Winter
| Die Dinge müssen sich weiterdrehen - Coverinterview mit Hubert Wetschnig | | Zu Tisch mit ... Christoph M. Achammer | | Hoch hinaus - Wie sich die Pandemie auf Wartungsverträge auswirkt | Greenwashing - es braucht mehr Tiefgang | Kommentare unter anderem von Andreas Gobiet, Julia Gorschkowa, Hannes Gerstmann, Clemens Hecht, Philipp Kaufmann und Alexander Bosak, Andreas Kreutzer, Yasmin Obojkovits | | Exklusiv im Fokus-Interview: Clemens Demacsek | | Was erwartet die Baubranche: Erich Benischek, Lukas Sattlegger, Georg Stadlhofer | Nachhaltigkeit auf Baustellen mit: Stefan Graf, Helmut Berger, Harald Mezler |mSanieren im Bestand: Herbert Hetzl, Helga Noack, Heinz Hackl, Robert Lechner |
| Die Dinge müssen sich weiterdrehen - Coverinterview mit Hubert Wetschnig |
| Zu Tisch mit ... Christoph M. Achammer |
| Hoch hinaus - Wie sich die Pandemie auf Wartungsverträge auswirkt | Greenwashing - es braucht mehr Tiefgang
| Kommentare unter anderem von Andreas Gobiet, Julia Gorschkowa, Hannes Gerstmann, Clemens Hecht, Philipp Kaufmann und Alexander Bosak, Andreas Kreutzer, Yasmin Obojkovits |
| Exklusiv im Fokus-Interview: Clemens Demacsek |
| Was erwartet die Baubranche: Erich Benischek, Lukas Sattlegger, Georg Stadlhofer | Nachhaltigkeit auf Baustellen mit: Stefan Graf, Helmut Berger, Harald Mezler |mSanieren im Bestand: Herbert Hetzl, Helga Noack, Heinz Hackl, Robert Lechner |
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Wolfgang Kradischnig,<br />
Delta<br />
Ich denke, dass sich die „überhitzte“ Marktsituation<br />
wieder etwas abkühlen wird. Das<br />
heißt, dass die Auftragslage mit Frühjahr<br />
2022 wieder auf dem Niveau der Vorjahre sein<br />
wird. Die Rohstoffthematik hat sich bis dahin<br />
wahrscheinlich auch entspannt, dennoch bin<br />
ich der Überzeugung, dass die Endlichkeit der<br />
Ressourcen dazu führen wird, dass Gebäude<br />
rohstoffsparsamer (Bestandssanierungen) und<br />
rohstofferhaltender (Rückbaukonzepte, Urban<br />
Mining) geplant werden müssen. Bauprojekte<br />
werden sich aufgrund der hohen Baupreise<br />
maximal verschieben, aber nicht stillgelegt<br />
werden – wenn der Bedarf da ist, muss letztlich<br />
trotzdem gebaut werden. Entscheidend sind<br />
dabei die EU-Taxonomie und der European<br />
Green Deal: Wir müssen Gebäude nachhaltig<br />
bauen, damit sie finanzierbar bleiben.<br />
Investitionen in die Infrastruktur kann ich<br />
aus unserer Hochbauexpertise heraus so<br />
einschätzen, dass diese notwendig sind und<br />
weiterhin sein werden – mehr denn je werden<br />
Kindergärten, Schulen und Wohnungen sowie<br />
gesundheitstechnische und pharmatechnische<br />
Bauten gebraucht. Ich glaube, dass es<br />
der Wirtschaft gutgehen wird, allerdings wird<br />
ein immer stärkerer Druck auf jenen lasten,<br />
die nicht in der Lage sind, ihr Business nachhaltig<br />
auszurichten. Jene Unternehmen, die<br />
sich jetzt auf nachhaltige Lösungen und Geschäftsmodelle<br />
vorbereiten, werden hingegen<br />
weiterhin gefragt sein. Wir haben gelernt, mit<br />
der Pandemie umzugehen, und sind mittlerweile<br />
in der Lage, sowohl im Bürobereich als<br />
auch im Baustellenbereich durch Einhaltung<br />
entsprechender Hygiene- und G-Regeln unser<br />
Business erfolgreich weiter zu betreiben. Auch<br />
in der Angebotslegung hat sich durch Corona<br />
eigentlich nichts wesentlich geändert.<br />
Erich Frommwald,<br />
Kirchdorfer-Gruppe<br />
Auch in der Kirchdorfer-Gruppe sind die Auftragsbücher<br />
bis weit in das kommende Jahr<br />
gut gefüllt, insbesondere in den Bereichen<br />
Hoch- und Tiefbau sowie Infrastruktur. Es gibt<br />
einige Projekte, die von diesem Jahr auf 2022<br />
verschoben wurden. Den Hauptgrund hierfür<br />
sehen wir in der mangelnden Verfügbarkeit<br />
von Rohstoffen, Vormaterialien und vor allem<br />
von Personal. Möglicherweise spielen auch die<br />
höheren Herstellungskosten eine Rolle.<br />
Eine durchaus positive Entwicklung lässt sich<br />
bei zukünftigen Investitionen in die Infrastruktur<br />
feststellen. Speziell der Bahnbereich<br />
wird weiterhin eine große Rolle spielen. Wir<br />
gehen davon aus, dass die Umsätze des ersten<br />
Halbjahres 2022 nicht ganz denen von 2021<br />
entsprechen werden. Im zweiten Halbjahr<br />
sollten wir aber zumindest die Umsätze dieses<br />
Jahres erreichen.<br />
Die Pandemie hat uns gelehrt, dass es zu unvorhersehbaren<br />
„Störungen“ von bisher ungeahnter<br />
Tragweite kommen kann. Dadurch<br />
wurde unser Risikobewusstsein geschärft. Projekte<br />
jeglicher Art – nicht zuletzt zukünftige<br />
Investitionen – wurden kritischer betrachtet.<br />
Skurrile Preisentwicklungen von beispielsweise<br />
Energie, Treibstoffen oder Stahl haben<br />
zu einer unerwarteten Veränderung in der<br />
Angebotslegung geführt. Angebote haben<br />
eine kürzere Gültigkeit, und Indikatoren für<br />
die wesentlichen Kostentreiber wie Stahl oder<br />
CO2 werden nun miteinbezogen.<br />
<strong>Winter</strong> 2021<br />
129