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Nr. 46 - Juli / August 2013

Atlantikküste: Reif für die Insel(n): Ile de Ré, Ile d'Aix, Fort Boyard, Ile Madame, Ile d'Oléron Paris: Monnaie de Paris, eine Fabrik hinter königlicher Fassade Bordeaux 2.0 Toulouse: zu Besuch bei Airbus Montélimar & Umgebung: eine Reise zwischen gestern und morgen Umwelt: Lavendel der Provence in Gefahr Rezept: Gaspacho de tomates et fraises Genuss: die AOC Burgunds

Atlantikküste: Reif für die Insel(n): Ile de Ré, Ile d'Aix, Fort Boyard, Ile Madame, Ile d'Oléron
Paris: Monnaie de Paris, eine Fabrik hinter königlicher Fassade
Bordeaux 2.0
Toulouse: zu Besuch bei Airbus
Montélimar & Umgebung: eine Reise zwischen gestern und morgen
Umwelt: Lavendel der Provence in Gefahr
Rezept: Gaspacho de tomates et fraises
Genuss: die AOC Burgunds

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FRANKREICH HEUTE Interview<br />

Götz<br />

Alsmann<br />

in Paris<br />

Prof. Dr. Götz Alsmann ist Musiker und Entertainer,<br />

hat eine eigene Musiksendung im WDR-Radio und<br />

moderiert im WDR-Fernsehen die Grimme-Preis-gekrönte<br />

Sendung « Zimmer frei ». Sein aktuelles Album,<br />

mit dem er jetzt auf Deutschlandtournee ist, heißt<br />

« Götz Alsmann in Paris ». Auf der CD präsentiert er<br />

mit seiner Band französische Chansons der 1930erbis<br />

1960er-Jahre, unter anderem Lieder von Charles<br />

Trenet, Yves Montand, Dalida, Henri Salvador und<br />

Jean Sablon. Der Titel ist wörtlich zu nehmen. Das<br />

Album wurde in Paris produziert und bereits mit<br />

dem Echo in der Kategorie « Jazzsänger national »<br />

ausgezeichnet. Über die Arbeit in Paris, französische<br />

Musik und Klischees sprach er mit uns.<br />

Herr Alsmann, wie kam es zu der Idee, eine CD mit französischen<br />

Chansons aufzunehmen?<br />

Die Idee war ein Gemeinschaftsprodukt. Anderthalb<br />

Jahre bevor wir ins Studio gingen, saßen mein Management,<br />

meine Plattenfirma « Blue Note » und ich zusammen.<br />

Der für mich zuständige Mann meiner Plattenfirma<br />

ist Franzose. Er hatte sich alle meine Platten<br />

noch einmal angehört und ihm war aufgefallen,<br />

dass dort immer wieder französische Titel auftauchen.<br />

Er schlug vor, ein ganzes Programm<br />

mit französischer Musik zu planen. Das schien<br />

mir als ausschließliches Konzept zu dünn. Darauf<br />

meinte er: Wenn schon, dann muss man<br />

es richtig machen. Das heißt in ein historisches<br />

französisches Studio gehen und mit einem renommierten<br />

französischen Produzenten arbeiten.<br />

Dazu muss man erklären: Der Produzent ist in der<br />

Musik, anders als beim Film, nicht der, der das Geld<br />

besorgt. Er fällt vielmehr das letzte künstlerische Urteil.<br />

Wenn man unter diesen Bedingungen in Paris produziert,<br />

kommt auch etwas ganz anderes heraus, als würde man<br />

in Köln oder Dortmund arbeiten. Die Idee fand ich charmant.<br />

Wir entschieden uns für das Studio Ferber. Das ist<br />

das zweitälteste Studio in Paris, viele andere Studios haben<br />

den Generationenwechsel in den 1970er- und 1980er-<br />

Jahren nicht überlebt.<br />

Wir waren uns schnell einig, wer Tonmeister und<br />

Produzent sein sollte. Der Produzent Regis Ceccarelli<br />

ist schwerstens verbunden mit der Nouvelle-Chanson-<br />

Bewegung und verkörpert gleichzeitig den Brückenschlag<br />

zur alten Musikergeneration. Er war der letzte Bandleader<br />

von Henri Salvador. Wir hatten ein traumhaftes Team<br />

beisammen. Der Tonmeister war Jean-Pierre Sluys, auch<br />

ein Meister seines Fachs.<br />

Wenn wir das Album<br />

in Deutschland aufgenommen<br />

hätten,<br />

wäre es ein anderes<br />

geworden.<br />

Wie sieht so ein historisches<br />

französisches Studio<br />

aus?<br />

Besonders beeindruckt<br />

hat mich das Sofa<br />

von Serge Gainsbourg.<br />

Viele jüngere französische Künstler haben sich auf diesem<br />

Sofa fotografieren lassen. Das ist ein bisschen wie der<br />

Trevi-Brunnen in Rom. Dieses Sofa ist heiliggesprochen.<br />

Serge Gainsbourg hat sich das Sofa in den Abhörraum<br />

gestellt, weil er gerne mal ein Nickerchen zwischen den<br />

einzelnen Aufnahmen machte. Er wollte mitbekommen,<br />

was in dem turnhallengroßen Studio passierte. Da haben<br />

ganze Orchester Platz gefunden. Er wollte quasi wie von<br />

einem Feldherrenhügel alles verfolgen. Dafür kam ihm<br />

das Sofa gerade recht. Ich vermute, dass es neu war, als er<br />

es reingestellt hat.<br />

72 · Frankreich erleben · <strong>Juli</strong> / <strong>August</strong> <strong>2013</strong>

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