SPIEGEL START 01/2021
Das Magazin für Uni und Arbeit SPIEGEL START ist der Begleiter für Studierende auf ihrem Weg zum ersten Job und richtet sich an junge Leute unter 30 Jahre. Bei SPIEGEL START steht der Mensch im Mittelpunkt: Themen wie z.B. Partnerschaft und Familie, Arbeitswelt, das Erreichen individueller Ziele und Lebensträume stehen im Vordergrund. Die erste Ausgabe erscheint am 02.10.2021. Ab 2022 erscheint SPIEGEL START vier Mal im Jahr.
Das Magazin für Uni und Arbeit
SPIEGEL START ist der Begleiter für Studierende auf ihrem Weg zum ersten Job und richtet sich an junge Leute unter 30 Jahre.
Bei SPIEGEL START steht der Mensch im Mittelpunkt: Themen wie z.B. Partnerschaft und Familie, Arbeitswelt, das Erreichen individueller Ziele und Lebensträume stehen im Vordergrund.
Die erste Ausgabe erscheint am 02.10.2021. Ab 2022 erscheint SPIEGEL START vier Mal im Jahr.
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WAS GEHT ... IN POLITIK, WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT
JOBMARKT
Corona-Tief überwunden
Nebenjobs wurden gekündigt, Ausbildungsverträge doch nicht
unterschrieben, Stellen gestrichen: Am Anfang der Corona -
pandemie erschien die Situation für junge Menschen auf dem
Arbeitsmarkt dramatisch.
Inzwischen hat sie sich aber wieder entspannt. Das zeigt
auch die Statistik zur Jugendarbeitslosigkeit: In den ersten Pandemiemonaten
stieg die Arbeitslosenquote bei unter den 25-
Jährigen stark an, auf 6,9 Prozent im August 2020. Seitdem ist
sie wieder gesunken, auf zuletzt 5,4 Prozent. Im Gegensatz zu
anderen Altersgruppen stellt die Bundesagentur für Arbeit keinen
Arbeitslosenquote bei Menschen unter 25 Jahren
und insgesamt, in Prozent
7
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5
4
3
Jan
2020
IMMOBILIEN
Warum es immer schwerer wird,
das erste eigene Heim zu kaufen
D
ie
Beginn der Coronapandemie
Apr Juli Okt Jan
2021
S Quelle: Bundesagentur für Arbeit
Apr
Corona effekt mehr fest,
das heißt: Auch ohne
Pandemie wären aktuell
5,4 Prozent der unter
25-Jährigen arbeitslos.
Im Gegensatz zu anderen
EU-Ländern ist die
Jugendarbeitslosigkeit
in Deutschland übrigens
generell sehr niedrig.
In Griechenland
und Spanien etwa hatte
zuletzt mehr als
jede:r dritte 15- bis 24-
Jährige keinen Job.
Deutschen sind ein Volk der Mieter:innen – und der Träumer:innen.
Viele wünschen sich eine frei stehende Immobilie im Grünen oder, wenn
das zu teuer ist, wenigstens eine eigene Wohnung. Doch der Umzug in die
eigenen vier Wände wird gerade für junge Menschen immer schwerer. Im Jahr
1999 betrug die Wohneigentumsquote bei den 25- bis 34-Jährigen 23 Prozent –
im Jahr 2017 waren es nur noch 12 Prozent, wie eine Studie des Instituts der deutschen
Wirtschaft (IW) zeigt.
Zwar sind die Bauzinsen in den vergangenen Jahren auf ein historisch niedriges
Niveau gefallen, doch zumindest in Städten haben die Menschen nichts
davon. Denn dort sind die Kaufpreise stark gestiegen. Das bedeutet, dass Immobilienkäufer:innen
viel mehr Eigenkapital mitbringen müssen als früher. Expert:innen
empfehlen, mindestens 10 bis 20 Prozent des Kaufpreises aus eigenen Ersparnissen
zu zahlen, dazu alle Kaufnebenkosten für den Notar, die Maklerin
und die Grunderwerbsteuer. Bei einer Immobilie in der Stadt kommt da schnell
eine sechsstellige Summe zusammen.
Für junge Menschen ist es zunehmend schwer, solche Summen aus eigener
Kraft zusammenzusparen. Denn viele Jobs sind unsicherer als früher, befristete
Verträge häufen sich in vielen Branchen. Studien zeigen, dass das verfügbare Einkommen
der Millennials sinkt, verglichen mit dem Einkommen der vorherigen
Generation im selben Alter. Viele schaffen es deshalb nur noch ins Eigentum,
wenn sie geerbt haben. Doch weil die Lebenserwartung steigt, müssen Millennials
und die Folgegenerationen länger warten, bis sie ihre Eltern beerben. Dadurch
dürften künftige Immobilienkäufer:innen sogar noch älter werden.
Juli
5,6
5,4
ANLAGE
»NUR GELD IN KRYPTO
INVESTIEREN, AUF
DAS MAN VERZICHTEN
KANN«
Von Bitcoin über Ether bis Cardano:
Kaum ein Thema sorgt in der
Finanzbranche gerade für so viel
Aufsehen wie der Aufstieg der
Kryptowährungen. El Salvador verwendet
Bitcoin seit Kurzem als gesetzliches
Zahlungsmittel, als erstes
Land weltweit. In erster Linie ist
Krypto aber ein Weg, um Geld anzulegen
und – so zumindest die
Hoffnung – zu vermehren.
Krypto-Investments sind allerdings
ziemlich riskant: »Der Markt
ist extrem volatil«, sagt Margarethe
Honisch, Gründerin des Finanzblogs
Fortunalista. Wie bei allen
Risikoinvestments sei die Gewinnchance
hoch – das Verlustrisiko
aber auch. Allein zwischen Januar
und April dieses Jahres legte der
Bitcoin-Kurs um 20 000 Dollar zu,
drei Monate später war er wieder
um mehr als 20 000 Dollar gefallen.
Wer in Krypto investiert, muss also
wissen: Das gesamte Geld könnte
weg sein. Für den Weg zur sicheren
Altersvorsorge eignen sich Krypto-
Anlagen also nicht.
Wer dennoch Geld in Bitcoin
und Co. stecken möchte, müsse das
Prinzip dahinter verstehen, sagt
Honisch, und sich absichern: »Die
Recherche zur Sicherheit der An -
lage sollte mindestens so lange
dauern wie jene zur eigentlichen
Währung.« Investieren kann man
entweder über ein Krypto-Wallet,
also eine digitale Brieftasche, oder
über Broker-Apps. Inzwischen
bieten auch einige Banken Produkte
an. Honisch rät dazu, den Krypto-
Anteil im Portfolio auf fünf bis zehn
Prozent zu begrenzen: »Nur Geld
in Krypto investieren, auf das man
verzichten kann.« Den Rest solle
man auf Tages- und Festgeldkonten
sowie Aktien-ETFs aufteilen.
34 SPIEGEL START Nr. 1 / 2. 10. 2021
Foto: Steinach / imago images