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Griaß di´Winter: Zeit zum Träumen

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Lieblingsorte der Holzmanns<br />

beteuert Johanna, „so positiv diese soziale Welt ist, so viel <strong>Zeit</strong><br />

nimmt sie auch in Anspruch.“<br />

Posting-Tabus sind übrigens teaminterne Veranstaltungen, Besprechungen,<br />

Feiern. Es gebe eine Art Handy-Codex innerhalb<br />

der Mannschaft und das sei auch gut so. Johanna Holzmann legt<br />

großen Wert auf derartige Regeln. Das System der offenen Türen<br />

sei eben eher fürs Privatleben geeignet. Und erzwingen könne<br />

man Follower-Zuwachsraten sowieso nicht.<br />

Die Arbeit, um erfolgreich zu sein, ist hart und intensiv. Skifahren,<br />

in welcher Form auch immer, ist eine Ganz-Jahres-Sportart.<br />

Zu den rund 150 Skitagen unmittelbar vor, während und<br />

nach dem Winter kommen in der Vorbereitung noch mindestens<br />

25 Tage pro Monat hinzu – mit jeweils ein bis zwei Übungseinheiten.<br />

„Und an den freien Tagen machen wir halt Yoga, gehen<br />

Radeln oder sonst was Sportliches“, erklärt Johanna. Der Insider<br />

spricht von der aktiven Erholung.<br />

Ideal, wenn sich das Büro also in der freien Natur respektive<br />

den Bergen befindet. Woanders würden es die Holzmanns nur<br />

sehr schwer aushalten. „Ich kann mit Wasser nicht besonders<br />

viel anfangen, mit Städten ohnehin nicht“, sagt Sebastian.<br />

Während sich die Schwester immerhin noch mit Innsbruck<br />

als Stadt anfreunden könnte: „Hat ne coole Altstadt.“ Über<br />

ihre Heimat Oberstdorf geht aber nur wenig. So wenig, dass<br />

man fast schon von nichts sprechen kann. Seit dem Umzug<br />

aus Minderheit exakt zur Jahrtausendwende leben die Holzmanns<br />

im Oberallgäu. Und wollen prinzipiell auch nicht mehr<br />

weg. Die Allgäuer, die der Duden als „zwielichtiges, gerissenes<br />

Bergvolk“ bezeichnet, sind ihnen ans Herz gewachsen. Sie zählen<br />

sich sogar selbst dazu.<br />

Langfristig stelle sie sich ihre Zukunft in Oberstdorf vor, blickt<br />

Johanna voraus. Eine Familie mit zwei bis drei Kindern, ei-<br />

JOHANNA Das Nebelhorn, Gipfelhang und<br />

Latschenhang. Vor dieser traumhaften<br />

Kulisse Skifahren zu können, ist<br />

sensationell. Mehr Panorama geht<br />

nicht. Bei schönem Wetter versuche<br />

ich, gleich die erste Gondel<br />

zu nehmen. Für die Einkehr<br />

empfehle ich das Ernst-Probst-<br />

Haus. Die Sonnenterrasse ist<br />

ein absoluter Geheimtipp. Mein<br />

Lieblingsgericht: Der Hütten-Burger,<br />

hausgemacht, scharf, mit italienischem<br />

Brot. Spitze. Dazu gibt‘s<br />

Pommes. Extrem lecker.<br />

SEBASTIAN Mein Lieblings-Skigebiet ist und<br />

bleibt Balderschwang. Da haben wir alle<br />

das Skifahren gelernt. An bestimmten<br />

Tagen ist dort nach wie vor<br />

relativ wenig los. Zudem stehen<br />

einem viele Pisten-Kilometer<br />

zur Verfügung. Der coolste<br />

Hang ist die „Alte Standard“,<br />

zwar relativ flach, aber man ist<br />

immer alleine unterwegs. Zur<br />

Einkehr gehe ich in den Boden<br />

Balderschwang (früher: Bodensee-<br />

Hütte). Das war schon immer unser<br />

Treffpunkt – gemütlich, mitten im Skigebiet.<br />

Und der Wurstsalat ist unübertroffen.<br />

Foto: Ralf Lienert (Johanna), imago (Sebastian)<br />

<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 143

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