Nr. 46 - Juli / August 2013
Atlantikküste: Reif für die Insel(n): Ile de Ré, Ile d'Aix, Fort Boyard, Ile Madame, Ile d'Oléron Paris: Monnaie de Paris, eine Fabrik hinter königlicher Fassade Bordeaux 2.0 Toulouse: zu Besuch bei Airbus Montélimar & Umgebung: eine Reise zwischen gestern und morgen Umwelt: Lavendel der Provence in Gefahr Rezept: Gaspacho de tomates et fraises Genuss: die AOC Burgunds
Atlantikküste: Reif für die Insel(n): Ile de Ré, Ile d'Aix, Fort Boyard, Ile Madame, Ile d'Oléron
Paris: Monnaie de Paris, eine Fabrik hinter königlicher Fassade
Bordeaux 2.0
Toulouse: zu Besuch bei Airbus
Montélimar & Umgebung: eine Reise zwischen gestern und morgen
Umwelt: Lavendel der Provence in Gefahr
Rezept: Gaspacho de tomates et fraises
Genuss: die AOC Burgunds
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UNTERWEGS IN FRANKREICH Atlantikküste<br />
Ile d’Oléron, bodenständig<br />
und naturverbunden<br />
Als ich nun einige Jahre später als Erwachsener zum<br />
ersten Mal meinen Fuß auf die Ile d’Oléron setze, bin ich<br />
erstaunt. Auf den ersten Blick habe ich nicht das Gefühl,<br />
dass die Ile de Ré und die Ile d’Oléron zwei vollkommen<br />
unterschiedliche Welten darstellen, wie man mir<br />
immer erzählte. Vieles ähnelt sich. Zunächst einmal die<br />
Anreise: Beide Inseln sind dank einer Brücke mit dem<br />
Festland verbunden. Die Brücke zur Ile d’Oléron ist die<br />
drittlängste des Landes und nur wenig kürzer als die zur<br />
Ile de Ré.<br />
Auch der Größenunterschied, der gerne als Argument<br />
für die Unterschiedlichkeit der beiden Inseln angeführt<br />
wird und von dem auch meine Großeltern sprachen, fällt<br />
mir nicht wirklich auf. Zwar ist die Ile d’Oléron mit einer<br />
Fläche von 174 Quadratkilometern doppelt so groß wie<br />
die Ile de Ré mit 86 Quadratkilometern, doch bezüglich<br />
der Länge unterscheiden sich beide Inseln kaum. Die größere<br />
Fläche kommt vor allem durch eine größere Breite<br />
zustande, die aber nicht so signifikant größer ist, dass<br />
man sich insgesamt auf einer größeren Insel fühlen würde.<br />
So ist auch für die Ile d’Oléron das Fahrrad das ideale<br />
Fortbewegungs mittel, ohne dass man sich dabei zu sehr<br />
verausgaben müsste.<br />
Die weißen Fassaden der Häuser und die hellen Lichtverhältnisse<br />
erinnern mich ebenfalls an die Ile de Ré.<br />
Genauso wie die Befestigungsanlage des hübschen Fischerortes<br />
Le Château-d’Oléron. Es könnten genauso gut<br />
die Mauern der Zitadelle von Saint-Martin-de-Ré sein.<br />
Außerdem gibt es wie auf der Nachbarinsel eine Reihe<br />
sympathischer Dörfer. Etwa Saint-Georges-d’Oléron mit<br />
seinem großen Platz im Zentrum und seinen von Linden<br />
gesäumten Alleen. Oder La Brée-les-Bains mit seinen<br />
charmanten kleinen Häuschen und einer pittoresken<br />
Mühle. Wie auf der Ile de Ré steht am äußersten Zipfel<br />
des Eilandes zudem ein Leuchtturm, der Phare de Chassiron,<br />
von dem aus man einen traumhaften 360-Grad-Blick<br />
genießt. Vom Phare des Baleines unterscheidet er sich im<br />
Wesentlichen farblich, da er mit schwarz-weißen Streifen<br />
versehen wurde.<br />
Erst auf den zweiten Blick, als ich die Insel etwas<br />
genauer erkunde, fallen mir ein paar kleine Unterschiede<br />
auf. So wirkt die Landschaft auf der Ile d’Oléron insgesamt<br />
ein wenig vielfältiger. Ganz im Süden der Insel<br />
erinnern mich Palmen und Mimosen ans Mittelmeer,<br />
während der Norden der Insel Assoziationen an die Bretagne<br />
wachwerden lassen. Außerdem gibt es Unterschiede<br />
hinsichtlich der Mentalität der Menschen. Die Bewohner<br />
30 · Frankreich erleben · <strong>Juli</strong> / <strong>August</strong> <strong>2013</strong>