4 be gender - Frauengesundheitszentrum Graz
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dementsprechend organisiert: „Ich meine, natürlich schaut man dann und trainiert sie<br />
ein bisschen dahin und schreibt Checklisten, damit sie nichts vergisst.“ Auch im<br />
Unternehmen, das die blinde Frau <strong>be</strong>schäftigt, sind keine Änderungen notwendig,<br />
<strong>be</strong>tont wird, dass darauf geachtet wird, „dass sie wie jede andere Mitar<strong>be</strong>iterin auch<br />
<strong>be</strong>handelt wird.“<br />
Anders die Situation für Frauen mit körperlichen Einschränkungen. In einem Fall<br />
unterbreitete die Mitar<strong>be</strong>iterin mit Handicap selbst Vorschläge, zur Ver<strong>be</strong>sserung– z.<br />
B. „Türen mit Fühler“. Im anderen Unternehmen werden einige Anpassungen für<br />
notwendig erachtet. Diese werden <strong>be</strong>i der Planung für das neue Gebäude, das in<br />
Kürze <strong>be</strong>zogen wird, <strong>be</strong>rücksichtigt und sollen in Folge optimale Ar<strong>be</strong>its<strong>be</strong>dingungen<br />
für die Frau mit Behinderung bieten.<br />
In zwei Fällen verweist die Unternehmensleitung zurück an die Mitar<strong>be</strong>iterin mit<br />
Handicap „da kann sie Antwort ge<strong>be</strong>n“ bzw. auch an die direkte Vorgesetzte der<br />
Betroffenen „da bin ich zu wenig nah am Geschehen.“<br />
Erwartungen und Befürchtungen vor Ar<strong>be</strong>itseintritt der Frau mit Behinderung<br />
Häufig ha<strong>be</strong>n die Unternehmen keine speziellen Erwartungen an die künftige<br />
Mitar<strong>be</strong>iterin mit Behinderung. In einem Fall spricht die Leitung nicht von<br />
Erwartungen, sondern von Neugierde: [Ich] ha<strong>be</strong> sie von früher schon gekannt und<br />
war einfach [...] von dem her schon neugierig, wie sie das schafft. [...] Und ich war, ja,<br />
positiv ü<strong>be</strong>rrascht, wie das alles geht. Und dass man das alles schaffen kann.“ Auch<br />
ein anderer Unternehmer hatte keine Erwartungen, sondern man ging von <strong>be</strong>iden<br />
Seiten mit der Einstellung heran: „Ge<strong>be</strong>n wir uns einfach gegenseitig die Chance,<br />
dass wir uns kennen lernen können.“<br />
Ein Statement zu diesem Punkt lautet: „Ich ha<strong>be</strong> prinzipiell <strong>be</strong>i niemandem<br />
irgendwelche Erwartungen.“ Hier wird nach folgendem Prinzip vorgegangen: „Ich<br />
schaue immer, wofür sich derjenige eignet. Und dann teile ich dem die Ar<strong>be</strong>it zu.“<br />
Die Leitung eines anderen Unternehmens äußert sich ähnlich: „[...] Wir ha<strong>be</strong>n also an<br />
unsere <strong>be</strong>hinderten Mitar<strong>be</strong>iter an und für sich keine Erwartungen.“<br />
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