Nr. 46 - Juli / August 2013
Atlantikküste: Reif für die Insel(n): Ile de Ré, Ile d'Aix, Fort Boyard, Ile Madame, Ile d'Oléron Paris: Monnaie de Paris, eine Fabrik hinter königlicher Fassade Bordeaux 2.0 Toulouse: zu Besuch bei Airbus Montélimar & Umgebung: eine Reise zwischen gestern und morgen Umwelt: Lavendel der Provence in Gefahr Rezept: Gaspacho de tomates et fraises Genuss: die AOC Burgunds
Atlantikküste: Reif für die Insel(n): Ile de Ré, Ile d'Aix, Fort Boyard, Ile Madame, Ile d'Oléron
Paris: Monnaie de Paris, eine Fabrik hinter königlicher Fassade
Bordeaux 2.0
Toulouse: zu Besuch bei Airbus
Montélimar & Umgebung: eine Reise zwischen gestern und morgen
Umwelt: Lavendel der Provence in Gefahr
Rezept: Gaspacho de tomates et fraises
Genuss: die AOC Burgunds
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UNTERWEGS IN FRANKREICH Airbus<br />
Links: Blick in die Halle, in der der A380<br />
gebaut wird. Oben: Erläuterungen<br />
zur europäischen Dimension des<br />
Flugzeugbauers. Unten: Querschnitt<br />
des zukünftigen Luftfahrtmuseums.<br />
Im Besucherzentrum wechseln wir unsere Personalausweise<br />
gegen Besucherpässe. Die Tour beginnt in einem<br />
durch hohe Zäune gesicherten Gebäude etwas abseits<br />
der eigentlichen Produktionsstätte, wo wir von unserer<br />
Gruppenführerin herzlich empfangen werden. Sie gibt<br />
uns die wichtigsten Fakten zum A380-Programm und<br />
zum Werksgelände, das wir gleich entdecken werden.<br />
Benannt ist es nach Jean-Luc Lagardère, dem ehemaligen<br />
Vorstandsvorsitzenden der Largadère-Gruppe, einem der<br />
Hauptaktionäre von EADS, dem Mutterkonzern von<br />
Airbus.<br />
Aéroscopia<br />
Ein neues Luftfahrtmuseum eröffnet 2014<br />
Anfang nächsten Jahres wird ein 30 Jahre alter Traum<br />
wahr: ein Luftfahrtmuseum in Frankreichs Hauptstadt der<br />
Luftfahrtindustrie. Das 15 Millionen Euro teure Vorhaben, das<br />
von der Kommune Blagnac, der Metropolregion Toulouse,<br />
Airbus, dem Conseil Régional und dem Conseil Général<br />
finanziert wird, befindet sich gerade im Bau. Zukünftig wird<br />
man in dem auf den Namen « Aéroscopia » getauften<br />
Museum diverse, zum Teil mythische Flugzeuge bestaunen<br />
können, etwa die Caravelle, die Concorde oder den A300B.<br />
Das Museum wird damit zur idealen Ergänzung einer Airbus-<br />
Werksbesichtigung.<br />
www.aeroscopia-blagnac.fr<br />
Während der Präsentation fallen viele Zahlen. Beispielsweise,<br />
dass die Fertigungshallen für den A380 von<br />
2002 bis 2004 errichtet wurden. 1.500 Ingenieure, Bauarbeiter<br />
und Techniker waren dabei involviert. 50 Hektar<br />
messen die Hallen und damit zweieinhalbmal so viel wie<br />
die Fabrik Clément Ader, in der der A330 gebaut wird –<br />
und früher auch der A340. Die zentrale Haupthalle für<br />
den A380 ist 490 Meter lang, 250 Meter breit und <strong>46</strong><br />
Meter hoch.<br />
Nach diesen ersten Erklärungen geht es in einen Raum<br />
mit diversen Bildschirmen. Hier sehen wir Bilder von den<br />
ersten Startversuchen, den Testflügen und die Kommentare<br />
der Testpiloten. Sogar unsere Kinder, die vom ersten<br />
Vortrag der Gruppenführerin bereits gelangweilt waren,<br />
schauen sich voller Begeisterung um.<br />
Danach verlassen wir das Gebäude und besteigen<br />
einen Bus, der uns auf das eigentliche Werksgelände des<br />
A380 bringt. Es sind nur wenige hundert Meter, die<br />
zurückgelegt werden müssen, unterbrochen jedoch von<br />
einem Sicherheitscheck, bei dem unsere Besucherausweise<br />
überprüft werden. Nachdem wir wieder ausgestiegen<br />
sind, betreten wir einen Saal, an dessen Wänden große<br />
Schautafeln den Produktionsprozess des Airbus-Jumbos<br />
in Europa erläutern. Sie verdeutlichen die europäische Dimension<br />
hinter diesem Flugzeug.<br />
Wenige Minuten später bringt uns ein Fahrstuhl zu<br />
einer Aussichtsplattform, von der aus wir in die Fertigungshallen<br />
schauen können. Der Anblick ist grandios.<br />
Alles wirkt so riesig. Unsere Gruppenführerin erklärt uns,<br />
dass allein die Werkstore 90 Meter breit und 27 Meter<br />
hoch sind. Auch die sich in der Produktion befindlichen<br />
Flugzeuge sehen riesig aus, obwohl man einige Meter von<br />
ihnen entfernt steht. Etwas enttäuschend ist, dass man von<br />
dem Ganzen keine Fotos machen darf. Wegen der Angst<br />
vor Industriespionage ist das Fotografieren verboten. Aus<br />
dem gleichen Grund kommt man leider nicht noch näher<br />
an die Flugzeuge heran. Doch schon der Blick von dieser<br />
Aussichtsplattform ist faszinierend.<br />
58 · Frankreich erleben · <strong>Juli</strong> / <strong>August</strong> <strong>2013</strong>