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Griaß di´Winter: Zeit zum Träumen

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ALLGÄU HEIMATLICH | Heiliger Nikolaus<br />

anderes einfallen. Mal ließ er für die Messe den alten byzantinischen<br />

Ritus aufleben, mal holte er Weihbischof Florian Wörner<br />

ins Allgäu und ließ allen „Laienbischöfen“ bischöflichen Segen zukommen.<br />

Oder er beauftragte eine kleine Brauerei, ein Nikolaus-<br />

Bier herzustellen, ließ es segnen und spendete den Erlös.<br />

Der Käser schrieb auch schon an den Vatikan und bot an, den<br />

Papst persönlich mit dem Auto abzuholen. „Das war vielleicht<br />

ein bisschen spinnig, aber einen Versuch war es wert“, sagt er<br />

schmunzelnd. Dazu ist es noch nicht gekommen. Aber andere<br />

Träume hat er erfüllt. 2016 etwa rief er die Nikolausbruderschaft<br />

ins Leben. Über 60 Frauen und Männer sind darin inzwischen<br />

Mitglied, um den Glauben und die Verehrung des Heiligen sowie<br />

die Verbundenheit zu stärken. Der nächste Plan ist es, eine<br />

Nikolaus-Kapelle zu bauen.<br />

Austausch ohne Publikum<br />

Nach dem Gottesdienst sitzen die Nikoläuse <strong>zum</strong> Austausch zusammen,<br />

ohne Publikum. Sie erfahren, wie andere den Gabenbringer<br />

darstellen. Einer setzt sich mit Kindern <strong>zum</strong> Spielen auf<br />

den Boden, ein anderer zieht sein Kostüm aus und zeigt, dass er<br />

„nur“ ein Mensch ist. „Jüngeren Darstellern hilft das“, sagt Horn.<br />

Freilich gehören nicht nur die guten Erfahrungen dazu. Mit<br />

betrübten Augen erinnert sich der Initiator des Treffens an einen<br />

Besuch des Weihnachtsmarkts in Isny. Dort mussten er und seine<br />

Begleiter unter Polizeischutz auflaufen, weil am Tag zuvor eine<br />

Horde Jugendlicher sie angepöbelt und sie mit Äpfeln und Nüssen<br />

beworfen hatte, die der Nikolaus ihnen zuvor geschenkt hatte.<br />

„Wir konnten noch ins Auto flüchten. Die Nüsse knallten nur so<br />

gegen das Blech“, erzählt Horn. Das Auto trug tiefe Beulen davon,<br />

ein Scheinwerfer ging zu Bruch. Entmutigen ließ der Missener sich<br />

nicht. „Ich wusste: Es gibt Kinder, die brauchen mich. Die freuen<br />

sich, wenn der Nikolaus kommt.“<br />

Deswegen mache er auch nach über vier Jahrzehnten weiter, hat<br />

mittlerweile seinen Sohn angesteckt, der genauso gerne in Rauchmantel<br />

und Rauschebart schlüpft. Und er verbringt mit Vorliebe<br />

Stunden in seiner Nikolaushütte und denkt an all die schönen Erlebnisse.<br />

„Vielleicht“, sagt der Käser mit nachdenklichem Blick in<br />

die flackernden Flammen, „bin ich wirklich ein wenig gspinnert.“<br />

Aber wenn er dann wieder in die vielen strahlenden Kinderaugen<br />

blicke, wisse er: „Das ist es alles wert.“<br />

Übrigens: Das nächste Nikolaustreffen findet am<br />

29. November in Missen-Wilhams statt.<br />

www.allgaeuernikolaus.jimdo.com<br />

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