Der Mittelstand. Das Unternehmermagazin - 02/2020 | April / Mai 2020 - Bedrohter Handel

8 DEUTSCHLAND
DER MITTELSTAND. 2 | 2020
Coronavirus-Pandemie:
Wo Unternehmen jetzt
Hilfe bekommen
Die Corona-Welle trifft nahezu jeden von uns – ganz gleich, ob der Betrieb selbst von heute auf
morgen seine Tätigkeit unterbrechen muss, Aufträge von Kunden zurückgezogen wurden, oder
Mitarbeiter mit ihren schulpflichtigen Kindern zu Hause bleiben müssen. Die Auswirkungen
dessen kennen wir nicht, aber es gilt, jetzt zu handeln. Der BVMW hilft Ihnen dabei.
Die Bundesregierung hat mit den Ländern Leitlinien zum einheitlichen
Vorgehen zur weiteren Beschränkung von sozialen
Kontakten im öffentlichen Leben vereinbart. Der Lebensmitteleinzelhandel,
Wochenmärkte und Lieferdienste, Apotheken, Drogerien,
Banken, Tankstellen sowie der Großhandel bleiben davon
unberührt. Bars, Clubs, Theater, Museen, Kinos, Zoos, Sporteinrichtungen
und Spielplätze werden vorerst geschlossen. Darüber hinaus
sind Zusammenkünfte in Vereinen, Sport- und Freizeiteinrichtungen
sowie Zusammenkünfte in Kirchen, Moscheen, Synagogen und Zusammenkünfte
anderer Glaubensgemeinschaften fürs Erste verboten.
In den meisten Bundesländern sind mittlerweile auch jegliche
Veranstaltungen, egal, ob öffentlich oder privat, verboten.
Hilfestellung für den Arbeitsmarkt
Die Ausbreitung des Coronavirus stellt zudem insbesondere den Arbeitsmarkt
vor große Herausforderungen. Um diesen entgegenzuwirken,
traten rückwirkend zum 1. März 2020 die Neuregelungen für einen
leichteren Zugang zum Kurzarbeitergeld in Kraft. Darin enthalten
ist, dass auf Grund schwieriger wirtschaftlicher Entwicklungen Betriebe
Kurzarbeit anmelden können, wenn mindestens zehn Prozent
der Beschäftigten vom Arbeitsausfall betroffen sein könnten. Diese
Schwelle lag bisher bei 30 Prozent. Auch Leiharbeitnehmerinnen und
Leiharbeitnehmer können künftig Kurzarbeitergeld beziehen.
Negative Arbeitszeitsalden sollen vor Zahlung des Kurzarbeitergeldes,
sofern in Betrieben Vereinbarungen zu Arbeitszeitschwankungen
genutzt werden, nicht zum Einsatz kommen müssen. Das geltende
Recht verlangt aktuell, dass diese auch zur Vermeidung von
Kurzarbeit eingesetzt und ins Minus gefahren werden.
Die Sozialversicherungsbeiträge, die Arbeitgeber normalerweise für
ihre Beschäftigten zahlen müssen, sollen von der Bundesagentur für
Arbeit künftig vollständig erstatten werden. Dies soll als Anreiz dienen,
um die Zeiten der Kurzarbeit verstärkt für die Weiterbildung der
Beschäftigten zu nutzen.
BVMW hilft
Das Team des BVMW bündelt auf allen Ebenen Informationen und
arbeitet intensiv daran, den Mittelstand in diesen Zeiten zu unterstützen.
So hat der Verband die drängendsten Fragen für Unternehmen
auf einer extra Website zu Corona unter www.bvmw.de/themen/
coronavirus/ zusammengefasst. Dort finden kleine und mittlere
Unternehmen stets tagesaktuell aufbereitet aktuelle Regelungen
und Vorgehensweisen zum Arbeitsrecht, zum Beispiel zum Bereich
Home-Office oder Kitaschließungen. Ebenso aufgelistet sind
alle Maßnahmen der Bundesregierung zur Unterstützung der mittelständischen
Wirtschaft, von den Möglichkeiten der Steuerstundung
bis hin zu den möglichen Krediten und Liquiditätshilfen. Da Deutschland
ein föderales System ist, gibt es zudem eine Übersicht zu jedem
Bundesland. Welche besonderen Maßnahmen wurden dort getroffen,
gibt es zusätzliche Unterstützungsprogramme? Wie können
diese abgerufen werden? Zudem hat der BVMW zu allen Ländern die
verfügbaren Dokumente verlinkt, beispielsweise die Bescheinigungen
zum Grenzübertritt für Berufspendler.
Gut zu wissen
Unter www.bvmw.de/themen/coronavirus finden Mittelständler
tagesaktuell Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um das
Coronavirus und dessen Auswirkungen auf die Wirtschaft.
Diana Scholl
BVMW
Leiterin Mittelstandsallianz,
politische Netzwerke und Strategie
diana.scholl@bvmw.de
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