PINwand Nr. 327
Weinmailing Ausgabe August 2021 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender
Weinmailing Ausgabe August 2021 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender
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Guillaume Gros<br />
LUBERON FRANKREICH<br />
© Vincent Boisot<br />
und Nacht zu einer ausgeprägten Frische im fertigen Wein und<br />
es gibt genügend Wasser zur Vermeidung von Trockenstress<br />
in den heißen Sommern, weshalb Reifeblockaden der Beeren<br />
stets ausbleiben. Das sehr heterogene Terroir dieser exzellenten<br />
Weinberge ähnelt zudem den herausragenden Gegebenheiten<br />
in Gigondas – wobei natürlich jede einzelne dieser naturnah bewirtschafteten<br />
Parzellen über ihr spezifisches Mikroklima verfügt.<br />
Der alles entscheidende Aspekt in Guillaumes Schaffen im<br />
Weinberg dreht sich um die Frage, in jeder einzelnen Lage den<br />
optimalen Zeitpunkt für die Lese zu finden, den Punkt also, an<br />
dem die Trauben ihre höchste physiologische Reife erreicht haben.<br />
Es darf keinesfalls zu früh geerntet werden, allerdings gilt<br />
es jegliche Überreife zu vermeiden, da diese später im Wein zu<br />
einer „marmeladigen“ Stilistik führen würde.<br />
Unter Insidern und in der südfranzösischen Winzerszene gelten<br />
Guillaumes Rotweine mittlerweile als absoluter Geheimtipp<br />
und als die Referenz ihrer aufstrebenden Appellation! Es<br />
sind rare Glücksfälle für echte Genießer, vibrierend lebendig,<br />
originell wie originär – Frucht- und Texturvergnügen pur.<br />
Diese Weine (sein „Weißer“ inklusive) schaffen im Luberon neue<br />
Qualitätsdimensionen und sind in ihrer berauschenden Natürlichkeit<br />
so atemberaubend präsent wie die herrliche, wildromantische<br />
Landschaft selbst. In ihrer Qualität großen Châteaufneufs<br />
ebenbürtig, stilistisch in ihrer Jugend jedoch ungestümer, mit<br />
knackigen Tanninen (die immer ein mehr Zeit benötigen, um<br />
sich abzuschleifen – bei ihren Pendants aus der Rhône-Ebene<br />
geht das etwas schneller) und einer dafür umso traumhafteren<br />
Frische gesegnet. Großartige urwüchsige Weine von der südlichen<br />
Rhône, die das Herz jedes Weinliebhabers höherschlagen<br />
lassen, der auf der Suche nach Authentizität und „Wahrheit“ ist.<br />
Nicht zögern, immer etwas wagen und: unbedingt probieren!<br />
Wie konnte es binnen kürzester Zeit zu diesem „Katapultstart“<br />
unter die erste Riege der Rhône-Winzer kommen? Nun, in Kreisen<br />
der Szene-Insider war dies keine Überraschung, denn allen<br />
war klar, was für ein extrem ambitionierter Jungwinzer sich in<br />
diesem hügeligen Terroir (südöstlich von den in den letzten<br />
Jahren zu großem Ruhm gekommenen Weinbergen des malerischen<br />
Mont Ventoux gelegen) engagierte. Denn Guillaume Gros<br />
zog es (schon vor seinem ersten richtigen Schritt in dieses „neue<br />
Leben“) in seiner Freizeit – während seiner gesamten Tätigkeit<br />
als Sommelier – immer wieder zu den Quellen seiner Passion und<br />
damit zu Winzern mit echter Leidenschaft für ihren Beruf. Die<br />
Idee, selbst Wein zu produzieren wurde immer stärker, und so<br />
wagte er schließlich, ausgestattet mit einem reichen Schatz an<br />
praktischen Erfahrungen nach mehrjähriger Lehrzeit bei großen<br />
Meistern der Zunft – bei André Ostertag im Elsass, Yves Gras auf<br />
Santa Duc und Christophe Sabon auf der Domaine La Janasse<br />
in Châteauneuf-du-Pape – den Schritt in die Selbständigkeit.<br />
An den klimatisch privilegierten Nordhängen (!) der Côtes du<br />
Luberon kaufte er erstklassige Parzellen. Hier führen kühle<br />
Nächte und sehr große Temperaturunterschiede zwischen Tag<br />
© Domaine Guillaume Gros<br />
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