4 be gender - Frauengesundheitszentrum Graz
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nicht? Oder die ganz viel Geld dafür ausge<strong>be</strong>n, ah um diese Fähigkeiten sich<br />
anzutrainieren oder zu ü<strong>be</strong>n“.<br />
Diskriminierung<br />
Für Diskriminierungsmechanismen, auch jene die außerhalb der<br />
<strong>be</strong>hindertenspezifischen Diskriminierung liegen, sind Frauen und Männer mit<br />
Behinderung sehr sensi<strong>be</strong>l.<br />
So sagt ein Interviewpartner zum Thema der allgemeinen Diskriminierungen:<br />
• „Ich ha<strong>be</strong> das Gefühl du hast braune Augen und ich ha<strong>be</strong> blaue Augen, ich<br />
haue dir eine hinein. Ja? Das ist auch so eine Art. Die die die Leute kapieren<br />
das nicht. Die die sehen einen Menschen, der anders ist und sagen: Jetzt<br />
haue ich dem eine hinein. [Pause] Und wie hat Gott, wie hat Jesus einmal<br />
gesagt: Der, der ohne Sünde sei, werfe den ersten Stein. Das kann niemand<br />
sein, weil jeder hat eine Sünde <strong>be</strong>gangen, jeder hat Fehler gemacht. Sonst<br />
sind wir keine Menschen, sondern Götter. Und ich meine, das ist etwas, was<br />
ich niemals, niemals einsehen werde auf der Welt. Weil die Weltmacht nach<br />
dem derzeitigen Trei<strong>be</strong>n immer so ist. Wir sind intolerant ge..gegen<br />
Homosexuelle, untolerant gegen Les<strong>be</strong>n, untolerant gegen Bisexuelle. Das<br />
ha<strong>be</strong>n wir ja gesehen <strong>be</strong>im Arnold Schwarzenegger. Der hat gegen eine<br />
Schwulenehe plädiert. Ich ha<strong>be</strong> mir gedacht, was ist denn da auch schon<br />
da<strong>be</strong>i?“<br />
Frauen werden laut ihren Aussagen nicht verbal angegriffen, sondern sprechen<br />
davon, dass ihnen Hilfe entgegengebracht wird, nach der sie nicht verlangen:<br />
• „jemandem eine Hilfe anbieten [Stimme wird lauter] und du brauchst sie nicht!<br />
Und das ist ein Ding, was ich nicht mag.“<br />
• „Oder wenn Leute mich einfach von hinten angreifen, das mag ich ü<strong>be</strong>rhaupt<br />
nicht.“<br />
• „Oder einfach nehmen und irgendwo hin schie<strong>be</strong>n, das mag ich nicht.“<br />
Verbal angegriffen werden Frauen, wenn es um das Thema „Mutterschaft und<br />
Behinderung“ geht:<br />
• „Dadurch, dass ich mit Normalsehenden zusammen ar<strong>be</strong>ite, ha<strong>be</strong> ich damit<br />
schon ein Problem. Z.B. die ha<strong>be</strong>n zum Thema Kind gesagt, weil irgendwie<br />
ha<strong>be</strong>n wir zum Thema Familie diskutiert: Was erlaubst du dir eigentlich mit<br />
deiner Seh<strong>be</strong>hinderung ein Kind in die Welt zu setzen! Also da hat es mir<br />
einmal wirklich alle Haare aufgestellt. Da bin ich wirklich einmal gestiegen.<br />
Weil ich denke mir, andere Mütter ha<strong>be</strong>n genau so Dinge, die sie nicht so gut<br />
können. Und ha<strong>be</strong>n Angst dadurch. Warum soll man mit einer<br />
Seh<strong>be</strong>hinderung kein Kind in die Welt setzen?“<br />
Behindertenspezifische Diskriminierung wird von den Männern oft als offene, direkte<br />
Diskriminierung erlebt:<br />
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