Der Mittelstand. Das Unternehmermagazin - 02/2020 | April / Mai 2020 - Bedrohter Handel

DER MITTELSTAND. 2 | 2020
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Der BVMW –
verlässlich an Ihrer Seite
Mario Ohoven
Präsident Bundesverband mittelständische
Wirtschaft (BVMW) und Europäischer
Mittelstandsdachverband European
Entrepreneurs (CEA-PME), Herausgeber
„DER Mittelstand.“
Foto: © Thomas Imo
gibt, wer schnell gibt“, lautet übersetzt ein lateinisches
Sprichwort. So gesehen, hat die Bundesregierung
„Doppelt
in der Coronakrise alles richtig gemacht. Im Eiltempo
wurden 750 Milliarden Euro für ein Rettungspaket mobilisiert, das
auch vom Volumen her beispiellos in der deutschen Geschichte
ist. Finanzspritzen, Kredite, Bürgschaften, Beteiligungen und weitere
Instrumente sollen die Arbeits- und Überlehensfähigkeit der
virusgeschädigten Unternehmen sichern und die Wirtschaft vor
dem Absturz bewahren.
Für ihr schnelles, entschlossenes Handeln verdient die Bundesregierung
unsere Anerkennung, keine Frage. Dennoch sind Zweifel
an der nachhaltigen Wirksamkeit des Milliardenprogramms angebracht.
Und zwar aus drei Gründen: Wirtschaft ist in erster Linie
Psychologie. Der Zauber der großen Zahlen verfliegt in dem Maße,
wie sich im Mittelstand angesichts steigender Insolvenzen Ernüchterung
breit macht und die Arbeitslosigkeit zunimmt.
Der zweite Grund ist ein struktureller Mangel des Rettungspakets.
Von den beschlossenen Soforthilfen im Umfang von 50 Milliarden
Euro profitieren die Kleinstunternehmer und Soloselbstständigen
auf der einen sowie Großunternehmen auf der anderen Seite. Der
klassische Mittelstand, also Unternehmen zwischen 11 bis 249 Beschäftigten,
bleibt jedoch weitgehend außen vor. Hier muss die Politik
dringend nachbessern.
Niemand vermag heute zu sagen, das ist der dritte Grund, welche
gesamtwirtschaftlichen Kosten die Pandemie verursachen wird.
Das Münchner Ifo-Institut rechnet mit einem Wertschöpfungsverlust
von bis zu 729 Milliarden Euro, bei einer aktuellen Wirtschaftsleistung
Deutschlands von 3,44 Billionen Euro. Die Unschärfe in
der Schätzung rührt auch daher, dass das Coronavirus längst die
Weltwirtschaft infiziert hat.
Der frühere Deutschlandchef von Goldman Sachs, Alexander Dibelius,
erwartet die größte globale Rezession seit 100 Jahren. Mit
fatalen Folgen für die Beschäftigung: Nach Berechnungen der Internationalen
Arbeitsorganisation ILO könnte die aktuelle Weltwirtschaftskrise
bis zu 25 Millionen Jobs kosten. Zum Vergleich: Nach
der Finanzkrise 2008 gingen weltweit rund 22 Millionen Arbeitsplätze
verloren.
Umso wichtiger ist es, dass unsere heimischen Unternehmen
bestmöglich vor den Folgen des Coronavirus geschützt werden.
Die Soforthilfen aus dem Rettungspaket können dazu einen wichtigen
Beitrag leisten. Vorausgesetzt, die Zuschüsse werden schnell
und unbürokratisch ausgezahlt – und zwar an den Mittelstand. Wir
werden die Bundesregierung in die Pflicht nehmen.
„Keep calm and carry on“, heißt es bei den Briten. Bewahren auch
Sie sich einen kühlen Kopf und unternehmerischen Mut. Wir stehen
Ihnen zur Seite: mit aktuellen Informationen zur Coronakrise
auf unserer Homepage, mit Musteranträgen, Webinaren und weiteren
Serviceleistungen. Dazu kommt die individuelle, persönliche
Betreuung durch unsere Repräsentanten vor Ort, die nur der
BVMW bietet.
Gerade in schwierigen Zeiten ist es gut, Teil einer starken, erfolgreichen
Solidargemeinschaft zu sein. Wir bieten als Verband topaktuelle
Informationen und praxisnahe Hilfen, wie Musteranträge
und Webinare, damit die Unternehmen gut durch die Krise kommen.
Auf unserer Homepage www.bvmw.de können Sie sich davon
überzeugen. Die positive Resonanz – allein über die Sozialen
Medien haben wir über zwei Millionen Nutzer erreicht – zeigt: Unsere
Serviceleistungen werden gebraucht und geschätzt.
Sie können sicher ein, wir werden weiterhin mit Nachdruck die für
die von der Coronakrise betroffenen Unternehmen nötige Unterstützung
von der Politik einfordern. Deutschland braucht heute
mehr denn je einen starken Mittelstand. Dafür kämpfen wir, dafür
kämpfe ich ganz persönlich.
Mario Ohoven