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SIMACEK Magazin CHECK

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# studie

Volksbank/Foto Weinwurm

Im heurigen Jahr ging es dabei vor allem um Frauen als

Unternehmerinnen und Gründerinnen – und um die Unterschiede

im Unternehmertum zwischen Frauen und Männern.

Was unterscheidet sie in ihrer Motivation für die Führung

eines Unternehmens? Wo liegen die Unterschiede in

den Auswirkungen auf das Privatleben? Ist die Verbindung

von Karriere und Familie für Frauen eine größere Herausforderung

als für Männer? Und gibt es tatsächlich Branchen,

die „frauenlastiger“ sind als andere?

Die Studie ist in vier Themenbereiche eingeteilt: 1. Merkmale

& Unterschiede, 2. Leben & Herausforderungen, 3.

Antrieb & Erfolg, 4. Bilanz & Vision. Sie will aber nicht

nur nackte Zahlen und schön aufgemachte Diagramme liefern,

sondern auch einen „persönlichen Blick auf das Leben

der Unternehmerinnen und Unternehmer in Österreich“

richten, wie es heißt. Dazu werden in der Präsentation der

Studie sechs erfolgreiche österreichische Unternehmerinnen

in Interviews nach ihren ganz persönlichen Herausforderungen

und Motivationen befragt, ergänzt durch ein Interview

mit einer Expertin.

Immer mehr Gründerinnen

Bei den Unternehmensgründungen ziehen die Frauen mit

den Männern immer mehr gleich: 2018 erfolgten 45,3 %

aller Unternehmensneugründungen durch Frauen – ein

deutlicher Anstieg gegenüber den vorhergehenden Jahren,

als die Frauenquote bei den Neugründungen nur zwischen

32 und 40 Prozent lag.

Klar erkennbare Unterschiede gibt es bei der Unternehmensgröße:

Frauen führen viel öfter kleine Firmen als

Männer. Rund 60 % der von Frauen geführten Unternehmen

liegen unter einem Umsatz von 300.000 Euro pro

Jahr. Je höher der Umsatz, umso geringer ist der Frauenanteil

in der Führungsebene. Auch zwischen den einzelnen

Branchen gibt es Unterschiede. So werden etwa Unternehmen

im Bereich Tourismus/Gastronomie weitaus

häufiger von Frauen geführt als von Männern, in den Bereichen

Industrie und produzierendes Gewerbe ist es umgekehrt.

Die Erwartung, dass Dienstleistungsbetriebe eher

von Frauen geführt werden, wogegen die Technikbranche

männerlastig ist, trifft in der Realität also durchaus zu.

Ziemlich genau gleichauf liegen die Geschlechter dagegen

im Handel.

„Wir wollten

herausarbeiten,

was unseren Kundinnen

wichtig ist.“

Judith Schrammel

Volksbank Wien,

Leitung Abteilung

Geschäftskunden

Was war die Motivation der Volksbank für die

UnternehmerInnenstudie?

Die Volksbank hat sich zur Aufgabe gesetzt, für Unternehmerinnen

und Unternehmer als Hausbank zur Verfügung

zu stehen. Wenn man Hausbank sein möchte, muss man die

Kunden kennen und eine Vertrauensbasis schaffen. Vertrauen

schafft man durch Nähe, und Nähe entsteht nur, wenn man

den anderen versteht. Daher haben wir zusätzlich zu unseren

individuellen Erfahrungen als Kundenbetreuer eine allgemeine

Studie in Auftrag gegeben.

Warum haben Sie diesmal den Schwerpunkt auf

das Thema „Frauen als Unternehmerinnen“ gelegt?

Das war uns wichtig, weil wir bemerkt haben, dass der Anteil

der Frauen in der Wirtschaft oder in der selbstständigen

Tätigkeit immer größer wird. Um besser mit den Kundinnen

umgehen zu können, wollten wir herausarbeiten, was ihnen

wichtig ist, wie sie ticken, worauf sie Wert legen und wie wir

uns noch besser auf sie einstellen können.

Waren die Ergebnisse der Studie eine

Überraschung für Sie?

Durch die Studie wurde das eine oder andere

Klischee bestätigt. Zum Beispiel, dass Frauen auch als

Unternehmerinnen den Hauptanteil der Hausarbeit

übernehmen. Überraschend war für uns dagegen, dass

auch über 50 % der befragten männlichen Unternehmer

Frauenquoten in Politik und Wirtschaft wollen. Interessant

waren auch die Antworten auf die Frage nach der

Hauptmotivation für die unternehmerische Tätigkeit. Was

in der letztjährigen Studie schon spürbar war, ist heuer, bei

den Unternehmerinnen, noch viel stärker deutlich geworden:

Dass der Hauptantrieb für sie nicht Geld ist oder Erfolg im

Allgemeinen, sondern Wertschätzung und Anerkennung.

CHECK 2/2019

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