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Winter

| Die Dinge müssen sich weiterdrehen - Coverinterview mit Hubert Wetschnig | | Zu Tisch mit ... Christoph M. Achammer | | Hoch hinaus - Wie sich die Pandemie auf Wartungsverträge auswirkt | Greenwashing - es braucht mehr Tiefgang | Kommentare unter anderem von Andreas Gobiet, Julia Gorschkowa, Hannes Gerstmann, Clemens Hecht, Philipp Kaufmann und Alexander Bosak, Andreas Kreutzer, Yasmin Obojkovits | | Exklusiv im Fokus-Interview: Clemens Demacsek | | Was erwartet die Baubranche: Erich Benischek, Lukas Sattlegger, Georg Stadlhofer | Nachhaltigkeit auf Baustellen mit: Stefan Graf, Helmut Berger, Harald Mezler |mSanieren im Bestand: Herbert Hetzl, Helga Noack, Heinz Hackl, Robert Lechner |

| Die Dinge müssen sich weiterdrehen - Coverinterview mit Hubert Wetschnig |
| Zu Tisch mit ... Christoph M. Achammer |
| Hoch hinaus - Wie sich die Pandemie auf Wartungsverträge auswirkt | Greenwashing - es braucht mehr Tiefgang
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| Exklusiv im Fokus-Interview: Clemens Demacsek |
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Zum Autor<br />

Andreas Gobiet, Präsident des Verbands der Ziviltechniker-<br />

und Ingenieurbetriebe (VZI).<br />

Kreislaufwirtschaft: Die Wiederentdeckung<br />

des Ur-Menschlichen<br />

Kommentar: Andreas Gobiet<br />

Recycling und Wiederverwendung sind natürliche Verhaltensweisen<br />

des Menschen seit tausenden von Jahren. Allerdings hat erst die Moderne<br />

das Nicht-Recycling erfunden. Doch werfen wir mal einen kurzen<br />

Rückblick in unsere „nähere“ Vergangenheit: Schon in der Steinzeit<br />

wurden Werkzeuge oder Bauten recycliert und wiederverwendet. Vor<br />

etwa 2.000 Jahren, also bei den gar nicht so „alten Römern“, wurde das<br />

Prinzip des Wiederverwendens von Baustoffen ökonomisiert, das heißt,<br />

in sämtlichen Städten des Imperiums gab es in der Nähe von Friedhöfen<br />

(sic!) Wertstoffhöfe, wo Baumaterialien von „rückgebauten“ Häusern,<br />

Tempeln etc. gesammelt, klassifiziert und an damalige Baufirmen zum<br />

Bau von neuen Gebäuden wieder verkauft wurden. Das nenne ich mal<br />

eine durchdachte und nachhaltige Kreislaufwirtschaft der Antike!<br />

Neu als Trend<br />

Erst mit der industriellen Revolution und des damit einher gehenden<br />

gewinnmaximierenden Wirtschaftssystems wurde es „en vogue“ alles<br />

neu zu produzieren, zu bauen, zu konsumieren. Das ging eine Zeit lang<br />

gut, aber nur bis zu dem Zeitpunkt, da sich das Klima begann zu ändern,<br />

Umweltkatastrophen häufiger wurden und die Ressourcen merklich immer<br />

weniger wurden. Das Prinzip des Neuen und des immer mehr<br />

bekam ein Fragezeichen zur Seite gestellt, das seit einigen Jahren<br />

immer größer wurde. Aus dem Fragezeichen wurde rasch der hart<br />

gefühlte Klimawandel, Baustoffe wurden und werden immer teurer<br />

und rarer, Immobilienpreise explodieren und wir fragen uns:<br />

Wie kann Wohnen leistbar bleiben (wieder werden)?<br />

Bevor das geschehen kann, müssen alle Materialien für den Bau gesammelt,<br />

klassifiziert und digital erfasst werden. Das ist die Stunde des<br />

BIM-Merkmalservers, in dem genau diese Daten gesammelt und dann<br />

genutzt werden können.<br />

Gemeinsam mit Digital Findet Stadt, dem AIT Austrian Institute of<br />

Technology, Austrian Standard und zahlreichen anderen Playern der<br />

Branche arbeitet der VZI an der Weiterentwicklung der bestehenden<br />

BIM-Definitionen. Es geht darum, eine gemeinsame Sprache für BIM<br />

zu finden, ein einheitliches BIM-Vokabular. Dafür sollen 30.000 Properties/Merkmale<br />

produkt-, hersteller- und interessensneutral definiert<br />

werden, die kostenlos für alle zugänglich sein sollen und die Basis für<br />

eine zeitgemäße und digital funktionierende Kreislaufwirtschaft sind.<br />

Damit sichern sich die Städte ihre Zukunft, in dem sie Umweltschäden<br />

vermeiden, den Menschen ihre (leistbare) Lebensqualität und auch in<br />

Zukunft eine wettbewerbsfähige Wirtschaft sichern. Und das gelingt<br />

nur, wenn die Wertschöpfung vom Verbrauch endlicher Ressourcen<br />

entkoppelt wird, damit diese nachhaltig wird.<br />

Daten sammeln<br />

Dem Fetisch des ungehemmten Ressourcenverbrauchs in der<br />

Bauwirtschaft muss eine Ökonomie des Teilens, der Wiederverwendung<br />

und Recyclings entgegengestellt werden. Das heißt, dass<br />

die aktuelle lineare Ökonomie durch eine vernunftbasierte und<br />

nachhaltige zyklische Kreislaufwirtschaft ersetzt werden muss,<br />

die alle Materialien in den Produktionszyklus zurückfließen lässt.<br />

Fotos: Adobe Stock<br />

90 BauTecFokus

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