SIMACEK Magazin CHECK
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# studie
Claudia Unterberger
Martha Schultz
Julia Fandler
Michelle Morik
„Familie und Unternehmen
„Bei Frauen beobachtet man
„Ich hoffe, dass es bald kei-
„Als Unternehmerin ist es
unter einen Hut zu bekom-
vermehrt einen empathischen
nen Unterschied mehr machen
sehr wichtig, eine gewisse
men, ist herausfordernd.“
Fokus.“
wird, wer in Karenz geht.“
Härte mitzubringen.“
Vor allem in großen Unternehmen sind Frauen in der Führungsebene
nach wie vor deutlich unterrepräsentiert. Sind
gesetzlich vorgegebene Frauenquoten ein passendes Mittel,
um das zu ändern? Auch diese Frage wurde im Rahmen
der Studie gestellt. Grundsätzlich ja, darüber besteht
weitgehend Einigkeit: Zwei Drittel der befragten Unternehmerinnen
befürworten Quoten, aber auch knapp die
Hälfte der Männer hält gesetzlichen Druck durch verbindliche
Vorgaben für sinnvoll. Eva Heckl, Gleichstellungsbeauftrage
der KMU Forschung Austria, mag Quoten
eigentlich nicht, sieht sie aber als notwendig an: „Ich bin
grundsätzlich gegen Zwang und für größtmögliche Freiheit,
sehe aber, dass sich in manchen Bereichen einfach zu
wenig bewegt. Da wird es wohl ohne nicht gehen.“
Karriere und Familie als Herausforderung
Das Spannungsfeld zwischen beruflicher Karriere und
Kinderbetreuung ist für Frauen weitaus fordernder als für
Männer. Für Unternehmerinnen scheint dies in besonderem
Maß zuzutreffen: Über 70 % von ihnen gaben in der Studie
an, dass die Balance zwischen den Aufgaben Kindererziehung
und Unternehmensführung schwierig sei, nur 28 %
sahen darin kein Problem. Auch bei den Unternehmerinnen
sind Kindererziehung und Haushalt eine Frauendomäne,
wie die Studie ergab: Sie geben ihren Anteil an den Aufgaben
in Haushalt und Familie mit rund zwei Dritteln an, die
Männer hingegen nur mit einem Drittel.
Martha Schultz etwa, die von ihren Eltern ein erfolgreiches
Touristik-Unternehmen in Tirol übernahm, bedauert
im Interview, dass sie sieben Tage nach der Geburt
ihres Sohnes schon wieder arbeiten musste: „Nicht die
Möglichkeit zu haben, sich diese wichtige und schöne
Anfangszeit frei zu nehmen, war durchaus hart.“ Sie ist
außerdem Vizepräsidentin der WKÖ und wünscht sich
ausgedehntere staatliche Kinderbetreuungsprogramme,
um jungen Müttern einen früheren Wiedereinstieg in den
Beruf zu ermöglichen.
„Wir müssen die geschlechtsspezifischen Rollenbilder hinterfragen“,
fordert Forscherin Heckl. Ihr Institut führte
2017 eine Studie durch, bei der Frauen nach Hürden im
Unternehmertum befragt wurden. Auch dabei wurde die
unterschiedliche Rollenverteilung deutlich: „Eine große
Herausforderung, die Männer kaum als solche benennen,
ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, so Heckl.
Claudia Unterberger, Besitzerin eines Autohauses in St.
Pölten und Krems, bestätigt dies aus ihrer persönlichen
Erfahrung heraus: „Die Herausforderung liegt darin, Familie
und Unternehmen unter einen Hut zu bekommen.“
Auch Michelle Morik, die das Hotel „Alpencamp Nenzing“
von ihren Eltern übernahm, sieht „die fehlende Zeit
für Familie und Partnerschaft“ als problematisch an.
Julia Fandler, die die Ölmühle Fandler im steirischen
Pöllau in vierter Generation leitet, konnte das Problem
mit der Kinderbetreuung auf andere Art lösen: Ihr Part-
Privat, Schulz-Gruppe, Ölmühle Fandler/Wasserbauer, Sams
62 CHECK 2/2019