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4 be gender - Frauengesundheitszentrum Graz

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Bereits <strong>be</strong>i der Vorstellung dieses Forschungsansatzes im ExpertInnen<strong>be</strong>irat 30 vor<br />

Beginn der Untersuchung wurden Zweifel <strong>be</strong>züglich der Anwendbarkeit dieses<br />

Ansatzes <strong>be</strong>i der Zielgruppe angemeldet. Es wurde zu <strong>be</strong>denken gege<strong>be</strong>n, dass die<br />

Fähigkeit, ü<strong>be</strong>r das eigene Le<strong>be</strong>n erzählen zu können, die Fähigkeit zur Reflexion<br />

<strong>be</strong>inhaltet. Die/der Befragte muss in der Lage sein, reflexiv ü<strong>be</strong>r ihr/sein Le<strong>be</strong>n<br />

sprechen zu können, sich an die Vergangenheit zu erinnern und dies auch verbal in<br />

einer <strong>be</strong>stimmten Form ausdrücken können, sodass daraus eine Erzählung<br />

entstehen kann. Auf Grund ihrer <strong>be</strong>ruflichen Erfahrungen <strong>be</strong>zweifelten die<br />

ExpertInnen diese Fähigkeit <strong>be</strong>i manchen Frauen und Männern mit<br />

Lernschwierigkeiten.<br />

Diese Einschätzung hat sich in der Praxis <strong>be</strong>stätigt. Wir ha<strong>be</strong>n festgestellt, dass<br />

manche Frauen und Männer mit Lernschwierigkeiten sehr in der Gegenwart le<strong>be</strong>n<br />

und sich ihr Erinnerungsvermögen auf einen kurzen Zeitraum erstreckt. Manchmal<br />

sind es ein paar Wochen, manchmal reicht es ein paar Jahre zurück. Andere waren<br />

wiederum nicht in der Lage, von sich aus Themen anzusprechen, obwohl es ihnen<br />

<strong>be</strong>i gezieltem Nachfragen während des Gespräches doch möglich war, sich an<br />

Ereignisse in der Vergangenheit zu erinnern.<br />

Diese Erfahrungen führten zu einer teilweisen Änderung des ursprünglichen<br />

Ansatzes, indem wir, sobald wir die Notwendigkeit sahen, spontan dazu ü<strong>be</strong>rgingen<br />

mehr oder weniger oft Zwischenfragen zu stellen. Bei zwei Frauen und zwei Männern<br />

war jedoch auch dies nicht möglich. Diese Interviews liefen schlussendlich auf ein<br />

Zwiegespräch zwischen Interviewerin und der/dem Interviewten hinaus und wichen<br />

daher vom Konzept des narrativen Interviews stark ab.<br />

Zusammengefasst sieht der tatsächlich zur Anwendung gekommene<br />

Forschungsansatz fol<strong>gender</strong>maßen aus:<br />

Narrative Interviews: 4: 3 mit Männern, 1 mit einer Frau<br />

Narrative Interviews mit Zwischenfragen: 12: 3 mit Männern, 9 mit Frauen<br />

Zwiegespräche: 4: 2 mit Männern 2 mit Frauen<br />

30 Der hier genannte ExpertInnen<strong>be</strong>irat setzte sich auch Frauen und Männern zusammen, die<br />

entweder selbst <strong>be</strong>troffen oder <strong>be</strong>ruflich mit Angelegenheiten von <strong>be</strong>hinderten Frauen und Männern<br />

zu tun ha<strong>be</strong>n.<br />

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