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Griaß di´Winter: Zeit zum Träumen

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ALLGÄU SPORTLICH | Schlittenhunde<br />

Fressen, kuscheln, rennen: Huskys können einiges leisten – vor allem beim längsten Hundeschlittenrennen der Welt (Iditarod) wird das deutlich.<br />

1850 Kilometer durch Alaska. Dort starten Teams mit bis<br />

zu 16 Hunden. Der Streckenrekord liegt bei 8 Tagen 3 Stunden<br />

und 40 Minuten. Die Hunde legen damit eine Strecke von bis<br />

zu 230 Kilometern pro Tag zurück – eine unglaubliche Distanz.<br />

Zu Helden wurden die Huskys übrigens 1925. Damals brach<br />

im Nordwesten Alaskas, in der Stadt Nome, eine Diphtherie-<br />

Epidemie aus. Das Wetter war so stürmisch, dass die Stadt weder<br />

per Schiff noch per Flugzeug erreicht werden konnte. Es<br />

blieben damit nur die Hundeschlitten. In einer Stafette von<br />

mehr als 20 Hunden brachten Huskys und ihre Musher das rettende<br />

Antiserum in die über 1000 Kilometer entfernte Stadt.<br />

Dieser Lauf ging als „Serum Run to Nome“ in die Geschichte<br />

ein. Eine Husky-Statue im New Yorker Central Park erinnert<br />

noch heute an diese tierische Bestleistung.<br />

Wenn das Husky-Camp ab Mitte März schließt, geht es für<br />

Werner Laquas Huskys „in den Urlaub“. Schweden ist dieses<br />

Mal das Ziel für seine einwöchige Schlittentour. Dort sind die<br />

Hunde in ihrem Element. Bis zu 40 Kilometer pro Tag stehen<br />

auf dem Programm. Eine gemütliche Tour, sagt Laqua, der<br />

hauptberuflich als Rettungsassistent beim Roten Kreuz arbeitet.<br />

Früher ist er selbst Hundeschlittenrennen gefahren, bis er<br />

für sich die Ruhe und Zufriedenheit entdeckt hatte, sobald er<br />

mit seinen Hunden ohne <strong>Zeit</strong>druck in die verschneite Winterlandschaft<br />

rausfährt: „In diesen Momenten zählt für mich nur<br />

das Hier und Jetzt.“<br />

1992 bekam er seinen ersten Husky – daraus wurden schnell<br />

zwei. Und schon war er mit dem Husky-Fieber infiziert. Heute<br />

hat er ein Rudel mit 18 Tieren. Der 60-Jährige züchtet selbst.<br />

Aber auch mit den Tierheimen in der Umgebung steht er in<br />

Kontakt. Denn dort werden regelmäßig Huskys von Besitzern<br />

abgegeben, die dem Bewegungsdrang der Tiere nicht gerecht<br />

werden. Fast jeden Monat bekommt Laqua Huskys angeboten.<br />

Er nimmt die Tiere drei Wochen zur Probe. Integrieren sie sich<br />

in das Rudel, dürfen sie bleiben.<br />

Sich in einer 18-köpfigen Rasselbande als Rudelführer zu<br />

behaupten, ist eine Herausforderung. Werner Laqua gelingt das<br />

alleine über das Futter. Zuhause dürfen die Tiere erst fressen,<br />

wenn er das Kommando gibt. Übrigens verfüttert der Allgäuer<br />

etwa 2,5 Tonnen Futter pro Jahr – meist eingeweichtes Trockenfutter<br />

mit Lachs.<br />

138 | <strong>Griaß</strong> di’ Allgäu

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