Nr. 46 - Juli / August 2013

ART DE VIVRE Genuss
Serie: Frankreichs AOC
Teil 9: Die AOC Burgunds
Nach der Auvergne (Ausgabe Nr. 38), der Normandie (Ausgabe Nr. 39), der Bretagne
(Ausgabe Nr. 40), der Region Rhône-Alpes (Ausgabe Nr. 41), dem Elsass (Ausgabe Nr. 42),
Korsika (Ausgabe Nr. 43), der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur (Ausgabe Nr. 44) und den
Pays de la Loire (Ausgabe Nr. 45) steht dieses Mal Burgund im kulinarischen Fokus. Die
Region ist weltweit für ihre Weine bekannt. Da ist es wenig erstaunlich, dass sich 91 der 108
burgundischen kontrollierten Herkunftsbezeichnungen auf Weine beziehen. Doch auch zwei
andere alkoholische Getränke sowie einige Käse, Milchprodukte und Fleischsorten schmücken
sich mit einem AOC- bzw. AOP-Siegel. Insgesamt gibt es 1.459 AOC- bzw. AOP-Produkte aus der
Region. Dies macht Burgund zu einer Feinschmeckerregion ersten Ranges.
Aperitifs & Digestifs
Zwei mit 48 bzw. 49 Prozent stark
alkoholhaltige Aperitifs bzw. Digestifs
aus Burgund tragen das AOC-Siegel:
Marc de Bourgogne und Fine de Bourgogne.
Ersterer wird aus den Überbleibseln
gepresster Weintrauben destilliert.
Anschließend muss er neun Jahre lang
reifen. Eichenfässer geben ihm einen
holzigen Geschmack. Traditionell heißt
es, dass der Marc de Bourgogne ein Getränk
für Männer sei. Gerne wird er in
den Espresso geschüttet, den man nach
einem Mahl zu sich nimmt. Die Fine
de Bourgogne gilt dagegen als femininer.
Sie wird aus Heferesten, die bei der
Weinherstellung anfallen, destilliert.
Dieses Getränk ist milder als der Marc
de Bourgogne. Es wird oft als Aperitif
gereicht, gemischt mit einer Crème de
Cassis.
Milchprodukte
Eine Butter und eine Sahne schmücken sich mit einem AOC-Siegel: Beurre de Bresse
und Crème de Bresse. Beides stammt aus der Bresse, die im Länderdreieck von Burgund,
Rhône-Alpes und Franche-Comté liegt. Die kontrollierte Herkunftsbezeichnung ist noch
ganz jung, da sie erst am 26. Januar 2012 etabliert wurde.
86 · Frankreich erleben · Juli / August 2013