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SIMACEK Magazin CHECK

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# experten-interview

Ärzte und Pflegefachkräfte

Die Mitarbeiter des Krankenhauses pflegen

einen wertschätzenden, respektvollen Umgang.

Krankenhaus BB Wien/Schedl

zur Verfügung. Trotzdem steht er hinter einer umfassenden

Versorgung auch von Personen, die nicht versichert

bzw. mittellos sind. Unsere Ambulanz ist 24 Stunden an

sieben Tagen der Woche geöffnet. Das wurde bis vor einem

Jahr nur zu einem minimalen Teil abgegolten. Trotzdem

wird es vom Orden mit Hilfe von Privatspenden

finanziert. Dank Unterstützung unserer Spender können

diese Leistungen erbracht werden.

Hat das Krankenhaus genügend Ärzte, oder ist

ein „Mangel“ bereits spürbar?

Bei uns besteht derzeit kein Ärztemangel. Dennoch sind

die medizinischen und pflegerischen Leistungen für unsere

Mitarbeiter angesichts des kontinuierlich steigenden

Bedarfs und auch der Erwartungshaltung der Patienten

immer schwieriger zu erbringen.

Ist das Spital mit technischen Geräten optimal

ausgestattet, oder besteht noch ein Bedarf?

Wünschen kann man sich immer etwas. Gerade in den

drei genannten Schwerpunktbereichen und in vielen anderen

Abteilungen sind wir aber so gut ausgestattet, dass wir

Spitzenmedizin problemlos anbieten können. Es sind alle

Gerätschaften vorhanden, um eine optimale Versorgung

sicherzustellen. In einem Bereich haben wir sogar mehr als

viele andere Spitäler: nämlich die zwei Operationsroboter.

Werden beide in der Urologie eingesetzt?

Nein. Der zweite wurde angeschafft, weil die robotische

Operationstechnik auch auf andere Gebiete ausgedehnt

wurde. So ist jetzt einer der Roboter mehrheitlich in der

Urologie in Verwendung, während der andere auch in

der Chirurgie, der Gynäkologie und der HNO-Abteilung

eingesetzt wird.

Welche politischen Massnahmen wären aus Ihrer

Sicht notwendig, um die Gesundheitsversorgung

in Österreich auch für die Zukunft zu sichern?

Mir ist bewusst, dass Gesundheitsversorgung ein extrem

teurer Bereich ist. Man muss die Kostenentwicklung

daher jedenfalls im Auge behalten. Ordenskrankenhäuser

in Wien können nicht auf die Deckung eines

Budgetdefizits durch die öffentliche Hand zurückgreifen

und müssen daher besonders gewissenhaft wirtschaften.

Abseits der Spitalsfinanzierung wären aber Anliegen

wie die Gesundheitsvorsorge, eine entsprechende Bewusstseinsbildung

und ein sparsames Umgehen mit

Ressourcen wichtige Themen für die Politik.

Welche Massnahmen wären Ihrer Meinung

nach hilfreich?

Was ich mir in Bezug auf die finanziell angespannte Situation

in der Medizin wünschen würde, wäre die Schaffung

von Strukturen, die gegenwärtig bestehende Mehrgleisigkeiten

ausräumen. Würde die gesamte Gesundheitsversorgung

von niedergelassenem und stationärem Bereich aus

einer Hand und aus mehreren Töpfen finanziert werden,

hätten wir mehr Kostentransparenz.

CHECK 2/2019

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