ART DE VIVRE Genuss Fleisch Bœuf de Charolles, Dinde de Bresse und Volaille de Bresse sind Fleischsorten aus Burgund, die mit einem AOC-Siegel ausgezeichnet sind. Für das Charolles-Rindfleisch reicht es nicht aus, dass das Fleisch von Tieren der Charolaise-Rasse stammt, die auf vielen französischen Wiesen sowie in 70 weiteren Ländern weiden. Das Fleisch muss von Rindern dieser Rasse stammen, die innerhalb der Grenzen der kontrollierten Herkunftsbezeichnung geboren, aufgewachsen und geschlachtet wurden. Das Herz dieser Herkunftsbezeichnung liegt in Charolles. Allgemein heißt es, dass das Bœuf de Charolles zarter und geschmackvoller sei als das Fleisch von Tieren der gleichen Rasse aus anderen Gegenden. Die Geflügelprodukte Dinde de Bresse und Volaille de Bresse werden gerne von Spitzenköchen nachgefragt. Sie gelten als Feinschmeckerprodukte. Das Fleisch wird erst auf den Markt gebracht, wenn die Tiere zuvor mindestens sieben Monate lang auf Wiesen aufgewachsen sind. Das Fleisch ist sehr zart und weich. Das Aufzuchtgebiet erstreckt sich zwischen Mâcon, Chalon-sur-Saône und Bourg-en-Bresse. Käse Neben Wein ist Burgund auch für Käse bekannt. Dies spiegelt sich in der Anzahl der als AOC geschützten Käsesorten wider. Zehn Käse dürfen sich mit einem solchen Siegel schmücken: Brie de Maux, Brie de Melun, Chaource, Charolais, Chavignol, Comté, Epoisses, Langres, Mâconnais und Morbier. Einige dieser Käse, beispielsweise Brie de Maux, Brie de Melun und Chavignol, bringt man eigentlich eher mit Nachbarregionen in Verbindung. Ein Teil der Herstellung findet aber auch auf burgundischem Territorium statt. Ein durch und durch burgundischer Käse ist dagegen zum Beispiel der Epoisses. Er ist weich und wird aus Kuhmilch hergestellt. Seine orangene Farbe macht in unverwechselbar. Gut wiederzuerkennen ist auch der Langres. Als einziger französischer Käse fällt der runde Käse in der Mitte zusammen und bildet eine Kuhle. Er wird ebenfalls aus Kuhmilch produziert, von Tieren, die rund um die Stadt Langres weiden, der Geburtsstadt von Diderot. AOC & AOP Die Appellation d’Origine Contrôlée, kurz AOC, bzw. das europäische Pendant, die Appellation d’Origine Protégée, kurz AOP, sind kontrollierte Herkunftsbezeichnungen für vielfältige landwirtschaftliche Erzeugnisse, beispielsweise für Weine und Molkereiprodukte. Beide Bezeichnungen weisen darauf hin, dass ein Produkt innerhalb einer bestimmten geografischen Zone nach fest definierten, meist altbewährten Methoden hergestellt wurde. Die Auszeichnung steht für Authentizität und Qualität und bürgt für eine lokale Verwurzelung im Herstellungsprozess. Verstöße gegen die Vorschriften eines AOC- bzw. AOP-Produktes sowie eine missbräuchliche Verwendung der Auszeichnung werden geahndet. Das Institut National des Appellations d’Origine (INAO) wacht über das System. Natürlich muss ein Produkt, das nicht über ein AOC- bzw. AOP-Siegel verfügt, nicht automatisch minderwertig sein. Denn die Prozesse, eine solche Auszeichnung zu erhalten, sind oft langwierig und die Auflagen, die das Produkt erfüllen muss, entsprechend hoch, was sich gerade kleine Produzenten oft nicht erlauben können. Für den Kunden ist die kontrollierte Herkunftsbezeichnung trotzdem eine wichtige Hilfe bei der Kaufentscheidung, insbesondere wenn man einen Hersteller selbst nicht kennt. 88 · Frankreich erleben · <strong>Juli</strong> / <strong>August</strong> <strong>2013</strong>
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