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Der Mittelstand. Das Unternehmermagazin - 02/2020 | April / Mai 2020 - Bedrohter Handel

Schwerpunkt: Außenwirtschaft

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DER MITTELSTAND. 2 | 2<strong>02</strong>0<br />

SCHWERPUNKT<br />

57<br />

STEUERN AUF DEN PUNKT<br />

Investitionsfreundliches Umfeld<br />

in Entwicklungsländern schaffen<br />

Die Entwicklungsländer stehen vor großen finanziellen Herausforderungen,<br />

um die umfassenden Ziele der Agenda 2030<br />

der Vereinten Nationen erreichen zu können. Finanztransfers<br />

der Entwicklungszusammenarbeit werden diese Lücke nicht schließen<br />

können. Daher spielen Eigeneinnahmen und Privatinvestitionen<br />

in den Partnerländern eine immer größere Rolle, eingebettet in eine<br />

nachhaltige Finanzpolitik. Dies basiert auf der Annahme, dass Investitionen<br />

zu mehr Wachstum und Beschäftigung und zeitversetzt<br />

auch zu höheren Steuereinnahmen führen. <strong>Das</strong> Thema ist prominent<br />

im BMZ-Marshallplan mit Afrika und den Compacts with Africa der<br />

G20 verankert.<br />

Auch die Europäische Kommission möchte durch ihren „External Investment<br />

Plan“ Eigeneinnahmen und Investitionen in Partnerländern<br />

stärken. Als eine Voraussetzung für Investitionen von deutschen<br />

Unter nehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern gilt ein<br />

investi tionsfreundliches Umfeld. Hierzu zählen mehr Rechts- und<br />

Pla nungssicherheit in der Besteuerung, Steuervergünstigungen und<br />

Steueranreize.<br />

Steuerliche Hürden für Unternehmen<br />

Unter dem Motto „Besteuerung von deutschen Unternehmen in Entwicklungsländern<br />

– welche Rahmenbedingungen fördern Investitionen<br />

und schützen die Steuerbasis?“ fand vor kurzem ein Steuerworkshop<br />

in der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit<br />

(GIZ) in Zusammenarbeit mit dem BVMW in Eschborn statt.<br />

In der internationalen Steuer- und Entwicklungsdiskussion stellen<br />

sich folgende Fragen, die im Workshop diskutiert wurden:<br />

n Helfen einheitliche Standards bei der internationalen Unternehmensbesteuerung,<br />

einen verlässlichen Rahmen für Investoren zu<br />

schaffen?<br />

n Verfügen die Entwicklungsländer über ausreichende Kapazitäten,<br />

die geforderten Mindeststandards wirklich zu erfüllen?<br />

n Wie sind die aktuell auf der OECD-Ebene diskutierten Regeln<br />

der internationalen Digitalbesteuerung zu bewerten? Eröffnen<br />

sich hier Chancen für neue oder höhere Einnahmen in den Entwicklungs-<br />

und Schwellenländern?<br />

n Welche steuerlichen Hürden gibt es, und wie könnten sie überwunden<br />

werden?<br />

n Wie berechtigt ist die Furcht von Unternehmen vor Doppelbesteuerung?<br />

<strong>Der</strong> BVMW war im Steuerworkshop durch Experten gut vertreten: So<br />

nahm der stellvertretende Vorsitzende der Steuerkommission des<br />

BVMW Dr. Sebastian Krauß an der Paneldiskussion neben Vertretern<br />

der Robert Bosch GmbH, Boehringer, Merck, Knauf und der Deutschen<br />

Telekom teil.<br />

Gut zu wissen<br />

n <strong>Der</strong> BVMW erstellt eine Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse<br />

und Ergebnisse des Workshops, die in den nächsten Wochen<br />

für alle BVMW-Mitglieder erhältlich sein soll<br />

n <strong>Der</strong> Autor steht den Mitgliedern des BVMW gerne für Rückfragen zur<br />

Verfügung (E-<strong>Mai</strong>l: matthias.lefarth@bvmw.de)<br />

Matthias Lefarth<br />

BVMW Berater für Wissenschaft,<br />

Studien und Programme<br />

matthias.lefarth@bvmw.de

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