4 be gender - Frauengesundheitszentrum Graz
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an.“ Eine Interviewpartnerin <strong>be</strong>dauert, dass sie aufgrund ihrer Krankheit „[...] nicht<br />
machen konnte, was ich gerne gemacht hätte.“ Eine Frau meint, dass ihr nach<br />
eigener Definition „schlechtes Auftreten vor Menschen“ mit ihrer Behinderung<br />
zusammenhinge: „Da kommt mir schon vor, dass das auch aufgrund der<br />
Behinderung auch ist.“<br />
Eine Frau spricht in diesen Zusammenhang von Partnerschaft: „Es geht auch bis zu<br />
dem Thema Verlust der Partnerschaft. Also ich ha<strong>be</strong> jetzt […] in diesem Handicap in<br />
dieser Situation vier Jahre lang eine Beziehung gelebt und die a<strong>be</strong>r auch aufgrund<br />
des Handicaps gescheitert ist. Also so auch wie mein Mann aus dem Grund<br />
gegangen ist, weil er gesagt hat, er kann einfach nicht mehr mit der Behinderung.<br />
[…] Und das sind einfach Dinge, wo ich einfach denke, ja, darf ich nicht mehr le<strong>be</strong>n?<br />
[…]“ Zum Thema Mutterschaft meint sie: „[...] Es ist ganz definitiv klar, ich ha<strong>be</strong><br />
sel<strong>be</strong>r, ich werde sel<strong>be</strong>r keine Kinder ha<strong>be</strong>n. [...] Also das [...] war ein sehr<br />
schmerzhafter Trauerprozess.“<br />
Stellenwert von Ar<strong>be</strong>it<br />
Alle Interviewpartnerinnen messen Ar<strong>be</strong>it in ihrem Le<strong>be</strong>n einen sehr hohen<br />
Stellenwert <strong>be</strong>i. Wichtig ist den Frauen, eine Beschäftigung zu ha<strong>be</strong>n: „Weil wenn ich<br />
nämlich keine Ar<strong>be</strong>it ha<strong>be</strong> und daheim sitze, das zipft mich auch an. [...] Nein, wird<br />
mir langweilig.“ Wesentlich ist die Bestätigung, gebraucht zu werden und etwas<br />
leisten zu können. „Es ist für mich wichtig, weil es ist eine Bestätigung, finde ich,<br />
dass man gebraucht wird.“ In diesem Zusammenhang wird wiederum der<br />
Zusammenhang zwischen Ar<strong>be</strong>it und Selbstwert thematisiert: „Es ist ja <strong>be</strong>wiesen,<br />
dass wenn Leute längere Zeit ar<strong>be</strong>itslos sind, dass sie [das] Selbstwertgefühl<br />
verlieren, weil die Tagesstruktur fällt dann weg und das Gefühl dazu zu gehören fällt<br />
weg.“ Auch der gesellschaftliche Wert der eigenen Ar<strong>be</strong>it wird angesprochen. Die<br />
Folge von längerer Zeit ohne Beschäftigung ist, „man fühlt sich manchmal wie ein<br />
Sozialschmarotzer. [...] Fühlt man sich nicht wohl in der Haut.“ Nicht zuletzt ist Ar<strong>be</strong>it<br />
wichtig, weil man „sel<strong>be</strong>r Geld hat bzw. Geld verdient, worauf man stolz sein kann.“<br />
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