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SIMACEK Magazin CHECK

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# nachhaltigkeit

Flughafen Wien AG

Der Office Park 4 erhielt schon vorab das ÖGNI-Vorzertifikat

in Platin für die umfangreiche Integration von Nachhaltigkeit

und Energieeffizienz.

Bessere Lärmwerte & Abfallmanagement

Der Flughafen soll aber nicht nur klimaneutral, sondern

auch leiser werden. Neue Flugzeugtypen verzeichnen durch

fortschrittliche Triebwerkstechnologien deutlich bessere

Lärmwerte als ältere Modelle. Die Umstellung auf leisere

Flugzeuge liegt natürlich in der Verantwortung der Airlines;

das 2009 in Kraft getretene Lärmgebührenmodell des

Flughafens Wien motiviert diese aber dazu, für den Verkehr

nach Wien ihre modernsten Maschinen einzusetzen.

Für das Abfall-Management wurde eigens ein Öko-Modell

entwickelt, das nach dem Grundsatz „vermeiden,

vermindern, verwerten“ funktioniert: Je weniger Abfälle

anfallen, umso weniger müssen beseitigt werden. Was

beseitigt werden muss, wird nach Möglichkeit verwertet

– keine ganz leichte Aufgabe in einem Flughafenbetrieb,

wo verschiedenste Arten von Abfallstoffen anfallen, von

Essensresten aus dem Catering bis zu den im Winter unentbehrlichen

Enteisungsmitteln. Für die Enteisung der

Flugzeuge werden vollständig biologisch abbaubare Glykolgemische

eingesetzt.

Einheitlicher europäischer Luftraum

Aber auch Maßnahmen außerhalb des Flughafens werden

angeschoben: Ofner fordert die rasche Umsetzung des

einheitlichen europäischen Luftraumes „Single European

Sky“, der durch fortschrittliche Luftverkehrskontrolle

rund 10 Prozent an Kerosin einsparen könnte. „Dem

Klima helfen nur konkrete Maßnahmen, nicht aber vorurteilsgetriebene

Schuldzuweisungen oder Symbolpolitik.

Auf politischer Ebene wäre die rasche Umsetzung des einheitlichen

europäischen Luftraumes ‚Single European Sky‘

für die Luftverkehrskontrolle eine vorrangige Maßnahme“,

so der Flughafen-Manager. Darüber hinaus werden

alle dienstlichen Flüge der Flughafen-Betriebsgesellschaft

durch den Kauf von CO 2

-Zertifikaten, z.B. von Climate

Austria, kompensiert. „Als erster Industriezweig gibt es für

den Luftverkehr mit dem europäischen Zertifikatehandel

(ETS) und der weltweiten CORSIA-Regel ein System, um

CO 2

-neutral zu wachsen“, so Ofner.

„Wir verfolgen

konsequent

unseren Weg,

einer der ersten

CO 2 -neutralen Airports

zu werden.“

Dr. Günther Ofner

Vorstand der

Flughafen Wien AG

Sie möchten den Flughafen Wien bis zum Jahr

2030 zum CO 2

-neutralen Airport machen. Was

sind Ihre Gründe, Ihre Motivation dafür?

Für uns ist Klimaschutz kein Lippenbekenntnis, sondern

täglich gelebte Praxis. Unser Ziel ist, bis zum Jahr 2030

einer der ersten CO 2

-neutralen Airports zu werden. Eine

große Rolle spielt dabei die Optimierung unseres Energieverbrauchs

durch energieeffiziente Bauweise, den Ausbau

der Erdwärmenutzung für Heizung und Kühlung sowie

die Erweiterung von Photovoltaikanlagen am Standort.

Außerdem forcieren wir den Ausbau von E-Mobilität, die

Umstellung sämtlicher Beleuchtungsanlagen auf LED und

die Einführung eines neuen Lärmgebührenmodells.

Das Ziel scheint recht optimistisch. Gehen Sie

davon aus, dass es erreicht werden kann?

Natürlich sind viele Anstrengungen nötig, um unser Ziel

zu erreichen. Aber mit unserem umfassenden Nachhaltigkeitsmanagement,

das sich durch alle Unternehmensbereiche

zieht, sind wir sehr zuversichtlich.

In den letzten Jahren ist bereits viel geschehen,

z.B. der starke Ausbau der PV-Anlagen. Was sind

die nächsten Schritte auf diesem Weg?

Die hauseigene Stromproduktion durch unsere Photovoltaikanlagen

spielt eine große Rolle auf dem Weg zur

CO 2

-Neutralität. Aus diesem Grund haben wir unsere

Solarstromoffensive noch weiter forciert und errichten bis

Ende 2020 drei weitere Anlagen. Damit werden wir unsere

jährliche Stromproduktion nahezu verdoppeln auf mehr

als 3 Millionen Kilowattstunden. Eine weitere Maßnahme

ist etwa der konsequente Ausbau unserer E-Flotte mit

aktuell mehr als 380 E-Fahrzeugen. Die Anschaffung von

rund 40 E-Passagierbussen steht unmittelbar bevor.

CHECK 2/2019

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