Der Mittelstand. Das Unternehmermagazin - 02/2020 | April / Mai 2020 - Bedrohter Handel
Schwerpunkt: Außenwirtschaft
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DEUTSCHLAND<br />
29<br />
<strong>Das</strong> <strong>Unternehmermagazin</strong> des BVMW.<br />
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3/2019 | Juni / Juli 2019 | 4,90 Euro<br />
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3/2019 | Juni / Juli 2019 Themenschwerpunkt: <strong>Mittelstand</strong> und Steuern<br />
<strong>Der</strong> gierige Steuerstaat<br />
Jeder Politiker weiß aus eigener Anschauung:<br />
Wichtiger als seine Taten<br />
selbst sind die Berichte über seine Taten.<br />
Dies gilt – so die weit verbreitete Meinung<br />
– um so mehr in den Zeiten von Big<br />
Data und der grenzenlosen Individualisierung<br />
von Kommunikation in den sozialen Netzwerken.<br />
Wundersame Kräfte werden den<br />
Herrschern über unsere Daten zugesprochen;<br />
so sollen sie – Stichwort Cambridge<br />
Analytica – sogar die letzten US-Präsidentschaftswahlen<br />
zugunsten Donald Trumps<br />
entschieden haben.<br />
Ein aktuelles Beispiel ist die Kampagne des<br />
New Yorker Milliardärs Michael Bloomberg<br />
zur Erringung der Präsidentschaftskandidatur<br />
der Demokraten. Bloomberg war erst zum<br />
Super-Tuesday in den Wahlkampf gegen Biden<br />
und Sanders eingestiegen, weil er sich<br />
auf seine Daten-Hexenküche namens Hawkfish<br />
glaubte verlassen zu können. Wie schon<br />
bei Cambridge Analytica verspricht Hawkfish,<br />
an die Wähler individuell zugeschnittene politische<br />
Botschaften mundgerecht zu vermitteln<br />
und damit unvergleichlich erfolgreich zu<br />
sein. Dazu wurden nicht nur riesige Datensätze<br />
aufbereitet, sondern auch jede Menge Influencer<br />
eingekauft, um auch junge Zielgruppen<br />
zu erreichen, sowie massenhaft Filmchen<br />
über den Kandidaten-Kandidat Bloomberg bei<br />
Social-Media-Kanälen eingespeist.<br />
Angesichts eines schier unerschöpflichen<br />
Wahlkampfetats wurde Bloomberg vorgeworfen,<br />
er wolle sich mit seinen Milliarden<br />
den Wahlsieg kaufen. <strong>Das</strong> ist falsch, Bloomberg<br />
hat sich für Millionen Dollar Daten verschafft,<br />
mit deren Hilfe er die Wahl gewinnen<br />
wollte. <strong>Das</strong> Beruhigende daran: Es ist gründlich<br />
schief gegangen. Am Tag nach dem Super-Tuesday<br />
gab Bloomberg auf und stellte<br />
sich hinter Joe Biden – den Bewerber um die<br />
Präsidentschaftskandidatur mit dem im Vergleich<br />
zu Sanders oder Bloomberg kleinsten<br />
Wahlkampfbudget.<br />
Welche Lehren kann man aus all dem ziehen?<br />
Ja, Daten, also Informationen über<br />
Wähler, sind wichtig. Deswegen gibt es ja<br />
schon lange Wählerumfragen. Und ja, Social<br />
Media werden für Wahlkämpfe immer wichtiger,<br />
da viele Wähler sich aus den klassischen<br />
Medien ausgeklinkt haben.<br />
<strong>Der</strong> Voodoo-Glaube von Politikern und Medien<br />
an die Macht der Daten vernachlässigt<br />
den menschlichen Faktor. Wichtiger als das<br />
Medium ist die politische Botschaft eines<br />
Bewerbers und sein Charisma. Trump hat die<br />
Wahl gewonnen, weil er mit seinen zentralen<br />
Botschaften – America First, Rückbesinnung<br />
auf klassische Industrien, Schutz der<br />
eigenen Märkte durch Zölle, Rückzug aus der<br />
Rolle des Weltpolizisten – einen Nerv bei vielen<br />
Wählern traf. Ihm trauten sie zu, sich mit<br />
seinem Programm gegen das Washingtoner<br />
Establishment durchzusetzen – gerade<br />
wegen seiner auf viele Europäer ungehobelt<br />
wirkenden Sprache. Für seine Wähler klingt<br />
sie vor allem glaubwürdig.<br />
DAS ist für mich die Lehre aus dem spektakulären<br />
Scheitern des Michael Bloomberg:<br />
Daten und Medienkanäle ersetzen nicht einen<br />
starken Charakter und gute Ideen für die<br />
Zukunft eines Landes. An Daten-Hexenküchen<br />
wie Hawkfisch und Cambridge Analytica<br />
glauben vor allem schwache Kandidaten.<br />
Michael Backhaus<br />
Journalist<br />
BVMW Berater Medien<br />
mittelstand@bvmw.de<br />
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5/2019 | Oktober / November 2019 Schwerpunkt: <strong>Mittelstand</strong> und Marketing<br />
Berufliche Bildung<br />
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S. 14<br />
Politik muss Konsequenzen<br />
aus der Sachsen-Wahl<br />
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S. 8<br />
10 Punkte gegen<br />
den Abschwung<br />
S. 32<br />
Bildungsmisere<br />
Wie wir unsere Zukunft verspielen<br />
Interview mit Annegret<br />
Kramp-Karrenbauer<br />
S. 8<br />
4/2019 | August / September 2019 | 4,90 Euro<br />
Alte Marken, neue Märkte<br />
S. 32<br />
Bildungsnotstand<br />
mit Ansage<br />
S. 26<br />
Schwerpunkt: <strong>Mittelstand</strong> und Marketing<br />
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