Positionen & Meinungen 66 BauTecFokus
Als ersten Gang bekommen wir Calamari, Jakobsmuscheln, Garnelen und Oktopus. Ich möchte wissen, ob es bei den Planern angekommen sei, wie wichtig ESG in ihrer Arbeit ist. „Ich denke schon. Aber die meisten Planungsprozesse sind so aufgestellt, dass sie diese nicht erfüllen können.“ ATP sei mit dem Unternehmen ATP sustain gut aufgestellt. Achammer verweist auf drei Alleinstellungsmerkmale von ATP: „Das erste ist, wir sind in Europa von der Größenordnung mit über tausend Mitarbeitern Nummer eins und gehen bei jeder Aufgabe vom Kernprozess des zukünftigen Nutzers aus. Das zweite und entscheidende ist, dass wir schon seit 1976 integral aufgestellt sind, von den damals 60 Angestellten waren 40 Architekten und die anderen 20 Tragwerksplaner, HKLS-Ingenieure, Logistiker etc. Das haben wir vom Prozentsatz beibehalten. Die dritte Unterscheidung vom Markt ist, dass wir kein Signature-Office, sondern ein Corporate-Office sind, in einer lernenden Organisation. Wir haben keine Finanzbeteiligung, wir gehören nur den tätigen Architekten und Ingenieuren.“ Bei der Planung eines Gebäudes ist Achammer bedingungslos. „Wir bauen ein Haus nur dann, wenn wir nach dem durchgängigen Verstehen des Kernprozesses, den dieses Haus bedienen soll, von diesem überzeugt sind. Wir haben schon Kunden für immer gewonnen, indem wir beim ersten Mal kein Haus für sie gebaut haben.“ Die DNA von ATP ist der Industriebau. „Da kommen wir her. Wir bauen immer noch 25 bis 30 Prozent für Forschung, Entwicklung und Produktion. Die Planung für die Industrie hat eine andere Logik als die Immobilienindustrie. Wir schauen uns beispielsweise genau an, wie ein Auto zusammengebaut wird, dann schauen wir uns die Facilities an und planen erst dann, wenn alles funktional ist.“ Ein Bild im Kopf Als nächstes serviert uns Dario istrische Fuzi mit schwarzen Trüffeln und dazu einen Kozlović Malvazija, eine starke Rebsorte, die typisch für die istrische Region ist. Die kroatischen Weine haben sich gut entwickelt, stelle ich fest. Achammer erzählt von seinen 20 ATP architekten ingenieure Die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Architektur und Ingenieurwesen sowie modernes Wissensmanagement ließen ATP architekten ingenieure zum führenden europäischen Büro für integrale Planung werden. Mehr als 1.000 Mitarbeitende an derzeit elf Standorten in DACH+CEE planen für Auftraggeber aus Forschung & Industrie, Handel, Immobilienwirtschaft und Gesundheitswesen, unterstützt durch eigene Forschungs-, Sonderplanungs- und Consulting-Gesellschaften. Jahren Lehrtätigkeit an der Universität. „Interdisziplinarität muss man täglich üben, weil unsere Branche so heterogen ist. „Ein junger Mensch, der sich entscheidet, Architektur zu studieren, hat ein Bild im Kopf. Nach 20 Jahren erhält er schwarz gekleidet den Pritzker-Preis und weist in seiner Dankesrede auf die hin, die ihm den Weg dorthin erschwert haben, die Bauherren, die Ingenieure etc. Die Ingenieure der Tragwerksplanung müssen die Bilder, die ihm die Architekten vorlegen, dazu bringen, dass sie gebaut werden können, und die Haustechnik sorgt dafür, dass die Gebäude bewohnt werden können. Auf den Universitäten wird massiv akademisch gelehrt, wie das geht. In der Praxis muss dann die Interdisziplinarität gelernt werden.“ ATP habe eine Größe erreicht, wo es gelinge, über Standorte hinweg das Thema Zusammenarbeit zu leben und diesen integralen Ansatz zu beschleunigen. „Wenn man daran denkt: Am Anfang saßen sechs Architekten und drei Haustechniker, ein Tragwerksplaner und ein Elektriker zusammen, und es war extrem schwierig, denen beizubringen, dass sie gemeinsam ein Haus entwerfen sollen. Da hat sich viel getan.“ Integrale Planung Eine Übernahme eines Haustechnikbüros in Zürich ist gescheitert. „Der Chef war von der Idee der integralen Planung begeistert, die Mannschaft bestand aus großartigen Haustechnikern. Ein Jahr haben wir auf Probe zusammengearbeitet, bevor wir die Übernahme besiegeln hätten sollen. Es ging um eine Fabrik für die IWC, da sitzen viele Uhrmacher und bauen die Uhren zusammen. Das Projekt war prädestiniert für die Zusammenarbeit von Architektur und Haustechnik, ein Schmuckstück. Doch die Haustechniker wollten einen Plan zum Rechnen haben. Sie könnten nicht entwerfen, das sei Aufgabe der Architekten, sagten sie. Die Erkenntnis daraus war, dass in der Regel ein, zwei Jahre notwendig sind, bis ein integraler Kreis entsteht. Es überfordert immer noch die Leute, auch die Architekten, wenn sie sich plötzlich mit Tragwerksplanern und Haustechnikern im Entwurf auseinandersetzen müssen.“ Die Arbeit in der Praxis ATP arbeitet in drei Ringen. Im Zentrum sind die Architekten und Ingenieure, außen die Forschungs- und Sonderplanungsgesellschaften, ATP sustain, Health und die MINT architects in Zürich und Deutschland für Interior, ganz außen gibt es Consultingeinheiten. „Das sind jene, die die Verbindung zwischen der Unternehmens- und Immobilienstrategie vermitteln. Diese drei Ringe sind derzeit unser Unternehmensorbit, und aus dem heraus kommt das Nachhaltigkeitsthema, das wir schon lange spielen. Dieses bilden wir auch virtuell ab. Seit sechs Jahren bauen wir unsere Häuser nur mehr virtuell. Oft müssen wir uns damit abfinden, dass viele Projektsteuerer unsere Modelle nicht in Pläne umsetzen können. Aber im Wesentlichen ist die Modellierung des Gebäudes der Beginn dieser Nachhaltigkeitsgeschichte. Wir simulieren im Planungsstadium nicht <strong>Winter</strong> 2021 67
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