Der Mittelstand. Das Unternehmermagazin - 02/2020 | April / Mai 2020 - Bedrohter Handel

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DER MITTELSTAND. 2 | 2020
Hightech für saubere Häfen und Meere
Vermüllte Ozeane und die dramatischen Umweltprobleme, die die Schifffahrt offshore und in den
Häfen verursacht – dafür bietet die Port Energy Logistic konkrete Lösungen an.
Hamburger Hafen
Bei ihrer Gründung 2008 hatte die Port Energy Logistic das
Ziel, Dienstleistungen für den maritimen Umweltschutz anzubieten.
Schnell stellte sich jedoch heraus, dass ohne Forschung
und Entwicklung die hohen Ansprüche des Unternehmens
nicht zu erreichen waren. Das junge Unternehmen nahm sich darum
auch dieser Aufgabe an und zählt heute mit seinen Produkten zu
den Marktführern.
Für die See- und Binnenschifffahrt ist die Port Energy Logistic GmbH
eine der ersten Adressen für saubere Entsorgungslösungen in deutschen
Häfen. Dabei arbeitet sie mit Partnern zusammen, die mit speziellen
Entsorgungstankschiffen Ölverschmutzungen auf dem Wasser
bekämpfen können.
Umweltfreundliche Energie für Schiffe
Das Unternehmen befasst sich aber auch mit Forschung und Entwicklung
für den maritimen Umweltschutz. „Unsere Vision ist es, die
Ozeane vom Müll zu befreien, gegen die Übersäuerung der Ozeane
anzukämpfen und die Herausforderungen des Klimawandels sehr
ernst zu nehmen“, erklärt dazu der CEO Port Energy Logistics, Georg
Dieter Fehner, Leiter der technischen Abteilung und Projektentwicklung.
Ein Beispiel, wie erfolgreich das Unternehmen diese selbstge-
Port Energy Logistic
Gründung: 2008
Firmensitz: Hamburg
Geschäftsführer: Bianca Sander
Mitarbeiter: 9
BVMW-Mitglied
www.port-energy-logistic.com
stellten Aufgaben meistert, ist die Entwicklung und Umsetzung von
mobilen Port Power Bargen für die umweltfreundliche Versorgung
von Seeschiffen mit elektrischer und thermischer Energie im Hafen
und auf Seereeden. Zum Einsatz kommen dabei nur umweltfreundliche
Treibstoffe wie schwefelarmer Diesel, Flüssigerdgas und Wasserstoff.
Meeresmüll-Recycling
Ebenfalls bahnbrechend sind die Zukunftspläne des mittelständischen
Unternehmens: Für die Befreiung der Ozeane von Plastikmüll
hat Georg Dieter Fehner eine eigene Lösung entwickelt – das Ocean
Waste Recycling Ship OWRS, ein Meeresmüll-Recyclingschiff. Im
Vorschiff dieses Spezialschiffs wird eine gigantische Auffanganlage
für Plastikmüll installiert. Der Bug öffnet sich für die mechanische
Aufnahme und das gleichzeitige Einsaugen des Mülls. Dieser wird
anschließend bis in den Mikrobereich über spezielle Filteranlagen
separiert. Mittels Umkehrosmose wird dabei gleichzeitig das eingesaugte
Meerwasser entsalzt und zu Trinkwasser verwandelt. „Mit
dem Verkauf des Trinkwassers ließe sich die Müllentsorgung finanzieren“,
erläutert Fehner seinen Plan. „Der Bau des Schiffes kostet
etwa 1,2 Millionen Euro, wobei 15 bis 50 Prozent Eigenkapital aufgebracht
werden müssen. Für den Rest hat die EU bereits Zuschüsse
von 50 bis 85 Prozent in Aussicht gestellt.“ Ein weiteres Zukunftsprojekt
der Port Energy Logistic ist die Gründung eines Kompetenzzentrums
für den maritimen Umweltschutz.
Ingrid Hausemann
BVMW Pressesprecherin Bremen, Hamburg,
Niedersachsen, Schleswig-Holstein
ingrid.hausemann@bvmw.de
Fotos: © Georg Dieter Fehner; © Daniel Fröhlich von stock.adobe.com