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Winter

| Die Dinge müssen sich weiterdrehen - Coverinterview mit Hubert Wetschnig | | Zu Tisch mit ... Christoph M. Achammer | | Hoch hinaus - Wie sich die Pandemie auf Wartungsverträge auswirkt | Greenwashing - es braucht mehr Tiefgang | Kommentare unter anderem von Andreas Gobiet, Julia Gorschkowa, Hannes Gerstmann, Clemens Hecht, Philipp Kaufmann und Alexander Bosak, Andreas Kreutzer, Yasmin Obojkovits | | Exklusiv im Fokus-Interview: Clemens Demacsek | | Was erwartet die Baubranche: Erich Benischek, Lukas Sattlegger, Georg Stadlhofer | Nachhaltigkeit auf Baustellen mit: Stefan Graf, Helmut Berger, Harald Mezler |mSanieren im Bestand: Herbert Hetzl, Helga Noack, Heinz Hackl, Robert Lechner |

| Die Dinge müssen sich weiterdrehen - Coverinterview mit Hubert Wetschnig |
| Zu Tisch mit ... Christoph M. Achammer |
| Hoch hinaus - Wie sich die Pandemie auf Wartungsverträge auswirkt | Greenwashing - es braucht mehr Tiefgang
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Zum Autor<br />

Clemens Hecht, Sprecher der ARGE Qualitätsgruppe Wärmedämmsysteme<br />

(QG), Referent an der WKO, Geschäftsführer<br />

der Fachvereinigung Mineralwolleindustrie (FMI), Tätigkeit in<br />

verschiedenen nationalen und europäischen Verbänden.<br />

Wie werden Wandflächen rund?<br />

Durch Kreislaufwirtschaft!<br />

Kommentar: Clemens Hecht<br />

Für den Vollwärmeschutz wird in Österreich zu etwa 80 Prozent<br />

Extrudiertes Polystyrol (EPS), umgangssprachlich auch als Styropor bekannt,<br />

für die Dämmung verwendet. Da diese Komponente wesentlich<br />

für den Vollwärmeschutz ist, dreht sich für die Kreislaufwirtschaft auch<br />

alles um die Frage: „Was tun mit dem EPS, wenn es nicht mehr gebraucht<br />

wird?“ EPS besteht zu circa 98 Prozent aus Luft, die restlichen zwei Prozent<br />

Material können in den Rohstoffkreislauf zurückkehren, für neues<br />

EPS. In Holland wurde dieses Jahr eine solche Wiederverwertungsanlage<br />

in Betrieb genommen. Wir, die ARGE Qualitätsgruppe Wärmedämmsysteme,<br />

sind Mitglied der Non-Profit-Genossenschaft PolyStyreneLoop<br />

(www.polystyreneloop.eu).<br />

Möglichkeiten nutzen<br />

Auch wenn sich aufgrund der langen Lebensdauer der verwendeten<br />

WDVS (Wärmedämmverbundsysteme) die aktuellen Rücklaufmengen<br />

in Grenzen halten, gibt es Verwertungsmöglichkeiten für den<br />

Dämmstoff EPS. Solvolyse nennt sich die Lösung.<br />

Die technische und wirtschaftliche<br />

Durchführbarkeit von EPS-Recycling wurde 2016 mit einer Pilotanlage<br />

aufgezeigt. Basis dafür ist CreaSolv®, ein Prozess entwickelt vom Fraunhofer<br />

Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV.<br />

Langfristig gesehen soll überhaupt nichts mehr entsorgt werden. Unser<br />

Ziel ist, alles was produziert wird, im Kreislauf zu halten. Grundsätzlich gibt<br />

es drei Möglichkeiten der Weiter- bzw. Wiederverwertung von Alt-EPS:<br />

- Aufdoppelung auf bestehende WDVS (sollte das System dann tatsächlich<br />

irgendwann nicht mehr verwendet und rückgebaut werden,<br />

gelten die zwei folgenden Punkte)<br />

- Rohstoffliche Verwertung: Zuführung in den Produktionskreislauf<br />

der Dämmstoffe (u. a. CreaSolv®-Verfahren)<br />

- Energetische Verwertung: Dieser Bereich ist von großer praktischer<br />

Bedeutung- EPS kann z. B. zu einem Anteil von 2 Prozent des Brenngutgewichts<br />

mit dem Hausmüll restlos verbrannt werden.<br />

Langlebigkeit<br />

Aufgrund der Langlebigkeit von (qualitativ verarbeiteten) WDVS gibt es<br />

aktuell ein sehr geringes Abfallaufkommen von EPS aus WDVS, selbst<br />

der Pilotanlage fehlte es an Versuchsmaterial. Da hier das Stichwort<br />

Flammschutzmittel themenschwer wiegt: HBCD als Flammschutzmittel<br />

wird für die Produktion von EPS in Österreich bereits seit Anfang<br />

2016 nicht mehr verwendet. HBCD wurde durch ein polymeres<br />

Flammschutzmittel ersetzt. In der Experimente-Show „DämmWeise“<br />

mit Kabarettist Martin Puntigam (bekannt von den Science Busters)<br />

veranschaulichte ich übrigens diesen Rückgewinnungsprozess.<br />

https://www.youtube.com/watch?v=tkDuM6oMJx8<br />

Rund vierzig Prozent der verbrauchten Energie in Europa entfallen auf<br />

den Gebäudesektor. Das bedeutet, dass Klimaziele nur mit erheblichen<br />

Verbesserungen bei der Energieeffizienz im Gebäudebestand erreicht<br />

werden können. Daher mein Fazit: Dämmen macht Sinn.<br />

<strong>Winter</strong> 2021<br />

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