war er jedoch, wenn Geld für eine Sache nötig war, die ihm am Herzen lag, dann habe er gerne und großzügig gegeben: für seine Familie in Israel ebenso wie für die Gedenkstätte Yad Vashem, erzählte Rabbiner Yitshak Ehrenberg bei der Beisetzung auf dem jüdischen Friedhof in Charlottenburg. Brauner, der 1918 in Łódź geboren wurde, überlebte den Holocaust, indem er sich in den Wäldern versteckte; ein Großteil seiner Familie wurde von den Nazis umgebracht. Seine Frau Maria, mit der er 70 Jahre verheiratet war, überlebte den Krieg mit gefälschten Papieren. 1946 gründete er CCC Film und wurde zu einem der wichtigsten Produzenten des Landes. Neben vielen anderen Projekten erinnerte er in zahlreichen Filmen an das Schicksal von Holocaust-Opfern. Dazu gehörten Produktionen wie Morituri (1948), Hitlerjunge Salomon (1990) und Wunderkinder (2011). * Bericht des Institute for Jewish Policy Research im Auftrag der EU-Grundrechteagentur FRA 4 wına| Juli_August 2019
FOTO DES MONATS ProtestegegenPolizeigewalt Solomon Tekah, ein 18-jähriger Israeli äthiopischerAbstammung,wurdevon einem Polizisten außer Dienst in einem Park in Kiryat Haim erschossen. Zehntausende Israelis protestierten landesweit gegen die Gewalttat. Tomer Neuberg/Flash90 wına-magazin.at 5